Kreisliga A

Florian Schomaker hängt die Schuhe an den Nagel. Foto: Archiv

Mit neuem Mut zur zweiten Chance


von Fabian Renger

(18.05.21) Mit null Punkten aus acht Spielen die Klasse gehalten. Man könnte an dieser Stelle böse Häme über Arminia Ibbenbürens Reserve ausschütten, spötteln bis zum Gehtnichtmehr. Doch das würde am Thema vorbeigehen. Natürlich sind null Punkte nicht gut. Aber: Man muss das Ganze auch mal in Relation betrachten. Sieben der acht Kontrahenten standen unter den ersten neun, der achte Gegner war mit Preußen Lengerich beileibe auch kein Fallobst. Da darfst du verlieren. Ein freiwilliger Rückzug in die B-Liga kam daher gar nicht in die Tüte für die Truppe um Cheftrainer Sebastian Schomaker.

"Quatsch! Warum auch?!", sagt der Trainer. "Ich find das ja immer toll, wenn ich das höre. Klar haben wir mit null Punkten da gestanden, aber wenn man sich unsere Spiel mal angeguckt hat, dann merkt man: Nur das gegen Esch war ein Totalausfall." Stimmt. Beim 2:6 bekamen seine Jungs wirklich nichts auf die Kette, sowas kann aber als Aufsteiger - gerade mit einem Altersdurchschnitt von etwas mehr als 21 Jahren - mal vorkommen. Der Coach erinnert ans Match gegen Büren, wo sich seine Mannen beim 0:3 achtbar aus der Affäre zogen. Auch das fast schon legendäre 4:6 gegen den SC Halen ist ihm in Erinnerung geblieben, als die Arminen Halen am Rande einer Niederlage hatten und letztendlich eine 4:2-Führung verspielten.

Hoffnung auf anderes Auftaktprogramm

Definitiv Lehrgeld für die nächste A-Liga-Spielzeit. "Ich bleibe dabei: Wir hätten das geschafft, wenn wir Gegner gehabt hätten, die unten drin gewesen wären", orakelt Schomaker. Nun ja. Nach der Saisonannullierung jetzt sowieso ein müßiger Gedankengang. "Jetzt wollen wir die nächste Chance halt nutzen und hoffen, dass wir ein anderes Auftaktprogramm bekommen und irgendwann die ersten drei Punkte in der A-Liga einfahren." Neuen Mut tanken - das ist sein Credo. Man kann es ja auch nicht oft genug betonen: Die Schomaker-Bande ist schließlich als ehemalige Dritte von der C- bis in die A-Liga durchgaloppiert.

Vor der Saison hatte sich die Truppe trotz des Aufstiegs zudem kaum verstärkt. Schomaker vertraute seiner treu eingeschworenen Mannschaft, wo jeder wusste, was der andere gerade tut. Einzig Dennis Reinelt, Igor Michel und Dominik Tondock kamen neu dazu - das Trio zieht es zur neuen Saison jedoch nach einer Saison wieder zurück zum SV Dickenberg. Der vierte Abgang steht auch schon fest: Florian Schomaker. Zwei Jahre lang war er als Kapitän einer der absoluten Führungsspieler, der Bruder des Cheftrainers hängt die Schuhe an den Nagel. "Berufliche Geschichten und andere Dinge", führt der Übungsleiter als Gründe an. "Er wird uns fehlen, das tut weh." Für Ersatz ist aber auch bereits gesorgt.

Florian Schomaker geht - zwei Neue stehen fest

"Wir werden definitiv den einen oder anderen A-Jugendlichen von uns bekommen", erzählt Sebastian Schomaker. Wer genau, das werde sich wohl nach der Vorbereitung im engen Austausch mit dem neuen Cheftrainer der Ersten Carlos Andrade zeigen. "Das harmoniert ganz gut zwischen Carlos und mir", lobt der Reserve-Chef den baldigen Dirigenten der Bezirksliga-Equipe. Fest von dort kommt auch Leon Freitag eine Etage runter, er half bereits in dieser Spielzeit 'unten' aus. "Ein guter Junge, er hat bei uns immer gute Leistungen gebracht", so Sebastian Schomaker über die Verstärkung für die Außenbahn. Aus der dritten Mannschaft (Kreisliga B) kommt zudem Fabian Hölting hoch.  "Wir werden gut aufgestellt sein", verspricht der Übungsleiter der Zwoten. Die Kadergröße werde 19 bis 22 Spieler umfassen.

Die Vorbereitung steht indes auch bereits weitestgehend. Falls möglich und erlaubt, soll der Trainingsauftakt am 25. Juni erfolgen. Im Anschluss sind bereits neun Testspiele vereinbart, unter anderem geht's gegen den SC Hörstel, den SC Halen oder auch Borussia Emsdetten II. Für das Wochenende 7./8. August wird noch einen Sparringspartner gesucht. Alle Termine natürlich unter Vorbehalt. "Man kann wohl planen, aber es weiß ja keiner, was in den nächsten Wochen passiert. Man kann nur hoffen, dass es weitergeht und wir nicht irgendwann noch einen Lockdown kriegen."