Fast wäre Wichmann zum Ausgleichshelden geworden

Von Fabian Renger

(09.05.22) Nach 86 Minuten des Auswärtsspiels bei GW Steinbeck brachte Cheruskia Laggenbecks Reserve-Trainer Marc Wichmann einen gewissen Marc Wichmann aufs Feld. Notgedrungen hatte der Trainer (mal wieder) persönlich die Fußballstiefel eingepackt.  Und dann wäre Wichmann beinahe zum Ausgleichshelden gewesen. Es stand nämlich 2:1 für die Steinbecker zu dem Zeitpunkt. Und dann eröffnete sich Wichmann plötzlich die Chance auf das 2:2. Aus 20 Metern zog er ab. Der Ball klatschte an den Auenpfosten. Steinbecker atmete auf. "Ich glaube, meine Spieler haben sich auch gefreut", witzelte Wichmann. "Weil sie sich das sonst drei Wochen lang hätten anhören müssen." Es blieb übrigens beim Steinbecker Heimsieg.

"Das Spiel kann man als Fazit der Saison nehmen", resümierte Wichmann. Kurzfristig hatte er der eigenen Ersten Hendrik Abke und Lennard Bücker zur Verfügung stellen müssen. Daher war es personell - wie so häufig - halt so eng, dass Wichmann und sein Co Fabian Rahe einmal mehr zu Edeljokern wurden. Rahe blieb aber ein Einsatz erspart. Laggenbeck, dessen Abstieg bereits besiegelt war, machte seine Sache vernünftig. Und die Cheruskia hatte zunächst - ebenfalls wie so häufig - kein Glück. Luca Bajorath knallte einen Ball an die Oberkante der Latte (15.). Was so ein Tor bewirkt hätte? Man reiche uns eine Glaskugel.

Steinbeck war treffsicherer. An beiden Toren war André Veerkamp beteiligt. Das 1:0 bereitete er per Flanke an den zweiten Pfosten vor, dort stand Oliver Schmerge richtig, der den Ball in die Mitte mitnahm und aus elf Metern einschoss (22.). Das 2:0 erzielte Veerkamp höchstselbst. Florian Lubinski schlug einen langen Ball, den Finn Determeyer bis zur Außenlinie erlief und von dort in den Rückraum zu Veerkamp ablegte (35.).

Plötzlich begann das Flattern

Gegen die auf Sicherheit bedachten Gäste, die mit einer Fünferkette agierten, war das Durchkommen für GWS sehr schwierig. Nach vorne hin hätte sich Steinbecks Trainer Klaus Frank auch hier und da etwas mehr Konsequenz gewünscht. Als Maximilian Dämmer später das 2:1 erzielte (56.), war die Geschichte obendrein wieder gänzlich offen. Das hatte Wichmann seinen Männern in der Pause mit auf den Weg gegeben. "Wir wollten es so lange offen halten wie möglich und haben uns richtig reingeworfen", lobte er das Engagement.

Bei GWS begann allmählich das Flattern. Nach dem Gegentor wurde es nochmal ein bisschen kribbelig. "Man spürte doch schon die Unsicherheit", berichtete Frank. Seine Mannschaft hatte zwar die bessere Spielanlage, aber auch noch das irre 5:4 aus Lienen im Hinterkopf. Frank: "Das war nichts Gutes für die Trainernerven." Erst recht in der Schlussphase war das nicht gut. Laggenbeck lieferte ein regelrechtes Powerplay ab, neben Wichmanns Pfostenschuss zog aber auch Dennis Mantler einen Abschluss übers Tor.

GW Steinbeck - Cheruskia Laggenbeck II 2:1 (2:0)
1:0 Schmerge (22.), 2:0 Veerkamp (35.)
2:1 Dämmer (56.)