Platzverweis bremst Stadtlohn nur leicht
Von Christian Lehmann
(04.10.21) Es war ein bemerkenswerter Auftritt des SuS Stadtlohn im Spitzenspiel gegen den SV Gescher. Die Elf von Trainer Stefan Rahsing verteidigte Tabellenplatz eins trotz widriger Umstände gegen einen höchst unangenehmen Gegner und feierte trotz über 75-minütiger Unterzahl einen verdienten 1:0 (1:0)-Erfolg. Besonders gut hatte dem Coach dabei die Anfangsphase gefallen.
"Das war eine Viertelstunde, die ich mit dem Begriff Perfektion bezeichnen würde", so Rahsing. "Wir haben eine Dampfwalze entwickelt und Gescher gar nicht zur Entfaltung kommen lassen. Das war Einbahnstraßen-Fußball, zutiefst beeindruckend. Ich hätte mir das gerne etwas länger angeschaut." Durfte er aber nicht, weil Jannik Buning den Ball im Zentrum nicht richtig kontrollieren konnte und beim Versuch, die Kugel zurückzuerobern, in Geschers Marco Ostendarp hereinrauschte. Schiedsrichter Niklas Simpson wartete die lange Behandlungsunterbrechung ab und zückte dann die Rote Karte (13.). Eine harte, aber eine Kann-Entscheidung - das sah selbst der "Sünder" später so.
Furioser Start
In der furiosen Anfangsphase hatte zuvor Lars Sparwel nach einem Eckball von Raphael Busert per Kopf zum 1:0 getroffen (4.), danach titschte ein langer Flugball von Johannes Tenbrink auf die Latte (7.). Gebremst wurde die Stadtlohner Angriffswucht erst durch den Platzverweis - das aber auch nur leicht. Die Hausherren stellten auf ein 4-4-1-System um und hatten anschließend zehn Minuten lang leichte Probleme, die Ordnung zu finden. Danach igelten sie sich aber nicht etwa hinten ein, sondern spielten zur Überraschung vieler Zuschauer mutig weiter nach vorne und liefen in Unterzahl sogar Gästeschnapper Alex Trogemann an. Die Partie war nun nicht mehr einseitig, aber zumindest ausgeglichen. "Du kannst dich in Unterzahl nicht 80 Minuten lang am eigenen Sechzehner einigeln", erklärte Rahsing.
Per Kopf verpasste Luca Friedrich das mögliche 2:0 (24.), auf der Gegenseite gab es Aufregung nach einem Zweikampf zwischen Mario Thentie und Mika Büger. Der Elfmeterpfiff blieb aber aus (35.). Nach Wiederbeginn gab es dann gute Möglichkeiten auf beiden Seiten: Milan Tendahl verpasste per Freistoß-Aufsetzer ebenso das mögliche 2:0 (56.) wie Luca Friedrich (70.) und Kevin Meise (81.), die an Trogemann scheiterten. Auf der Gegenseite waren Noah Ploss (67.) und Marco Ostendarp (76.) nah dran am Ausgleich. "Wir haben es geschafft, sie größtenteils von unserem Tor fernzuhalten", meinte Rahsing, der unter anderem das enorme Laufpensum von Luca Friedrich und Kevin Meise als Ursache dafür gesehen hatte, dass auch während der zweiten Halbzeit die Stadtlohner Unterzahl nicht zu spüren war.
SuS Stadtlohn - SV Gescher 1:0 (1:0)
1:0 Sparwel (4.)
Rote Karte: Stadtlohns Buning (13./grobes Foulspiel)