Verletzungen überschatten Remis in Lengerich 

 
Von Finn Determeyer

(04.09.23) Das 2:2 (1:0)-Unentschieden zwischen Preußen Lengerich und Cheruskia Laggenbeck war kein Fußballfest. Für beide Seiten war es eher ein sehr gebrauchter Tag. Gleich zweimal musste der Krankenwagen anrücken. Das braucht wirklich kein Mensch. Dennoch gab es auf beiden Seiten zumindest jeweils einen Lichtblick.

Fangen wir doch mit dem Positiven an. Lengerichs Trainer Andreas Schüttpelz freute sich über einen gerade defensiv weitaus stabileren Auftritt, als beim vogelwilden 5:6 in der Vorwoche in Westerkappeln: „Das war absolut ordentlich. Bis zum ersten Gegentor haben stark verteidigt.“ Und damit wären wir auch beim Laggenbecker Lichtblick des Spiels. Beide Tore gingen nämlich auf’s Konto des 17-jährigen Jungspundes Jan-Luca Burghardt. Der kam zur Halbzeit rein und hatte früher am Tag beim 9:0-Kantersieg der A-Jugend in Hopsten bereits vierfach getroffen. Dann noch seine ersten beiden Seniorentore hinterherzuschieben und dann gleich zwei so wichtige Dinger – da ziehen wir den Hut.

Ein Abtransport auf beiden Seiten

Nun zum Negativen. Bereits kurz vor der Pause musste Laggenbecks Schnapper Julian Maug den Platz verlassen. Verdacht auf Kreuzbandriss. Das MRT steht noch an, aber es schaut wohl nicht so gut aus. Gute Besserung an der Stelle. Und als hätte ein Krankenwageneinsatz nicht gereicht, verletzte sich in der Schlussphase noch Preußen-Kapitän Dominic Dohe schwer. Bei einer Drehbewegung sprang die Kniescheibe raus. Die ist zwar mittlerweile drin, aber auch hier steht das MRT noch aus. Auch nach Lengerich gute Besserung! Dass die Partie unter einem schlechten Stern steht, hätte man bereits beim Warmmachen merken können. Schon da verletzte sich Laggenbecks Hendrik Abke und konnte nicht mehr eingesetzt werden. „Das war wirklich ein gebrauchter Sonntag. Die Stimmung war sehr getrübt“, sagte Laggenbecks Co-Trainer Marc Wichmann.

Kommen wir trotzdem noch zum Sportlichen. Den ersten Durchgang dominierten eigentlich die Gäste. „Laggenbeck hat mehr für’s Spiel getan“, erkannte auch Schüttpelz. Nur ließen sie vorne einiges liegen und münzten die Überlegenheit nicht in Tore um. Mit der Verletzung von Maug gab’s dann einen Bruch im Laggenbecker Spiel. Das nutzten die Hausherren eiskalt, um ihrerseits in Führung zu gehen. Kevin Micke tankte sich über außen durch und bediente den einschussbereiten Furkan Payyu in der Mitte (44.). Plötzlich gehen die Laggenbecker mit einem Rückstand in die Kabine.

Burghardt kontert Payyu

Und Mitte des zweiten Abschnitts sollte es noch dicker kommen für die Gäste. Niklas Haverkamp knallte die Kugel aus zwanzig Metern an den Pfosten, den Abpraller verwertete erneut Payyu – diesmal aus stark abseitsverdächtiger Position - zum 2:0 (68.). In der Folge verpassten es die Gastgeber, den Deckel draufzumachen. Payyu und Haverkamp sowie Henri Bolke ließen zum Teil besten Chancen liegen. Und einen Pfeil hatte die Cheruskia ja noch im Köcher. Lengerichs Verteidiger Patrick Hart wollte per Kopf klären, nickte den Ball aber vor die Füße von Burghardt, der aus 16 Metern trocken, flach einschoss (75.). Es lief bereits die Nachspielzeit, da holten die Gäste nochmal einen Eckball heraus. Fabian Harte führte aus. Burghardt stieg am höchsten und köpfte zum späten Ausgleich ein (90.).

„Sich so spät noch einen zu fangen, ist natürlich ärgerlich. Aber unterm Strich ist 2:2 das gerechte Ergebnis“, gestand Schüttpelz ein.

Preußen Lengerich – Cheruskia Laggenbeck 2:2 (1:0)
1:0 Payyu (44.), 2:0 Payyu (68.),
2:1 Burghardt (75.), 2:2 Burghardt (90.)