Baumann hilft FC Epe durch die Reifeprüfung
Von Christian Lehmann
(01.11.21) Weit über 300 Zuschauer boten dem Spitzenspiel im Dinkelstadion einen würdigen Rahmen. Und auch auf dem Platz spielten Gastgeber SV Heek und der FC Epe mit. Nach 90 rassigen, unterhaltsamen und diskussionsträchtigen Minuten nahmen die Gäste beim 2:0 (0:0)-Auswärtserfolg die Punkte mit nach Hause. Garant dafür war vor allem der junge Mann zwischen den Pfosten: Niklas Baumann erwischte einen Sahnetag.
"Er war der beste Mann auf dem Platz, ohne ihn hätten wir wahrscheinlich Unentschieden gespielt, was meiner Ansicht nach das leistungsgerechte Ergebnis gewesen wäre", räumte FCE-Coach Andre Hippers ein. "Es war das erwartet schwere Spiel auf Augenhöhe - aber mit zwei Teams, die unterschiedliche Stile verfolgen. Die klareren Torchancen waren auf Heeker Seite. Für unsere junge Mannschaft war das eine absolute Reifeprüfung."
Loris Deiters trifft per Handelfmeter
Prüfungshelfer Baumann war vor allem in der heißen Phase nach Jan Beverborgs Führungstreffer zur Stelle. Er parierte glänzend gegen einen Kopfball von HSV-Spielertrainer Rainer Hackenfort und meisterte auch richtig gute Abschlüsse von Teun Olthuis und Tim Blömer. In der Schlussphase machte Loris Deiters dann nach einem Handspiel von Kai Epping in der Box vom Elfmeterpunkt den Deckel drauf (0:2/90.+3).
Zu Beginn der Partie ging der Heeker Plan, nach eigenem Ballgewinn flugs die Topstürmer in Szene zu setzen, perfekt auf. Während Hackenfort als Kopfballspieler und "Bälle-Bunkerer" gesucht wurde, sollte der flinke Toptorjäger Luka Kösters die Zuspiele in die Tiefe erlaufen. Er und Christian Theuring, aber auch Matteo Schultewolter hatten im ersten Durchgang hervorragende Abschlusschancen. "Wir hatten unsere Möglichkeiten, es war auf jeden Fall mehr drin", haderte Hackenfort. Mit Ausnahme eines Lattenkrachers des früh für Kilian Voß (Zeigefinger gebrochen) eingewechselten Marcel Buß (42.) bekamen die Gäste offensiv nicht ganz so viel aufs Tablett.
Drin oder nicht drin?
Das Führungstor der Eperaner sorgte dann durchaus für Diskussionen. Nach einem Freistoß von Loris Deiters lümmelte Jan Beverborg den Ball am zweiten Pfosten stehend in Richtung Tor, Schiedsrichter Samuel Hutter hatte die Kugel hinter der Linie gesehen. Diese Meinung teilten vor allem die Anhänger der Gastgeber nicht. "Der Ball war nicht drin, da sind wir uns sicher", kommentierte Hackenfort. Hippers pflichtete ihm bei: "Ich habe es selbst nicht sehen können, aber er war anscheinend nicht hinter der Linie..." In der Phase danach mehrten sich die ruppigen Aktionen in einem intensiven Spiel. Nachdem Christian Theuring Buß an der Außenlinie mit Anlauf und Schmackes umgemäht hatte, gab es eine gepflegte Rudelbildung, Theuring sah nur die Gelbe Karte(70.). "Das war eine ordentliche Sense, die man mit dunkelgelb ahnden kann", befand Hackenfort.
Mit der Niederlage konnte Heeks Spielertrainer leben, weil ihm der Auftritt seiner Jungs gefallen hatte. "Das war ein richtig cooles Spiel vor einer tollen Kulisse. Für uns geht die Welt nicht unter. Epe hat's clever gemacht, ich kann meinen Jungs aber überhaupt keinen Vorwurf machen."
SV Heek - FC Epe 0:2 (0:0)
0:1 Beverborg (62.), 0:2 L. Deiters (90.+4/HE)