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Kreisliga A - Tecklenburg

Louis Hawerkamp und SW Lienen treten am Sonntag im Krisengipfel beim SC Hörstel an. Foto: Lehmann

"Jetzt kommt's wirklich drauf an"


Von Fabian Renger

(06.10.22) "Jetzt kommen die Spiele, in denen Punkte gemacht werden müssen." Louis Hawerkamp weiß, was die Stunde geschlagen hat: SW Lienen braucht Punkte. Dringend. Lienen belegt mit kümmerlichen drei Zählern den vorletzten Tabellenplatz, verlor viermal in Folge - zuletzt dreimal hintereinander ohne eigenen Treffer. Überhaupt feierte die Truppe erst einen Saisonsieg. Am Sonntag steht das Kellerduell beim Schlusslicht SC Hörstel an. Hernach folgen Duelle mit Steinbeck, Westerkappeln, Ladbergen und Mettingen II. "Das sind die Spiele, in denen es wirklich drauf ankommt", weiß Hawerkamp. "Ein absolut wichtiger Oktober!"

Zu viel Druck macht er sich nicht. "Ich bin ein sehr zuversichtlicher Mensch", sagt der 28-Jährige. Jetzt käme es eh auf die erfahrenen Spieler im Kader an, die vorweg gehen. Er gehört mit Sicherheit dazu. Was wir nicht wussten: Hawerkamp hat nämlich schon ein bisschen was gesehen. In der C-Jugend wechselte der gebürtige Lienener zu Preußen Münster. Ein Jahrgang über ihn spielten Leute wie Marius Bülter (Schalke 04) und Simon Scherder (Preußen Münster). So weit hat Hawerkamp es nicht ganz geschafft.(na, gut...wer will schon auf Schalke spielen?!) Über die Zwischenstation bei der Ibbenbürener SpVg ging es im ersten Jahr der A-Jugend zurück nach Lienen. Dort blieb der Sozialpädagoge - abgesehen von einem Abstecher zu Arminia Ibbenbüren - bis heute.

"Irgendwann ist die Eingewöhnungszeit vorbei"

In der vorigen Saison gehörte er mit zum erweiterten Trainerstab, wenn man das so nennen möchte. Yannik Lunow sprang ja als Interims-Spielertrainer ein. Haerkamp unterstützte im Hintergrund. Vor dieser Saison kam Lars Falke als neuer Coach. Lienens erster externer Übungsleiter der vergangenen Jahre. "Ein super Trainer", lobt Hawerkamp. "Die ganze Mannschaft steht voll dahinter." Klar: Am Anfang musste man sich beschnuppern. Aber wir haben inzwischen Oktober, wir haben mittlerweile den zehnten Spieltag. "Klar ist irgendwann die Eingewöhnungszeit vorbei, das kann man nicht mehr darauf schieben", sagt Hawerkamp ann auch. "Das konnte man natürlich in den ersten Spielen." Also die Eingewöhnungszeit ist es nicht. Der Trainer nicht. Die Stimmung soll es auch nicht sein. Die sei weiter super. Doch die Punkte, die Tore fehlen - beides ist nicht gerade unwichtig in diesem Sport. Woran hapert es?

Alles hängt mit allem zusammen. Sagt jedenfalls Hawerkamp. "Ich glaube, dass uns vor der Bude das Selbstvertrauen fehlt", findet er. Den Willen könne man der Truppe nicht absprechen. Der sei definitiv vorhanden. Auch die Qualität habe man. Doch gerade im letzten Drittel fehle der Glaube an sich selbst. Bis dahin sieht's tatsächlich auch fußballerisch ganz gut aus, danach wird's sehr dünn. Acht Tore in neun Spielen - das ist nichts. Was hilft da? "Ich habe die Hoffnung, dass der Rubel wieder ins Rollen gerät, wenn der Knoten einmal platzt." Der berühmt-berüchtigte Brustlöser soll also her. Daran habe man jetzt viel Hand angelegt. Gerade im Training wurde viel offensiv gedacht. "Die Strafraumbesetzung war ein Thema", erklärt Hawerkamp. Dort gibt's halt in diesem Jahr keinen Typen á la Eimo Smidt mehr, der aus einer halben Chance zwei Tore machte. Aber das Thema wollen sie bei SWL nicht mehr hören. Lassen wir es also auch ruhen.

"Jeder will da unbedingt punkten"

Wieso wird's jetzt was gegen Hörstel wird, ist ganz einfach: Lienen ist ausgeruht im Kopf und in den Beinen, hatte jetzt zwei Wochen spielfrei. Vor zwei Wochen stand noch ein Oktoberfest an. Sich die schlechte Stimmung aus der Birne zu kippen, hilft ja häufig. "Die Jungs sind heiß, das merkt man auch jetzt im Training. Jeder will da unbedingt punkten", scharrt Hawerkamp mit den Füßen. Das Problem: Das wird dem noch sieglosen SC Hörstel ähnlich gehen. Aber schau'n mer mal.

Ladbergens Co-Trainer Ralf Kahsmann war *hust* kein Gegner für mich. Ich besiegte ihn 4:3. Doch insgesamt nur drei richtig getippte Partien - Westerkappelns Sieg in Dörenthe sagte ich sogar goldrichtig voraus - lassen an meiner Kenntnis zweifeln...

Anschwitzen, 10. Spieltag

Brukteria Dreierwalde - VfL Ladbergen (Do., 19.30 Uhr)
Flutlichtspiel vier für Dreierwalde in dieser noch jungen Saison. Die bisherigen drei gewann  Brukteria. Wir schließen daraus, dass sich die Mannschaft von Jan Wissing gerne im Halbdunkeln aufhält. Optische Gründe vermutlich. Ladbergen jedenfalls musste Wunden lecken nach der späten Pleite gegen Mettingen.
Heimspiel-Tipp: 2:1. Niklas Grotke überzeugt diesmal hinten wie vorne bei den Hausherren. Wissings Mannschaft möchte künftig nur noch unter der Woche zocken.
Hawerkamp: Dreierwalde ist für mich eine sehr stabile Kreisliga A-Mannschaft, Ladbergen hat richtig richtig geile Qualität nach vorne. 2:2.

SC Halen - GW Steinbeck (Fr., 19.30 Uhr)
Straffes Programm, das sich Halen hier auferlegt (hat). Mittwochs das Pokal-Heimspiel gegen die ISV (Endstand 2:8), zwei Tage drauf wartet Steinbeck - übrigens auf Halener Wunsch. Halens Coach Björn Jansson wechselte aber, als alles verloren war, extra fünfmal durch, um Körner zu sparen. "Ich hoffe, dass wir in der Lage sind, 90 Minuten Gas zu geben." Und wir hoffen, dass Jansson genug Sauerstoffzelte gekauft hat...
Heimspiel-Tipp: Zwei Spiele innerhalb von 48 Stunden würden mich schaffen, aber nicht den SC Halen. 3:1. Lars Wulf trifft schon wieder doppelt. Verrückter Kerl. (und falls er mindestens einmal trifft, schwitzen wir nächste Woche mit ihm an - versprochen. Oder vorgewarnt.... :-P)
Hawerkamp: 4:1. Halen hat fußballerisch 'ne sehr hohe Qualität.

Eintracht Mettingen II - SC Dörenthe (So., 15 Uhr)
Hat eigentlich schonmal jemand gesehen, wie man einen Bock umstößt?  Bei YouTube lande ich bei lauter Fußball-Pressekonferenzen, würde das aber gerne mal sehen. Würde sich hier nämlich anbieten. Dörenthe gewann nur eine der vergangenen fünf Partien, Mettingen ist seit sechs Partien sieglos. Gut, dass beide stark gestartet sind.
Heimspiel-Tipp: Niemand stößt irgendwas um. 1:1. Langweiliger Kick, bei dem keiner einen Fehler machen will.
Hawerkamp: Dörenthe - für mich wirklich 'ne Wundertüte. Mettingen II scheint für mich gefestigt zu sein, auch wenn sie aktuell einem Negativtrend hinterher laufen. 1:2.

Westfalia Westerkappeln - ISV II (So, 15 Uhr)
Beinahe wäre der ISV der ultimative Befreiungsschlag und dritte Sieg in Serie gelungen. Gegen Steinbeck fehlte in der Schlussphase nicht so viel zum Dreier. Immerhin robbte sich die ISV dank sieben Zählern aus den vergangenen drei Spielen ins Mittelfeld auf Platz zwölf. Westerkappeln entpuppt sich indes als heimschwach, verlor drei von vier Heimspielen - den einzigen Heimsieg gab's am ersten Spieltag. Gut, es ging zuletzt zuhause auch gegen Arminia, Büren und Saerbeck...
Heimspiel-Tipp: Das nächste ISV-Unentschieden. 2:2.
Hawerkamp: Gegen die ISV waren wir hungrig und haben die Buden gemacht. Die ISV ist spielerisch ne gute Mannschaft. Ich  glaube an die ISV, dass die noch eine gute Rolle spielen werden. Wenn Marco Lutterbeck [beide machten zusammen ihre Erzieher-Ausbildung, d. Red.] wieder fit ist und auflaufen sollte, wird Marco ein Tor schießen und Mika Becker doppelt treffen. 3:1 für Westerkappeln.

SC Hörstel - SW Lienen (So., 15 Uhr)
"Es wird kein einfaches Spiel. Natürlich nicht. Ich glaube, beide Mannschaften sind heiß darauf zu gewinnen. Wir haben richtig Bock. Wir wollen - wir wollen drei Punkte mitnehmen, wir wollen nach vorne spielen, wir wollen Fußball spielen. Wenn wir die Qualität auf den Platz bringen, die wir im Training zeigen, werden wir gewinnen", sagt Hawerkamp. Müssen wir noch mehr sagen? 
Heimspiel-Tipp: Im Lienener Keller brennt mehr Licht. 0:2.
Hawerkamp: 1:3. Wir werden am Ende des Tages die bessere Qualität auf den Platz bringen können. Maxi Warkentin trifft auf jeden Fall, Max Wehnert trifft doppelt. (du nicht? Hawerkamp: Ich bin eher der Vorbereiter, die Tore kann jemand anders machen)

SV Büren - Preußen Lengerich (So., 15 Uhr)
Die drei Tore des SV Büren gegen Laggenbeck waren allesamt wunderhübsch. Da war ich direkt mal schockverliebt. Und das passiert mir selten. Also schon, aber das wird mir jetzt zu privat. Lengerich macht mir inzwischen Angst, weil die Preußen auch gegen Esch wieder längst nicht glänzten, dennoch gewannen. Mehr Spitzenmannschafts-Style geht kaum. Ebenfalls sicher sind wir uns, dass Pablo Andrade und Jeff Weber für Büren treffen werden - beide trafen jeweils neunmal. 64,3% aller 28 Bürener Tore gingen auf ihr Konto. Martin Fleige alleine schoss elf der 20 Lengericher Hütten - macht auch immerhin 55%. Boah.
Heimspiel-Tipp: 3:4. Weber trifft zweimal, Andrade trifft nicht. Fleige trifft natürlich dreimal.
Hawerkamp: Ich glaube an ein Unentschieden - 1:1. Büren wird wohl schon ganz viel an Lotte denken.

SW Esch - Arminia Ibbenbüren (So., 15 Uhr)
Fehlende Galligkeit im Topspiel gegen Mettingen, auch gegen Dreierwalde fehlte das letzte Quäntchen Überzeugung - bei dem Gegner ist das nie gut. Und jetzt, nach zwei Siegen in Serie, reist Arminia zum Derby zu den angezählten Eschern. Es wäre schon von Vorteil, wenn die Gäste am Haarweg sich wieder von ihrer guten, willigen Seite zeigen. Sonst erleben die nämlich auch in Püsselbüren ihr schwarz(weißes) Wunder.
Heimspiel-Tipp: Kommt, Freunde! Jetzt schlittert Arminia wirklich in eine kleine Ergebniskrise rein. Auch das Derby geht verloren. 2:1. Bei SWE nimmt sich jeder Spieler kurzfristig den Montag frei...
Hawerkamp: Esch wird richtig heiß sein und Arminia richtig Paroli bieten. Mehr Derby geht nicht. 2:3.

Eintracht Mettingen - Falke Saerbeck (So., 15 Uhr)
Ja, ja, ja. Falke ist Spitzenreiter, das stimmt schon. Doch die Truppe von Dragan Grujic sollte keinesfalls abheben. Sie hat nämlich noch nicht gegen Büren, Dreierwalde, Lengerich, Laggenbeck und eben Mettingen I gespielt. Die Kracher, die Bewährungsproben stehen also allesamt noch aus. Mettingen gewinnt inzwischen auch mal mit Glück - gegen Ladbergen stimmte nicht viel, außer der Ertrag. Also liebe Saerbecker, überlegt euch doch mal was Hübsches, um den Sonntag zu knacken. Mettingens Coach Pascal Heemann hat übrigens am Seitenrand Steffen Baumgartsche Züge. Wie viele Kilometer er gegen Ladbergen phasenweise am Seitenrand abgerissen hat, das war schon krass. Uns würde mal ein Schrittzähler bei ihm interessieren...
Heimspiel-Tipp: Saerbeck spielt erstmals Remis. 1:1. Beide Teams stehen hinten sicher und neutralisieren sich.
Hawerkamp: Saerbeck halte ich für eine absolut geschlossene Mannschaft, die gefühlt so über Jahre zusammenspielt und gegen uns bärenstark aufgetreten ist. Da mussten wir wirklich anerkennen: Der Gegner war besser. Mettingens Qualität ist aber auch brutal. Mettingen wird den Heimvorteil nutzen und 3:1 gewinnen.

Cheruskia Laggenbeck - Westfaia Hopsten (So., 15.30 Uhr)
Gegnerdruck haben wir bei Bürens drei Treffern am vorigen Wochenende nicht erkennen können. Laggenbecks Defensivverhalten war ausbaufähig - gelinde gesagt. Gegen Hopsten ist im Normalfall auch 'einstecken' und 'zupacken' vorprogrammiert, da sollte Laggenbeck also wieder mehr seinen Mann stehen. Es sei denn, Neu-Trainer Ralf Scholz hat seinem Team kurzerhand Tiki-Taka beigebracht...
Heimspiel-Tipp: Scholz-Debüt misslingt. Zumindest vom Resultat her. 3:1. Die Leistung der Gäste stimmt prinzipiell.
Hawerkamp: Laggenbeck mit brutaler Qualität nach vorne, aber die sind hinten doch etwas anfälliger. Hopsten ist für mich irgendwie auch eine Wundertüte. Laggenbeck wird kühlen Kopf bewahren. 4:1. An der Stelle  schönen Gruß an Ralf Scholz - schön, dass er wieder da ist! Ist ja irgendwie eine Trainer-Legende im Tecklenburger Land.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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