Kreisliga A
Laggenbeck hatte genug vom Verlieren
Von Fabian Renger
(16.12.21) "Wir haben schon vorm Spiel gesagt, dass uns das Verlieren zum Halse raus hängt und wir einfach mal wieder ein Spiel gewinnen wollen." Wer mag es Marc Wichmann verdenken. Fünf Niederlagen in Folge spülten die Zwote von Cheruskia Laggenbeck ganz schön tief rein in den Tabellenkeller. Die Marschroute fürs Match beim SC VelpeSüd - dem letzten des Jahres in des Kreisliga A - am Mittwoch fiel dementsprechend aus. Und tatsächlich: Zum Jahresausklang gewannen die Laggenbecker. 3:2 (1:1) lautete der Endstand aus ihrer Sicht. Es war ein kleiner Kraftakt - schließlich lag Laggenbeck bis zur 82. Minute noch mit 1:2 hinten.
"Und dann kriegen wir zwei Gurken-Tore und verlieren das Spiel noch sehr unglücklich", ärgerte sich derweil Velpes Coach Jan Niehaus. Schon wieder erntete seine Elf keine Früchte für die getane Arbeit. Stattdessen gab's eben "Gurken". Also zumindest aus Velpes Sicht waren es Gurken, bei dem Begriff wollte Wichmann nicht mitgehen. Geschenkt. Bleiben wir dennoch kurz bei den beiden entscheidenden Hütten. Das 2:2 für die Gäste erzielte Jan Vogelsang mit einem abgefälschten Schuss (82.). Das 3:2 legte Dennis Mantler nach. Das war schon eher ein Gürkchen: Ein langer Ball landete im Nacken/Rücken-Bereich eines nach hinten eilenden Velper Kickers. Von dort sprang der Ball Mantler vor die Füße, der kompromisslos abschloss (86.).
"Wie leider so oft..."
Niehaus war leicht geknickt. Unnötige und viel zu schnelle Ballverluste, kein gutes Gegenpressing, Schritte zu spät: Wiederkehrende Muster bei Gegentoren in dieser Spielzeit. Und vorne fehlte es an Effizienz. "Wie leider so oft", stöhnte Niehaus. "Eigentlich bieten wir immer Paroli. Doch die entscheide Konsequenz im Abschluss lassen wir leider vermissen. Laggenbeck hatte ein bisschen mehr vom Spiel, die besseren Torchancen lagen auf unserer Seite."
Freilich: Ein Torchancen-Festival war das Spiel zwischen dem Vorletzten aus Velpe und dem Tabellen-16. aus Laggenbeck nicht unbedingt. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, vieles war Kampf. Beide Truppen war aber engagiert bei der Sache. Auch das stand außer Frage. Moritz Peters bereite Laggenbecks 1:0-Führung vor, indem er mehrere Heim-Akteure aussteigen ließ und Vogelsang freispielte. Der netzte problemlos ein (10.). Kurz darauf hatte Peters eine ähnliche Aktion, diesmal ohne krönenden Abschluss. In der Folge leistete sich Laggenbecks Hendrik Abke auf der Gegenseite ein glasklares Foulspiel im Strafraum. Den fälligen Elfer verwandelte Hendrik Dresselhaus zum 1:1 (17.).
Laggenbeck gab sich nicht auf
Weil Vogelsang und Teamkollege Max Dämmer vor und nach der Pause jeweils mit einem guten Fernschuss nicht ins Schwarze trafen, ging hernach dann Velpe sogar in Führung. Sean Hagan jubelte nach seinem Tor zum 2:1 (71.). Es war nur der vermeintliche Siegtreffer. "Der entscheidende Punkt war, dass wir nach dem 2:1 nicht aufgegeben und alles reingehauen haben", freute sich Wichmann, dass auch seinen Jungs das Verlieren zum Halse raushing. Vogelsang und Mantler trafen also noch, in der Nachspielzeit hätte Sebastian Kuschel noch erhöhen können. Doch er scheiterte mit einem Foulelfmeter an Velpes Torhüter Kevin Junkermann (90+2.). Irgendwie ein passender Schlusspunkt für die Laggenbecker.
Umso wohltuender war der Sieg für die Gäste übrigens, weil Jan Bollacke und Mathis Zündorf kurzfristig ausgefallen waren. Fabio Lehmeier, der bisher eine starke Serie spielte, hat bereits Saisonende - er zog sich einen Kreuzbandriss zu...
SC VelpeSüd - Cheruskia Laggenbeck II 2:3 (1:1)
0:1 Vogelsang (10.), 1:1 Dresselhaus (17./FE)
2:1 S. Hagan (71.), 2:2 Vogelsang (82.)
2:3 Mantler (86.)
Bes. Vorkommnis: Laggenbecks Sebastian Kuschel scheitert mit Foulelfmeter an Velpes Schnapper Junkermann (90+2.).