Profikiller aus Recke

Von Fabian Renger

(25.03.24) Es stimmte einiges beim VfL Ladbergen im Heimspiel gegen den TuS Recke. Das Pressing, das Gegenpressing, die Raumaufteilung, die allgemeine Verteidigungsarbeit. Ladbergens Trainer Fabian Bükker hatte kaum etwas zu mosern. Nur das Ergebnis stimmte halt nicht. Mit 1:2 (0:1) verlor Ladbergen nämlich. Weil Recke einen guten Keeper im Kasten hatte und sich so eiskalt präsentierte wie ein Profikiller.

Büker hatte ganz genau Buch geführt bzw. führen lassen. Er kam auf 11:2-Torschüsse zugunsten seiner Elf. "Wir waren überlegen", fand Ladbergens Coach. "Wir haben bis auf die Tore nichts zugelassen. Das war eine sehr reife, eine sehr dominante Leistung. Die Niederlage tut mir Leid für die Jungs, weil sie sie ein wirklich gutes Spiel abgeliefert haben." Sie verpassten in der ersten Hälfte die Führung, Justin Haarlammert scheiterte an Reckes Lebensversicherung Matti Witthacke zwischen den Pfosten. Quasi im Gegenzug ging stattdessen Recke in Front. Der Tabellenzweite zeigte, wieso er dort oben steht. Es war ein sehr guter Angriff, der in der eigenen Hälfte startete und vernünftig bis vorne durchgespielt wurde. Schlussendlich netzte Lukas Etgeton ein (45.).

Erst ist Recke eiskalt, danach wie ein Beamter

Der Zeitpunkt war natürlich bitter für die Hausherren - und optimal für den Gast. "Ich hab am Anfang des Spiels zu Dirk [Etgeton, Reckes Co, d. Red.] gesagt: Heute ist es besser, in Führung zu gehen", sagte Reckes Trainer Holger Althaus. Das Wetter brachte Wind mit sich, einen schnellen Untergrund, es gab schonmal angenehmere Fußballspiele. Zum Tor ließ Althaus folgenden vielsagenden Satz verlauten: "Das war eine der wenigen gelungenen Aktionen, die wir im Spiel hatten."

In der zweiten Hälfte präsentierte sich Recke zunehmend wie ein Verwaltungsbeamter und tat kaum noch etwas Konstruktives. Nach vorne kam immer weniger - also es war vorher schon nicht viel, jetzt war's eigentlich gar nichts mehr. "Wir haben denen immer wieder Aktionen angeboten und waren immer wieder zu weit weg", so Althaus. "In ein paar Situationen könnten wir uns bei unserem Schnapper bedanken..." Damit hatte er wohl Recht.

Endgegner Matti Witthacke

Zurück zu Bükers Chancenzettel. Da waren massenweise Gelegenheiten notiert. Sowohl Louis Schlathölter (70./85.) als auch Simon Richter (83.) etwa fanden ihren Endgegner in Witthacke. Teilweise waren es unwirklich gute Paraden.  "Es wurde echt brenzlig", sehnte sich Althaus nach Entlastung. Die gab es - und zack, war die Kugel wieder drin. Michael Uzoma stellte nach einem langen Ball auf 2:0 (88.). Zweiter guter Angriff, zweites Tor. Die Erlösung? Denkste! Eine Minute später bekam Ladbergen die Murmel doch mal über die Linie. Nelson Lukas jubelte. Nur 1:2. Mehr saß nicht drin. Ein glücklicher Arbeitssieg für die Gäste. Aber eben auch ein Paradebeispiel für Effizienz. "Ladbergen hätte sich sicherlich belohnen können", räumte Althaus ein. Aber: Egal, Karl.

"Letztendlich kann man Recke gratulieren, aber wir waren gut eingestellt. Gerade in der zweiten Halbzeit fand ich uns sehr, sehr gut. Wenn wir schneller das 1:1 machen, hätte ich das gerne gesehen. So ist es natürlich traurig, aber es war echt spitzenmäßig, Recke soweit weg zu halten vom Tor", so Büker. Pro-Tipp zum Abschluss: Vielleicht mal ein wenig Torabschluss üben.

VfL Ladbergen - TuS Recke 1:2 (0:1)
0:1 Etgeton (45.), 0:2 Uzoma (88.)
1:2 Lukas (89.)