Weiner besteht die Feuerprobe am Leerbach

Von Christian Lehmann

(18.09.23) "Kampf, rassig, hitzig". Diese Schlagworte hatte Weiners Trainer Alex Witthake vor dem Match bei Westfalia Leer auf seinen Flipchart geschrieben. "Das Stadion in Leer ist für Kreisliga-Verhältnisse schon ein echter Hexenkessel. Genauso, wie wir es erwartet hatten, kam es auch", sagte der Übungsleiter nach intensiven 90 Minuten. Mit viel Leidenschaft und hinten raus etwas Glück nahmen die Gäste beim 2:1 (2:0)-Auswärtssieg die volle Punktzahl mit heim.

"Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren", wusste Westfalias Coach Noel Surmann. Da haben wir nicht die notwendige Überzeugung gehabt, unser Spiel durchzuziehen. Weiner hat fast über den gesamten Platz im Eins-gegen-Eins verteidigt. So sind wir überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Es war völlig verdient, dass wir in Rückstand geraten sind."

Umstrittener Strafstoß

Das Zustandekommen des 0:1 sorgte dann aber schon für Unmut bei den Gastgebern. Nach einem Fifty-Fifty-Zweikampf zwischen Felix Bödding und Romano Bradara entschied Referee Eduard Schäfer auf Elfmeter. "Er trifft den Ball, aber auch den Gegenspieler. Den Elfmeter kann man pfeifen, wir können uns aber auch nicht beschweren, wenn weiter gespielt wird", meinte Witthake. Bernd Möllers behielt am Punkt die Nerven und traf (0:1/35.). Kurz vor der Pause verlängerte dann Bradara nach einem langen Einwurf von Basti Roters den Ball, am zweiten Pfosten drückte Josch Lippers die Kugel über die Linie (0:2/44.).

In der gesamten zweiten Halbzeit drückte dann nur noch Leer, die Weiner schaffte es kaum noch, für Entlastung zu sorgen. Erst recht, nachdem Michael Koßmann eine berechtigte Gelb-Rote Karte gesehen hatte (81.). Matthias Meis verkürzte nach einem Angriff durchs Zentrum zum 1:2 (85.), danach hatte Timo Hüsing nach feinem Zuspiel von Henning Eweler die Mega-Chance zum Ausgleich auf dem Fuß, doch der schwer zu kontrollierende Ball versprang ihm leicht (88.). Weil anschließend auch ein Schuss von Erik Schulte sein Ziel verfehlte (90.), blieb's dabei - die Punkte wanderten in die Weiner.

Surmann: "Bittere Woche"

"Der Mut der Verzweiflung hat uns hinten raus endlich dazu gebracht, doch noch Fußball zu spielen. Irgendwie haben wir es diesmal nicht so hingekriegt. Den Punkt hätten wir natürlich gern mitgenommen, aber alles in allem war's eine verdiente Niederlage", bilanzierte Surmann. "Das war sicherlich nicht unser bestes Spiel. Unser Kader schrumpft gerade gewaltig. Das war eine bittere Woche."

Kollege Witthake war derweil nach dem zweiten Saisonsieg seiner Truppe echt happy: "Wir hatten in der ersten Halbzeit fünf bis zehn Minuten gebraucht, um uns auf die Leerer Türme und ihre Zweikampfstärke einzustellen. Danach hatten wir deutlich mehr vom Spiel und viele gefährliche Aktionen. Nach der Pause haben wir dann die Bälle nur noch unkontrolliert nach vorne geschlagen. Wenn Leer noch das 2:2 macht, dann dürfen wir uns nicht beklagen."

Westfalia Leer - SW Weiner     1:2 (0:2)
Tore: 0:1 Möllers (35./FE), 0:2 Lippers (44.),
1:2 Meis (85.)
Gelb-Rote Karte: Weiners Koßmann (81./Foulspiel)