Borgert kontert Kamp und bringt Wüllen in Not

(04.05.22) Da haben wir es in dieser Woche doch glatt gewagt, einen Zweikampf um die Torjäger-Kanone auszurufen. Die Superquote von Borken-Hoxfelds Aljoscha Kamp in der Rückrunde hat uns dazu verleitet. Marius Borgert antwortete darauf am Dienstagabend im Nachholspiel gegen den TuS Wüllen auf seine Art - mit Toren. Beim 4:0 (0:0)-Erfolg erzielte der Torjäger zwei Treffer selbst und bereitete einen weiteren vor. Mit nun 28 Hütten baute er seinen Vorsprung in der Torjägerliste auf sieben Treffer gegenüber Kamp aus. Borgerts Treffer verschärften zudem die Lage beim Kellerkind aus Wüllen, das nur eine Halbzeit an die starke Leistung aus dem Spiel gegen Stadtlohn anknüpfen konnte und mehr denn je zittern muss.

Hartnäckig hält sich in Wüllen das Gerücht, die erste Mannschaft werde in der kommenden Saison selbst im Falle des Klassenerhalts in der Kreisliga A an den Start gehen. Unabhängig davon stellt Coach Johannes Dönnebrink klar: "Wir wollen  sportlich die Klasse halten. Ich habe auch das Gefühl, dass die Mannschaft das möchte. Ich hoffe, dass wir uns die letzten Wochen am Riemen reißen. Wenn wir das schaffen, wäre das ein Riesenerfolg."

"Den darfst Du nicht eine Minute aus den Augen verlieren"

In Coesfeld schaffte es der Abstiegskandidat nur in der ersten Halbzeit, dem Tabellendritten Paroli zu bieten. "Da haben wir es gut geschafft, sie vom Tor fernzuhalten. Viellleicht haben wir die Jungs in der Pause zu sehr gelobt. Einen Marius Borgert darfst Du aber nicht eine Minute aus den Augen verlieren. Das haben wir getan, und er nutzt das sofort aus", so Dönnebrink. Eine Minute nach Wiederbeginn stach Coesfelds Tormonster dann nach Schnittstellenpass von Henry Krampe mit einem präzisen Lupfer zu (1:0/46.). Wiederum nur vier Zeigerumdrehungen später erhielt er zwischen den Ketten ein Zuspiel und setzte sich "borgertesque" durch - das 2:0 (50.) war ein heftiger Nackenschlag für die Gäste.

Die Gegenwehr erlahmte endgültig, als Borgert Philip Schink in Szene setzte, der mit einem präzisen Spannstoß aus 25 Metern das sicherlich schönste Tor des Abends erzielte (3:0/57.). "Er hat über 90 Minuten ein super Spiel gemacht und war ein Garant für den Sieg", lobte Eintracht-Coach Karsten Erwig seinen Schützling. Er verhalf in der Folge U19-Youngster Felix Edeler zu seinem Bezirksliga-Debüt und sah in der Schlussphase noch das 4:0 durch Tobi Hüwe, den Bastian Domeier mit einer Flanke gefüttert hatte (4:0/80.). Offensiv hatten die Wüllener so gut wie nichts mehr entgegen zu setzen, einzig bei einem Lattentreffer aus 19 Metern von Kevin Pieper (82.) waren sie nah dran an einem Torerfolg.

"Es ist sehr enttäuschend. Nur weil man gegen Stadtlohn einen Punkt holt, klappt das nicht automatisch auch gegen den Dritten", haderte Dönnebrink. "Wir haben zu oft die falschen Entscheidungen getroffen. In dieser Höhe zu verlieren, ist sicherlich nicht gerecht." Zufrieden war indes Gegenüber Erwig: "Man hat den Wüllenern angemerkt, dass sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Für uns war das ein guter Schritt in die richtige Richtung. Wir wollen Platz drei jetzt auch halten, das wäre ein richtig gutes Ergebnis."

Eintracht Coesfeld - TuS Wüllen     4:0 (0:0)
1:0 Borgert (46.), 2:0 Borgert (50.),
3:0 Schink (57.), 4:0 Hüwe (80.)