Qualität setzt sich durch

Von Christian Lehmann

(02.10.23) Personell waren vor dem Duell am Sonntag sowohl Westfalia Leer als auch der FSV Ochtrup nicht wirklich auf Rosen gebettet. Bei den Hausherren war die Lage allerdings extrem prekär. Obwohl sich die Rumpfelf der Leerer aufopferte, war gegen fußballerisch stärkere Gäste nichts zu holen. Westfalia-Coach Noel Surmann machte seinen Männern nach dem 0:2 (0:1) keinen Vorwurf.

"Das war schon eine sehr besondere, heftige Situation", sagte der Coach, der Matthias Hölscher und Steffen Jahn aus den Altherren ebenso reaktiviert hatte wie Peter Westerink, der eigentlich gar nicht mehr gegen die Murmel tritt. Neben Marcel Hetzer, der selbst in der C-Liga nur noch sporadisch kickt, war auch Schnapper Luca Uesbeck mit dabei. Marcel Thiemann und Julian Wewers, die in den vergangenen Monaten eigentlich kaum gespielt haben, standen ebenso in der Startelf wie Matthias Meis, der zwei Wochen aussetzen musste.

Surmann lernt neue Leute kennen

"Wenn man es positiv sieht: Ich habe ein paar neue Leute kennengelernt, die dem Verein verbunden sind", witzelte Surmann. "Ich muss den Jungs ein Riesenkompliment aussprechen, die ich aus der kalten Hose reingeschmissen habe. Es war uns von Anfang an klar, es muss ein ganz besonderer Tag werden, damit wir etwas holen. Wir haben alles reingeschmissen, aber Ochtrup hatte deutlich mehr den Ball und mehr Chancen. Ein Punktgewinn saß einfach nicht drin, dafür waren wir offensiv zu harmlos."

Mit Ausnahme von je einer guten Möglichkeit pro Halbzeit durch Gerold Laschke erspielten sich die Gastgeber kaum Möglichkeiten. Anders die Töpferstädter, die nach dem Pokaltriumph gegen Borussia Emsdetten zwar müde, aber durchaus euphorisiert waren. "Das Spiel am Donnerstag hat Kräfte gekostet. Wir haben die Spielkontrolle gehabt, auch wenn es natürlich eine ganz andere Aufgabe war. Wichtig war es uns, endlich mal wieder ein erfolgreiches Spiel abzuliefern. Es war eine Frage der Zeit, bis sich unsere Qualität durchsetzt."  

Die Pausenführung stellte Mats Thiemann nach 24 Minuten her. Nach einem Solo von Markus Weidel parierte Uesbeck zunächst stark, doch den Abpraller drückte der mit nun sechs Treffern beste Torschütze des FSV über die Linie. Weil die Gäste es vor der Pause verpassten, den Sack zuzumachen, mussten sie bis zur 86. Minute warten, ehe Sakaria Omeirat nach Außenrist-Flanke von Andre Vieira per Kopf zum 0:2-Endstand traf.

Westfalia Leer - FSV Ochtrup     0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Thiemann (24.), 0:2 Omeirat (86.)