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Kreisliga A - Tecklenburg

Christian Krüer und der SC Dörenthe warten sehnsüchtigst auf den ersten Saisonsieg. Foto: Renger

Krüer: „Brauchen ein Erfolgserlebnis“


Von Finn Determeyer

(12.10.23) “Fix war ich mal”, erzählt Christian Krüer. Mit 32 gehört er beim SC Dörenthe zwar noch nicht zum allerältesten Eisen, hat aber schon einiges gesehen. Die nachlassende Geschwindigkeit jedenfalls macht er mittlerweile mit Kampfgeist und Wille wett. Dabei treibt er sich fast überall auf dem Platz herum. Als „Defensiv-Allrounder“ könnte man Dörenthes Nummer 13 beschreiben. Zentrales Mittelfeld, Innenverteidigung, Außenverteidigung oder sogar offensiver Flügel – Krüer kann fast alles spielen. Außer ganz vorne: „Das Toreschießen habe ich nicht erfunden“. Klingt ein bisschen nach alles ein bisschen, aber nichts richtig…

Wer sich aber so lange in der ersten Mannschaft hält, muss wohl was draufhaben. Krüer spielt seine vierzehnte Seniorensaison. Seit der F-Jugend kickt Krüer beim SC Dörenthe. In der A und B-Jugend gab’s mal ne' Spielgemeinschaft mit dem BSV Brochterbeck. Trainingsausflüge auf den Kleeberg sind aber das Internationalste, was Krüer in seiner Laufbahn gesehen hat. Um mal die ganz alten Kamellen rauszuholen: Am 6. April 2008 legte Krüer als B-Jugendlicher beim Kantersieg über Falke Saerbeck satte neun Buden auf. Brachte es aber auch fertig, beim 15:0 kein einziges Mal selbst zu netzen. Eher Vorbereiter als Vollstrecker. Hat sich wohl schon in der Jugend angedeutet. Mit frischen 18 Lenzen war Krüer dann schon beim Aufstieg in die A-Liga in der Saison 2009/2010 dabei. Geiler Start in den Seniorenbereich. Weniger geil, dann die erste „offizielle“ Saison als Senior. Dörenthe stieg direkt wieder in die B-Liga ab.

Geballte A-Liga-Erfahrung in Dörenthe

Nur um 2011/12 direkt wieder aufzusteigen. Seither hält sich der DSC in der Kreisliga A. Und mit zweijähriger Pause zum Hausbau bis Winter 22/23 auch Christian Krüer. Womit wir in der Gegenwart angekommen wären. Nach neun Spielen haben die Dörenther einen mickrigen Zähler auf dem Konto. Der resultiert noch vom ersten Spieltag, beim 1:1 in Westerkappeln. Seither gab’s acht (!) Niederlagen am Stück. Gemeinsam mit SW Lienen steht Dörenthe am Tabellenende. Das ist ne' Hausnummer. Und wirft die Frage auf: Könnte sich die Mannschaft von Dennis Rottmann nach über zehn Jahren in der A-Liga am Saisonende wieder verabschieden? Krüer glaubt das nicht: „Es waren genug Spiele dabei, wo wir locker was hätten holen können. Ich sehe uns nicht so abgeschlagen, wie es die Tabelle momentan aussagt.“ Chancenlos seien die Dörenther dagegen am 2. Spieltag gegen Laggenbeck gewesen. Und auch die beiden 2:5-Klatschen gegen ISV II und den VfL Ladbergen waren komisch: „Da haben wir uns selbst geschlagen. Wir machen vorne zu wenig Tore und hinten einfach zu viele individuelle Fehler“.

Klar, im Sommer fand ein ziemlicher Umbruch statt an der Münsterstraße. Gerade offensiv haben die Dörenther ordentlich Federn lassen müssen. Dennoch: Qualität und besonders Erfahrung sind noch reichlich vorhanden. Dominik Klaas, Patrick Klaas, Steffen Klaas, Rodrigo Pinto, Markus Ahmann, Florian Rahe, Benedikt Bußmann, Jonas Stroot, Daniel Brügge, Jarmo Knüppe – was sich liest wie ein Inhaltsverzeichnis zum Historienroman über die A-Liga Tecklenburg, sind tatsächlich alles Namen aus dem aktuellen Kader. „Wir sind ein Team, wir unterstützen uns, wir pushen uns“, weist Krüer nochmal auf den großen Zusammenhalt in der Mannschaft hin. Sein Bruder Andre ist übrigens auch Bestandteil des Kaders. Eigentlich Feldspieler, springt er immer wieder zwischen den Pfosten ein, wenn’s sein muss. Ahmann und Bußmann sind Cousins der Krüers. Und der 25 Kilometer weiter bei Brukteria Dreierwalde an der Seitenlinie stehende Hubi Ahmann ist deren Onkel. Hätten wir das also auch geklärt.

Den zweiten Abstieg seiner Laufbahn vermeiden - das ist das erklärte Ziel von Christian Krüer in dieser Spielzeit. Vor dem Krisengipfel mit den nur vier Punkte besser platzierten Lengerichern am Sonntag verspürt er selbst „nicht wirklich Druck“. Mit 32 muss das auch nicht mehr sein. „Trotzdem reicht ein Blick auf die Tabelle, um die Wichtigkeit zu erkennen. Wir werden richtig heiß sein“, schickt er schonmal ne' Kampfansage rüber zu den Preußen.

Wie es um Krüers Tippfähigkeiten bestellt ist, werden wir dann am Sonntagabend wissen. Mein geschätzter Kollege Fabian und Mettingens Lucas Bovenschulte bekleckerten sich vergangene Woche jedenfalls nicht gerade mit Ruhm. Mit 1:3 zog Bovenschulte den Kürzeren. Nur den Sieg der ISV-Reserve über Preußen Lengerich sagte er zumindest in der Tendenz richtig voraus. Eben unpredictable diese Liga…

Anschwitzen, 10. Spieltag

Westfalia Westerkappeln – Cheruskia Laggenbeck (Fr., 19:30 Uhr)
Ist Westerkappeln sowas wie der VfB Stuttgart der A-Liga? Zumindest hatte die zu diesem Zeitpunkt wohl niemand so weit oben auf dem Zettel. 18 Punkte können sich sehen lassen. Der überraschende Erfolg vergangene Woche in Mettingen auch. Dort schwang sich Lukas Fuchs spät zum Hauptdarsteller auf. Laggenbeck hingegen ballerte sich beim 8:2 gegen Lienen sämtlichen Frust der vergangenen Wochen von der Seele. Joel Pott zeigte zudem ungeahnte Qualitäten im Hochsprung. Cheruskia-Coach Marc Wichmann merkte trotzdem in einigen Phasen, „dass das Selbstbewusstsein noch nicht so da ist.“ Schlecht recherchierten Informationen zufolge teilte er unter der Woche die neue Ibrahimovic-Biographie an seine Spieler aus. Die platzen jetzt vor Siegesgewissheit. Aber…
Heimspiel-Tipp: …das reicht leider nicht. Denn Kappeln möchte die Erfolgswelle noch etwas länger surfen. 2:1.
Krüer: Kappeln ist gut drauf. Aber auch Laggenbeck kommt immer besser in Tritt. 1:2.

Arminia Ibbenbüren – TuS Recke (Fr., 20 Uhr)
Absoluten Chancenwucher betrieb Arminia Ibbenbüren zuletzt beim Gastspiel in Büren. Allein zwischen Minute 70 und dem Schlusspfiff gab’s Chancen für sechs, sieben Tore. Am Ende verlor man trotzdem mit 0:2. „Die Chancenverwertung hat uns das Spiel gekostet“, wusste auch Co-Trainer Christoph Lehmeyer-Kerk. Gegen den Spitzenreiter sollten sich die Arminen solche Schludrigkeiten nicht erlauben. Recke hat erst sieben Gegentreffer auf dem Konto – Bestwert der Liga. Viel Spaß dabei, da eine Lücke zu finden. Beim TuS waren sie derweil nach dem knappen 1:0-Erfolg über Teuto II allenfalls mit dem Ergebnis zufrieden. „Die Jungs wissen, dass das Spiel nicht so gut war“, gestand Trainer Holger Althaus ein. Einmal gut gespielt und nix geholt, einmal schlecht gespielt und drei Punkte geholt. Was macht man denn nun aus diesen Vorzeichen? Vielleicht hilft ein Blick in die Historie. Die letzten sechs Aufeinandertreffen gewann allesamt der TuS. Auweia. Sieht düster aus für die Arminia.
Heimspiel-Tipp: Denkste! Bei strömenden Regen und Flutlicht führt die Arminia die Statistiken ad absurdum. 3:0! Recke ist mal fällig.
Krüer: Das entscheidet der TuS für sich. 0:2.

Teuto Riesenbeck II – ISV II (So., 13:15 Uhr)
Nach der roten Karte in Halen und zwei elendig langen neunzig Minuten hinter dem Stankett, darf Teutos Coach Andre Wichert seiner Mannschaft endlich wieder vom Seitenrand aus einheizen. Das größte Comeback seit Take That 2010. Wir erwarten zahlreiche Gruppen kreischender Frauen in der Oase Arena. Spaß beiseite. Wichert sollte sich lieber um einen stabilen Plan für seine Defensive kümmern. Mit der ISV kommt nämlich die beste Offensive der Liga auf sein Team zugerollt. 27-mal netzten die Jungs vom Sportzentrum Ost bereits ein. Auch bei der ISV gibt’s ein Comeback. Freddy Stienecker ist wieder da. Die maximal erfolgreiche Amtszeit seines Co-Trainers Alex Eiter endet nach zwei Spielen und sechs Punkten vorerst wieder.
Heimspiel-Tipp: 2:2. ISV holt einen Zwei-Tore-Rückstand auf. Nico Gütt und Dominik Lubinski stechen als Joker. Vorige Woche in Recke verursachte Teutos Marcel Engbert einen kuriosen Elfmeter. Diesmal ist er vorne per Kopf zur Stelle. Außerdem knipst noch Joshua Hagemann.
Krüer: Die ISV ist richtig gut drauf. 1:2.

VfL Ladbergen – Eintracht Mettingen (So., 15 Uhr)
Ladbergen sammelte vor Wochenfrist in Dörenthe die ersten drei Zähler, seit der Cheftrainer Fabian Büker heißt. „Da ist viel Druck abgefallen. Man stellt sich ja sonst schon irgendwann selbst infrage“, zeigte der sich anschließend erleichtert. Der Beginn einer Serie? Mal abwarten. Die Hürde könnte jedenfalls kaum höher sein. Eintracht Mettingen reist zur Königsbrücke. Dass die Hürde aber durchaus übersprungen werden kann, zeigten zuletzt die Westerkappelner. Mettingen wird nach der Derbypleite angestachelt sein – und Pascal Heemann hatte nach dem ideenlosen Auftritt nun eine Woche Zeit neue Kreativität in die Köpfe seiner Spieler zu pflanzen.
Heimspiel-Tipp: Heemann übertreibt’s mit der Kreativität. Einige Mettinger malen nach dem Training plötzlich Gemälde von Picasso nach spielen mit verbundenen Augen Beethovens Fünfte am Piano. Für Ladbergen bleibt trotzdem noch genug Energie. 2:4.
Krüer: 1:3.

SW Lienen – Eintracht Mettingen II (So., 15 Uhr)
Die „ärmste Sau“ war am vergangenen Wochenende Lienens Schnapper Joshua Heinze. Zumindest im ersten Abschnitt wurde er beim 2:8 gegen Laggenbeck von seinen Vorderleuten gründlich im Stich gelassen. Hoffen wir, dass Heinze unter der Woche im Training die Gelegenheit hatte, seine Mitspieler liebevoll zu mehr Gegnerdruck zu ermahnen. Mettingens Zweitvertretung ist indes nach zwei Niederlagen zuletzt auf den zehnten Rang abgerutscht. Krise. Jochen Löffers hat das Mettinger Trainingsgelände à la Jürgen Klinsmann mittlerweile mit Buddha-Statuen vollgepflastert. Sollte es auch in Lienen nicht hinhauen, dürfte bald über den individuellen Mehrwert sämtlicher Spieler debattiert werden.
Heimspiel-Tipp: 0:1. Der Mettinger Kader atmet auf. Niemand wird gestrichen.
Krüer: Das muss Mettingen für uns gewinnen. 1:3.

SC Preußen Lengerich – SC Dörenthe (So., 15 Uhr)
„Wir brauchen einfach mal ein Erfolgserlebnis. Dann kommt schon der Tournaround. Dann werden wir auch anfangen konstant zu punkten“, sagt Krüer. Am liebsten hätte er den natürlich schon am Sonntag in Lengerich. Auf einen Punkt können die Dörenther der Truppe von Andreas Schüttpelz auf die Pelle rücken. „Berappeln, aufstehen, gut trainieren“, forderte dieser von seiner Mannschaft nach der 1:5-Klatsche gegen die ISV Zwo. Gut trainiert haben wird auch Dörenthe. Die Aschesaison ist eingeläutet! Vermutlich reist ein Großteil der Rottmann-Elf am Sonntag in kurzer Buchse an. Das dürfte direkt den notwendigen Kampfgeist signalisieren.
Heimspiel-Tipp: 2:3. Drama pur. Dörenthe führt zweimal. Zweimal holt Linus Wacker Preußen zurück ins Spiel. In der Nachspielzeit sorgt dann Jarmo Knüppe für Jubel in Grün.
Krüer: Da wird das ein oder andere Tor fallen. 2:3 für uns.

Westfalia Hopsten – SC Halen (So., 15 Uhr)
Seit 2018 gab’s die Paarung insgesamt sechs Mal. Vier Vergleiche gingen an Halen, zwei an die Westfalia. Interessant: Es waren ausgerechnet die letzten beiden Aufeinandertreffen, die Hopsten jeweils mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Damit ist die Truppe von Ralf Scholz sowas wie ein kleiner Angstgegner für Björn Jansson und seinen SC. Ans letzte Duell wird Halens Spielertrainer besonders ungern zurückdenken. Am 10.04 diesen Jahres holte er sich da wegen Reklamierens nämlich zweimal Gelb und so einen absoluten Blitz-Platzverweis ab. Das wird es diesmal zu verhindern gelten. Der damalige Schiedsrichter Manfred Rekers ist ohnehin in Ladbergen im Einsatz. Für Hopsten stand in Mettingen Tim Lindemann zwischen den Pfosten. Eigentlich Keeper der Reserve. Ist Nick Lüttmann wieder da? Macht’s Lindemann nochmal? Oder jemand ganz anderes? Ralf Scholz wird es bereits wissen. Wir wissen dagegen schon, wie das Spiel ausgeht.
Heimspiel-Tipp: Das wird ein knackiges 2:2. Und zwar, weil Hopsten kurz vor Schluss einen Elfmeter und somit das eigentlich Standard-Ergebnis liegen lässt.
Krüer: 2:2. Beide sind gut drin in der Saison.

Brukteria Dreierwalde – SV Büren (So., 15 Uhr)
In der australischen Fußballliga gibt es das sogenannte „Long Distance Derby“. Die beiden Vertreter Perth Glory und Wellington Phoenix (Neuseeland) trennen nämlich gute 5255 Kilometer. Knackige 9 ½ Stunden im Flugzeug sind das. Okay, so schlimm ist es zwischen Büren und Dreierwalde nicht. Und von Dreierwalde ist es bis nach Lienen ohnehin noch etwas weiter. Aber die Bürener sollten aufpassen, dass sie sich im Auto nicht irgendwo einen Nerv einklemmen und die Beine einschlafen lassen. Wäre auf jeden Fall schade. Denn beim Sieg über Arminia in der Vorwoche lief der Ball gut. Büren wirkte frisch. Für die Brukteria war’s bei der deutlichen 0:4-Pleite in Halen dagegen „wie verhext“. Gerüchten zufolge legen Vereinsvertreter seit Wochenbeginn überall im Stadion am Weikamp Knoblauch aus, um einer Wiederholung entgegenzuwirken.
Heimspiel-Tipp: Ich wusste schon immer, dass dieser Aberglaube Quatsch ist – Büren gewinnt. 0:2.
Krüer: Da wird Hubi (Ahmann. Krüers Onkel, d. Red.) die richtigen Worte finden. 2:1.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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