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Marcel Probst (l.) ist der Chef der Defensive beim SV Gescher. Foto: Greshake

Ein Österreicher in der Glockenstadt


Von Christian Lehmann

(17.09.21) Bei unserem Anschwitzen schnappen wir uns für gewöhnlich die besten Kicker, spannendsten Typen oder Führungsspieler einer Mannschaft. Marcel Probst (25) erfüllt diese Kriterien irgendwie alle. Der Innenverteidiger des SV Gescher bringt vor allem eine Vita mit, die ganz sicher in der Bezirksliga 11, vermutlich aber sogar in ganz Westfalen einzigartig ist.

Der 1,83 Meter große Linksfuß stammt aus Österreich und spielte dort höchst erfolgreich Fußball. Der mehrfache U17- und U18-Nationalspieler wurde in der Akademie von Red Bull Salzburg ausgebildet, spielte dort mit vielen heute aus der Bundesliga bekannten Kickern wie Konrad Laimer, Xaver Schlager oder Valentino Lazaro zusammen. Mit den Profis, die damals noch von Roger Schmidt trainiert wurden, fuhr er ins Trainingslager. Es folgten weitere Stationen, etwa beim FC Liefering, Pasching/LASK (FC Juniors OÖ) oder Austria Klagenfurt - und im Juli 2019 der Wechsel zum SV Gescher.

Doch wieso zum Geier verschlägt es einen jungen Mann, der auf dem besten Wege war, im Profifußball Fuß zu fassen, in die achte Liga Deutschlands und ins westliche Münsterland? Probst arbeitet bei der Firma ITM in Gescher, die auch einen Standort im österreichischen Wolfsberg hat. Vor drei Jahren kam er deshalb nach Deutschland, in der Glockenstadt fühlt er sich wohl. Ganz ohne Fußball wollte er aber doch nicht. In der Mannschaft von Trainer Hendrik Maduschka ist der Österreicher hoch angesehen, in der vergangenen Saison wurde er dort direkt zum Kapitän gewählt, auch in dieser Saison trägt er die Binde. "Ich bin als Nachfolger von Matthias Efsing in große Fußstapfen getreten. Ich habe diese Aufgabe dankbar angenommen und hoffe, sie so gut wie möglich ausfüllen zu können", sagt Probst bescheiden.

Aufgrund der Splitter-Saison 2020/21 konnte er sich noch kein komplettes Bild von der Liga machen, insgesamt sieht er aber gar nicht mal unbedingt größere Unterschiede zum Fußball im Nachbarland. "In der Bezirksliga liegt der Fokus vielleicht noch ein bisschen mehr auf den Zweikämpfen, aber es geht auch hier nur um Fußball." Sein Ziel, mit der Mannschaft unter den ersten vier zu landen, hätte der Defensivmann erreicht, wenn jetzt die Saison beendet wäre. Gescher hat noch kein Spiel verloren und nach dem SC Reken (2) die zweitwenigsten Gegentore kassiert (3). Wenn Ligaprimus TuS Wüllen im Spitzenspiel bei der SpVgg Vreden remis spielt, könnte der Tabellendritte mit einem Sieg in Billerbeck sogar die Spitze übernehmen. Der Aufstieg müsse es aber nicht unbedingt und mit aller Macht sein, findet Probst: "Dafür müssen immer viele Faktoren stimmen..."  

Einen Erdrutschsieg für die Heimspiel-Redaktion gab's am 3. Spieltag. Nicht nur beim Derby des FC Epe gegen Vorwärts Epe hatte Heimspiel-Redakteur den richtigen Riecher, er sagte auch unter anderem die exakten Ergebnisse der Partien in Heek und Wüllen vorher. 13:3 - keine Chance für Vorwärts Epes Justin Bauer. Nach einem Punkt eine Woche zuvor jetzt schon von Expertise zu sprechen, würde aber sicherlich zu weit gehen... 

 

Anschwitzen, 4. Spieltag

VfB Alstätte - SV Heek (Samstag, 17 Uhr)
Man kann schon sagen, dass die Alstätter ein Angstgegner des SV Heek sind. Von 24 Begegnungen gewannen die Blau-Weißen nur vier, 15 Mal ging hingegen der VfL als Sieger vom Platz. Den letzten Sieg feierte der HSV beim 3:2 im April 2017. Etwas mehr Druck verspüren nach bisher nur einem Punkt aus drei Spielen die Hausherren, Heek könnte sich mit einem Sieg in die Spitzenrguppe hieven.
Probst: 1:2
Heimspiel-Tipp: 2:2

SG Coesfeld 05 - FC Epe (Sonntag, 15 Uhr)
Für die Hausherren ist es der schwere Gegner vor dem Derby, die Gäste haben ihr Ortsduell bereits hinter sich und warten noch immer auf den ersten Sieg. Den im VR-Bank-Sportpark einzufahren, wird aber nicht leicht, zumal Epe von den bisher zwei Partien gegen die SG beide verloren hat. In der Vorsaison gab's eine 1:3-Heimpleite, im Kreispokal vor über zehn Jahren (14. August 2011) ein 2:3 nach Verlängerung.
Probst: 1:1
Heimspiel-Tipp: 1:2

Vorwärts Epe - Eintracht Coesfeld (Sonntag, 15 Uhr)
Interessante Konstellation: Auch hier heißt es Epe gegen Coesfeld, auch hier ist es das Sandwich-Spiel zwischen den Derbys der jeweiligen Teams. Darum wird es aber am Wolbertshof wohl nicht gehen. Nach der ersten Saison-Niederlage gegen Borken-Hoxfeld machte Eintracht-Coach Claus Heinze deutlich, dass sein Team nun "ein bisschen Druck" habe. Vorwärts ist nach Stotter-Start inzwischen gut drin in der Saison, die fußballerischen Anlagen beim Team von Trainer Marco Aydin sind deutlich zu sehen. Einen solch schläfrigen Start wie im Derby gegen den FCE dürfe sich sein Team allerdings nicht noch einmal leisten, betonte der Spielertrainer.
Probst: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:1

RC Borken-Hoxfeld - VfL Ramsdorf (Sonntag, 15 Uhr)
Sechs Hoxfelder Siegen in den direkten Duellen stehen derer drei der Ramsdorfer gegenüber, einmal trennten sich beide Teams mit einem Remis. Beide haben eine ausgeglichene Bilanz und können mit ihrem Saisonstart durchaus einverstanden sein. Ramsdorf stellt mit neun erzielten Toren die beste Offensive der Liga, Hoxfeld hat nach Adler Wesek (elf Gegentreffer) die meisten Gegentore kassiert. Nach drei Spieltagen dürfen solche Zahlen aber schon noch als Spielerei durchgehen.
Probst: 1:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

SuS Stadtlohn - Adler Weseke (Sonntag, 15 Uhr)
Bei den Adlern ist der kurze Höhenflug nach dem 1:1 gegen Gescher schnell wieder vorüber gegangen. Die Chancen auf ein Erfolgserlebnis in Stadtlohn sind eher mäßig, beim letzten Gastspiel im hülsta-Sportpark gab's jedenfalls nix zu holen für die Gäste. Mit 4:0 gewann der SuS vor knapp einem Jahr sein Heimspiel durch Treffer von Raphael Busert, Milan Tendahl (2) und Maxi Rhein. Ähnlich wie in den meisten bisherigen Partien dürfte auf die Stadtlohner wohl auch diesmal ein tief stehender Gegner zukommen. Zuletzt in Ramsdorf meisterte Stefan Rahsings Team diese Herausforderung exzellent.
Probst: 2:0 - Stadtlohn kommt jetzt wohl so langsam in Fahrt, glaube ich.
Heimspiel-Tipp: 3:0

VfL Billerbeck - SV Gescher (Sonntag, 15 Uhr)
Beide Trainer haben eine ziemlich genaue Vorstellung von der Leistungsfähigkeit des Gegners, erst vor etwa einem Monat standen sich die Teams im Kreispokal gegenüber - mit dem besseren Ende für den SVG, der sich mit 4:1 durchsetzte. Hiervon abgesehen ist die Bilanz der direkten Duelle ausgeglichen. Eines der beiden noch ungeschlagenen Teams könnte im Falle eines eigenen Sieges bei parallelem Unentschieden im Spitzenspiel zwischen Vreden und Wüllen an die Tabellenspitze springen.
Probst: Ja, im Pokal war's recht deutlich. Das ist aber inzwischen auch schon wieder vier Wochen her. Sie haben einen neuen Trainer und dürften inzwischen viel weiter sein. Ich kenne aber unsere Stärken, und als Innenverteidiger will ich immer zu Null spielen - 0:2.
Heimspiel-Tipp: 0:2

SC Reken - ASV Ellewick (Sonntag, 15 Uhr)
Verletzungen, verschossene Elfmeter, noch kein Sieg nach drei Spielen - für die ambitionierten Rekener lief der Start nicht nach Plan, beim Remis in Gescher zeigte allerdings die Formkurve deutlich nach oben. Ellewick ist derweil nach gutem Start zuletzt durch die 0:4-Klatsche gegen Vreden II bis auf Platz elf runter gerutscht. Ihren bisher einzigen Saison-Dreier hat die Truppe von Alex Buning und Marc van den Berg allerdings in der Fremde geholt.
Probst: Reken hat eine sehr stabile Mannschaft - 1:0.
Heimspiel-Tipp: 2:0

SpVgg Vreden II - TuS Wüllen (Sonntag, 15 Uhr)
Spitzenspiel des Zweiten gegen den Ersten! Hätte jemand gewettet, dass das nach drei Spielen Vreden und Wüllen sein würden, wäre er wohl für meschugge erklärt worden. "Wir wollen zeigen, dass wir mehr als nur der kleine Dorfverein sind und den nächsten Schritt gehen", sagte Wüllens Coach Johannes Dönnebrink nach dem 2:1-Sieg gegen den VfB Alstätte. Als ernsthaften Titelanwärter sieht er sein Team aber natürlich nicht. Zumindest in den Kreis der Mitfavoriten waren die die Hausherren vor der Saison von so manchem gezogen worden, doch Trainer Gustav Mauritz mahnt zur Gelassenheit: "Abwarten! Wir sind doch erst am vierten Spieltag! Ich denke nicht, dass wir bis zum Ende ganz oben mitmischen werden..." 
Probst: Das beste Ergebnis für uns wäre ein Unentschieden. 2:2 also.
Heimspiel-Tipp: 1:1



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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