Dörenthe schießt drei Tore – und verliert 1:3

 
Von Finn Determeyer

(10.09.23) Da schießt du drei Tore und verlierst mit 1:3. Oder andersherum. Da schießt du nur ein Tor und gewinnst mit 3:1. Wie man es dreht und wendet – der 3:1 (1:0)-Erfolg des SV Büren über den SC Dörenthe war ein seltsamer. Wurde er doch von gleich zwei kuriosen Eigentoren der Gäste begünstigt.

„Ich hoffe, damit ist das Pech auf unserer Seite jetzt erstmal ausgeschöpft“, kommentierte Dörenthes Coach Dennis Rottmann das Ganze. Mit dem Pech fing es in Büren nach einer knappen halben Stunde an. Ein Bürener (entweder war es Sahin Günana oder Luca Riehemann) schlug einen Freistoß von der Seitenauslinie in den Dörenther Strafraum. Keinen besonders guten Freistoß – da war ordentlich Schnee drauf. Und es waren auch nur zwei Bürener aufgerückt. Aber: Die ohnehin erbarmungslos brennende Sonne stand tief und knallte mitten ins Gesicht von Dörenthes Markus Ahmann. Der sah die Kugel zu spät und bugsierte sie per Kopf ins eigene Tor (29.). „In bester Stürmermanier. Das sah eigentlich ziemlich geil aus“, fühlte Bürens Co-Trainer Niko Lücke nicht unbedingt mit Ahmann mit. Vielleicht kommt ja bald ein Angebot aus Büren als Mittelstürmer ins Hause Ahmann geflattert.

Berkemeier mit Brummschädel raus

Das würde Rottmann wohl eher weniger schmecken. Denn im Moment braucht er bekanntlich jeden Mann händeringend. Auch in Büren war die Bank nur mit drei Spielern bestückt. Steffen Berkemeier stieß zu allem Überfluss noch Kopf-an-Kopf mit Bürens Leon Höfner zusammen (38.). Berkemeier war wohl kurz weg und dann wieder da. Dennoch musste er freilich runter vom Platz und wurde durch Jan Lüxmann ersetzt.

Die Verletzung passierte genau in einer Phase, in der die Gäste am Drücker waren. In den letzten 15 Minuten der ersten Hälfte lief Dörenthe höher an. Das schmeckte Büren nicht besonders gut – aber sie überstanden es bis zum Seitenwechsel. Aus der Pause kamen die Gäste allerdings schon wieder gut raus. Nach einer guten Stunde belohnten sie sich dann auch mal. Ein schöner Spielzug über links und Dominik Klaas endete über die Zwischenstation Jarmo Knüppe bei Florian Rahe, der aus 15 Metern cool zum Ausgleich einschoss (63.). „Da haben wir in der Innenverteidigung gepennt“, ärgerte sich Lücke.

Haedrich noch schöner als Ahmann

Er sollte sich nicht lange ärgern. Denn wie war das mit Dörenthe und dem Pech? Bürens Kapitän Jeffrey Weber fasste sich ein Herz, marschierte auf Außen durch und brachte die Pille knallhart vorher. Mit dem Außenrist bugsierte der Abnehmer den Ball in den Knick (68.). Traumhaft. Zumindest, wenn es einer von Webers Teamkollegen gewesen wäre. Es war mit Rouven Haedrich aber der zweite Dörenther Eigentorschütze an diesem Tag. Laut Rottmann war das Ding „sau ärgerlich“. Einen Vorwurf machte er aber Niemandem. Im Gegenteil: „Chapeau an die Jungs. Die haben weiter gefightet und noch vorne gespielt.“

Kurz vor Schluss beruhigte Deni Alagic mit seinem 3:1 die Nerven der Hausherren (89.). Schön war’s obendrein. Noel Casas‘ Schuss parierte Gäste-Keeper Daniel Brügge noch. Den Nachschuss setzte Alagic per Volley-Direktabnahme in den Knick. Da war dann auch Brügge nix mehr zu machen. „Dörenthe macht einem das Leben immer sehr schwer und ist auch gerne für einen späten Ausgleich zu haben“, war Lücke entsprechend erleichtert. Der Sieg ging für ihn insgesamt in Ordnung: „Ein bisschen glücklich, aber nicht unverdient.“

SV Büren – SC Dörenthe 3:1 (1:0)
1:0 Ahmann (29./ET.), 1:1 Rahe (63.),
2:1 Haedrich (68./ET.), 3:1 Alagic (89.)