Wie eine Kopie: Stadtlohn patzt erneut
Von Malte Greshake
(29.04.22) Als eine Kopie des vergangenen Sonntags bezeichnete es Stadtlohns Coach Stefan Rahsing nach dem Abpfiff. Denn wie schon beim Remis gegen die SG Coesfeld hatte der Tabellenzweite sein Schicksal auch beim TuS Wüllen in der eigenen Hand - musste sich am Ende aber eben mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden zufrieden geben. Und ließ damit erneut wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegen...
Was sich allerdings im ersten Durchgang alles andere als abgezeichnet hatte: Denn da machten die Gäste eine richtig starke Partie, ließen Gegner und Ball laufen, nutzten aber eben die eignen Chancen nicht konsequent genug aus. Justus Jaegers, Lars Sparwel, Kevin Meise und Daniel Diekenbrock hätten allesamt ihre Mannschaft schon in eine beste Ausgangslage bringen können, bewiesen vor Wüllen-Schnapper Christian Teriet jedoch nicht die nötige Durchschlagskraft.
Manchmal lohnt es sich dann ja auch, auf den eigenen Trainer zu hören
Tja, und was machten die Hausherren? Die fuhren kurz vor der Halbzeit einen starken Angriff, Kevin Pieper steckte für Niklas Brinkler durch, der dem TuS kaltschnäuzig die Führung besorgte (35.). "Wir haben fast ein perfektes Spiel gemacht, deswegen habe ich auch zu den Jungs gesagt, dass sie einfach zu weitermachen sollen", blieb Rahsing da noch trotz des Rückschlages optimistisch. "Die Tore werden wir dann wohl machen."
Manchmal lohnt es sich dann ja auch, auf den eigenen Trainer zu hören. Denn nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel setzten die Gäste Maximilian Wolf in Szene, der mit der Fußspitze den fälligen Ausgleich erzielte (48.). Doch damit nicht genug! Wenig später war wohl ein TuS-Arm bei einer Hereingabe der Stadtlohner am Ball - Schiedsrichter Moritz Ludorf zeigte auf den Elfmeterpunkt, von wo aus Wolf die Gäste noch einmal jubeln ließ (56.). Da war sie also, die Führung für Rahsings Truppe.
Stadtlohn jetzt viel zu passiv
Und hätten sich die Gäste dann nicht aus unerklärlichen Gründen nach dem 2:1 so zurückgezogen, wäre es vielleicht an diesem Abend auch anders ausgegangen. Allerdings spielte Wüllen es in der Schlussphase auch richtig stark, nutzte die Passivität des Tabellenzweiten aus und kam dann eben tatsächlich noch zu einem Treffern: TuS-Spielertrainer Johannes Dönnebrink pflückte da einen langen Ball aus der Luft, machte die Murmel fest und bediente Alexander Edel mit einem feinen Schnittstellenpass (82.). Der TuS erkämpfte sich somit doch noch einen megawichtigen Punkt im Abstiegskampf.
"Mit dem Ergebnis können wir zum Schluss natürlich richtig zufrieden sein, am Ende hätten ja auch sicherlich beide Mannschaften noch den Siegtreffer erzielen können", fasst es Dönnebrink hinterher zusammen. "Nach den beiden Gegentreffern nach der Pause haben wir einfach eine tolle Moral gezeigt und den Kopf immer oben gehabt. Der Punkt kann am Ende richtig wichtig sein."
Für die Stadtlohner war hingegen ein Punkt viel zu wenig, das wollte auch Rahsing nicht verschweigen. "Man muss einfach festhalten, dass bei uns die Galligkeit gefehlt hat, so ein Spiel zu gewinnen", meinte er noch. "Unterm Strich war es so total ärgerlich, weil wir alle Mittel in der Hand hatten. Im Blick auf die Tabelle können wir es jetzt auch erst einmal abhaken. Das wäre es nicht seriös, jetzt noch auf etwas anderes zu schielen. In dieser Saison präsentieren wir uns einfach nicht reif genug."
TuS Wüllen - SuS Stadtlohn 2:2 (1:0)
1:0 Brinker (35.), 1:1 Wolf (48.),
1:2 Wolf (56./HE), 2:2 Edel (82.)