Ein Jan Gottwald kennt keinen Schmerz

Von Christian Lehmann

(02.10.23) Germania Hauenhorsts Trainer Guido Göcke hatte vor dem Derby gegen GWA Rheine ein schwieriges Kaderpuzzle zu meistern. Neben den Urlaubern Jonah Brüning, Janni Krause und Jens Bäumer fehlten auch die rotgesperrten Alan Krzesinski und Ibo Polat, dazu hatte Julian Krause mit Wadenproblemen zu kämpfen. Die Gastgeber mussten die Sechserposition mit Yannick Beermann (Comeback nach einem halben Jahr Pause) und Jan Gottwald komplett neu besetzen. "Die  beiden haben einen total guten Job gemacht", lobte Göcke später. Gottwald köpfte beim 2:1 (1:1)-Erfolg in der zweiten Halbzeit sogar das Siegtor - und das, obwohl er im ersten Durchgang eine Kopfverletzung erlitten hatte. Mit Pflaster auf der Rübe ging's weiter - zum Glück für Germania.

"Wir mussten eine halbe erste Elf ersetzen, aber die Jungs haben es sehr gut gemacht. Das war die richtige Reaktion nach dem verdienten Pokalaus gegen Langenhorst", bilanzierte Göcke. Sein Team hatte von der ersten Minute an die Hosen an. Nach einem lange Ball des Spielertrainers in die Spitze setzte sich Christian Ebbeler schon nach zwei Minuten stark durch und bediente Anil Kesluhoglu, dessen Schuss aus kurzer Distanz GWA-Schnapper Nico Lauenstein sagenhaft parierte. "Ich weiß nicht, wie er den gehalten hat", staunte selbst Stefan Fleege, Co-Trainer der Gäste.

Führung aus dem Nichts

Sein Team kam zunächst überhaupt nicht in die Pötte, hatte Glück bei einem Pfosten-Freistoß von Göcke (20.) und ging völlig überraschend wie aus dem Nichts in Führung. Nach einem Eckball und Gewurschtel in der Box drückte Louis Knebelkamp die Kugel über die Linie (32.). "Das war der einzige richtig gefährliche Torschuss von GWA", kommentierte Göcke, dessen Truppe umgehend die richtige Reaktion zeigte: Marvin Ahmann bediente Mo Sylla, der sich geschickt um Knebelkamp drehte und zu Anil Kesluhoglu ablegte - 1:1 (35.)! "In der ersten Halbzeit haben wir echt Glück, dass wir nicht mit einem Rückstand in die Kabine gehen. Aktuell sind wir einfach nicht konsequent genug in unseren Aktionen", meinte Fleege.

In einer insgesamt zähen zweiten Hälfte sah er eine leichte Steigerung bei seinem Team, das Goldene Tor erzielten aber die Germanen. Nach einer eigentlich zu weit herausgetragenen Flanke Ebbelers machte Kesluhoglu die Murmel fest und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Teufelskerl Gottwald passend eingelaufen war. Nach dem Treffer zum 2:1 (70.) ließen die Hausherren dann nicht mehr allzu viel anbrennen. "Die zweite Halbzeit war sicherlich kein Leckerbissen. Aktuell ist es allerdings schwer, gegen uns Tore zu erzielen. Kompliment an mein Team", meinte Göcke.

Fleege war nach dem dritten sieglosen Spitzenspiel in Serie bedient: "Uns fehlen in den großen Spielen aktuell zwei, drei Prozent, um solche Mannschaften zu schlagen. Der Sieg für Hauenhorst geht in Ordnung, wenn wir zur Halbzeit mit 0:2 hinten liegen, brauchen wir uns nicht beklagen. Alian Berisha hatte einen sehr schweren Stand, sie haben es gut verteidigt."

Germania Hauenhorst - GWA Rheine     2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Knebelkamp (32.), 1:1 Kesluhoglu (35.),
2:1 Gottwald (70.)