Mettingen im Boss(e)-Modus

Von Malte Greshake

(07.11.21) Lange, lange sah es an diesem Samstag so aus, dass die Zweite von Cheruskia Laggenbeck dem favorisierten Gegner ein Bein stellen könnte. Allerdings ließ sich Eintracht Mettingen in diesem Spiel auch von einem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und fuhr am Ende einen 4:1 (0:1)-Sieg ein, der die Truppe von Michael Pötter in der Tabelle oben dran bleiben lässt. 

Knapp eine Stunde hatte die Partie nämlich auf dem Buckel, als letztendlich das Laggenbeck-Bollwerk an diesem Tag doch einbrach. Der freigespielte Florian Lagemann jagte die Murmel in des Gegners lange Ecke (59.) und egalisierte so den Rückstand, für den Dennis Mantler nach Vorarbeit von Oliver Herrmann vor der Pause verantwortlich gewesen war (39.). Bis zu Lagemanns Ausgleichstreffer hatten die Gäste es richtig geschickt gemacht und dem Gegner mit einer stabilen Defensive lange am Zahn gerüttelt. Aber ganz ziehen ließ er sich eben in diesem Spiel nicht...

Mettingen im Boss(e)-Modus 

Denn Mettingen präsentierte sich auch im zweiten Durchgang nie hektisch und zog gnadenlos die eigene spielerische Linie durch. Und schließlich wurde der Druck in der Schlussphase für Laggenbeck auch zu groß: Bei einer Szene im Cheruskia-Sechzehner sprang Sebastian Kuschel der Ball an die Hand, der eingewechselte Nico Bosse schnappte sich das Spielgerät und drehte vom Punkt die Begegnung (83.). Mettingens etatmäßiger Elfmeterschütze hatte also wieder zugeschlagen. Aber ist er das überhaupt? "Eigentlich haben wir niemanden bestimmt, der schießen soll", berichtete Pötter. "Aber Nico nimmt sich immer den Ball und macht die Dinger dann auch weg." Anscheinend.

Wenig später holte dann Jan Osterbrink den Mettinger Mirko Baune von den Beinen, ebenfalls im eigenen Strafraum, und erneut traf dieser Bosse aus elf Metern (87.). Wahnsinn. Weil Osterbrink in diesem Spiel allerdings einmal zu oft zugelangt hatte, musste er zudem mit Gelb-Rot frühzeitig duschen gehen. Als Laggenbecks Zwote dann noch einmal alles versuchte und alles nach vorne warf, machte schließlich Glenn Schröer nach einem Konter den Deckel drauf (90.+1).

Kein Heil in der langen Fackel

"Man muss schon sagen, dass Mettingen die bessere Mannschaft war", resümierte hinterher Laggenbecks Kapitän Kuscheln. "Wir hatten im zweiten Durchgang gar keine Entlastung mehr. Aber obwohl wir personaltechnisch derzeit gebeutelt sind, haben wir das Beste daraus gemacht. Mettingen hat jedoch schon eine andere Qualität auf den Platz gebracht."

Pötter freute sich indes, auf was für einem guten Weg sich seine junge Truppe befindet. "Das war schon ein schwieriges Spiel, Laggenbeck hat es echt gut verteidigt", so der Eintracht-Coach. "Es war schwer, sie unter Druck zu setzen und unser letzter Pass war vielleicht auch nicht immer so präzise. Aber wir sind nie hektisch geworden und haben nicht versucht, irgendwas mit langen Bällen zu spielen. Deswegen passt der Sieg schon so."

Eintracht Mettingen - Cheruskia Laggenbeck II     4:1 (0:1)
0:1 Mantler (39.), 1:1 Lagemann (59.),
2:1 Bosse (83./FE), 3:1 Bosse (87./FE),
4:1 Schröer (90.+1)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Osterbrink (87./wiederholtes Foulspiel)