Kreisliga A

Pascal Lövvelt ist einer der potenziellen Aufrück-Kandidaten. Foto: Renger

"Alles in der Schwebe"


Von Julian Schimmöller

(23.03.21) Im Frühsommer letzten Jahres war die Euphorie bei Velpe Süd groß: Nach etlichen knapp gescheiterten Versuchen stand endlich der Aufstieg in die A-Liga fest. Etwa neun Monate später ist die gute Stimmung weitestgehend verflogen: Nach zwei guten Spielen zum Start folgten vier Niederlagen in Serie und die einvernehmliche Trennung von Aufstiegscoach Jens Bovenschulte. Doch auch unter Dominik Sickendieck, der interimsweises übernahm, folgten zwei Niederlagen und das Aus im Pokal, sodass Velpe mit vier Punkten aus acht Spielen zum Zeitpunkt des Corona-Stopps in akuter Abstiegsgefahr schwebte.

So weit, so gut - dass es schwierig wird mit dem Klassenerhalt, war durchaus einkalkuliert. Doch die ungewisse Situation aktuell ist für den Verein vor allem auch im Hinblick auf die Zukunftsplanung extrem undaknbar. Bereits bei der Vorstellung von Neu-Coach Jan Niehaus Mitte Januar war für Fußballabteilungsleiter Daniel Weimar klar, dass sich das Gesicht von Velpe verändern und verjüngen muss und wird . Er sollte Recht behalten: Nach dem bereits feststehenden Abgang von Mohamed Mory Korouma folgt auch Kapitän Daniel Nagel seinem Kollegen zum TuS Recke, zudem wird der langjährige spielende Co-Trainer Dominik Sickendieck seine aktive Laufbahn beenden und als A-Jugend-Trainer nach Mettingen wechseln.

"Das sind natürlich wichtige Spieler, die uns verlassen", macht Weimar keinen Hehl daraus, dass durch die Abgänge wichtige Eckpfeiler wegbrechen. Die Suche nach Ersatz läuft in Person von Weimar, Kaderplaner Markus Sparenberg und Niehaus auf Hochtouren, gestaltet sich aber aufgrund der aktuellen Gegebenheiten äußerst kompliziert: "Es ist alles in der Schwebe, es ist ein unglücklicher Zeitpunkt für einen Umbruch", bedauert Weimar die Ungewissheit hinsichtlich Fortsetzung und Wertung der Saison und somit auch hinsichtlich der Ligazugehörigkeit von Velpe.

Bewährungschance für Reserve-Spieler

Auch die einzige bisher vorliegende Zusage eines externen Neuzugangs ist an den Klassenerhalt geknüpft, sodass Weimar den Namen noch nicht preisgeben möchte. Weitere Jungs habe man für den Fall eines A-Liga-Verbleibs im Blick, so Weimar: "Wenn wir drinbleiben, müssen wir sicherlich noch den ein oder anderen Externen dazuholen." Positiv aus Sicht des Vereins: Nach den Abgängen von Korouma, Nagel und Sickendieck zeichnet sich nach aktuellem Stand kein weiterer Verlust hab, der Rest des Kaders bleibt also voraussichtlich zusammen.

Gerade weil sich die Verpflichtung Externer aktuell so schwierig gestaltet, setzt Weimar weiterhin darauf, dass sich Reservisten aus dem aktuellen Kader sowie Jungs aus der zweiten Mannschaft nun in Position bringen: "Da muss sich jetzt der ein oder andere Spieler beweisen." Namentlich hat er dabei mit Malte Wegers und Pascal Lövvelt unter anderem zwei Leistungsträger aus der Reserve auf dem Schirm, die aktuell ungeschlagen auf Platz zwei der C3-Liga steht. Lövvelt war sogar in dieser Saison schon vereinzelt dabei. Entschieden ist hier aber noch nichts: "Da soll sich Jan als Trainer erstmal selber einen Eindruck machen, das war bisher ja nicht möglich", so Weimar.

So oder so: Auf Weimar, Sparenberg und Niehaus kommt vor Beginn der neuen Spielzeit noch einiges an Arbeit zu. Der Umbruch war eingeplant, die Umstände nicht. Und so wird man in Velpe vermutlich besonders gebannt darauf warten, wann Entscheidungen beim Verband getroffen werden und wie diese dann aussehen. Denn erst wenn dort Gewissheit herrscht, könnte auch das Personalkarussell in Velpe endlich Fahrt aufnehmen.