Flaesheim und Coesfeld mit alten Mustern 

Von Christian Lehmann

(12.12.22) Eine über weite Strecken ernüchternde Hinserie neigt sich für Concordia Flaesheim dem Ende entgegen. Beim abschließenden 1:1 (0:0)-Remis gegen Eintracht Coesfeld war einmal mehr zu sehen, warum der Tabellenvorletzte, der oftmals gar nicht so schlecht mitspielt, da steht, wo er steht. Auch bei den Gästen zeichneten sich altbekannte Muster ab. 

"Das war das negative i-Tüpfelchen auf unsere Hinrunde", ärgerte sich Concordias Trainer Michael Onnebrink nach dem Spiel darüber, dass sein Team nach dem Führungstor durch Lucas Mann fünf Minuten vor dem Ende das Ergebnis nicht über die Zeit gebracht hatte. "Ich kann der Mannschaft eigentlich nichts vorwerfen. Es ist insgesamt ein gerechtes Ergebnis, aber es ist absolut ärgerlich, wie es zustande gekommen ist."

Unterhaltsames Spiel

Schon zur Pause hätte es in einem unterhaltsamen Spiel 3:3 oder 4:4 stehen können, die beiden Keeper Stephan Koch und Nils Berding erwischten einen starken Tag und zeigten einige starke Paraden, beide Offensivabteilungen bestachen jedoch auch nicht gerade mit Präzision. Gästecoach Claus Heinze hatte ein Déjà-vu: "Die Leistung war grundsätzlich in Ordnung, wir schießen aber einfach zu wenig Tore und nutzen unsere Chancen nicht."

Nachdem Rouven Maly und Lucas Mann auf der einen sowie der eingewechselte Marius Borgert auf der anderen Seite die besten von vielen Gelegenheiten vergeben hatten, besorgte schließlich Mann fünf Minuten vor dem Ende mit einem Distanzschuss aus 16 Metern die Führung (1:0/85.). Doch die Hausherren brachten das Ergebnis nicht über die Zeit. Borgert zog gegen Luca Krause das Foulspiel im Strafraum und traf selbst vom Punkt (1:1/88.). "Das war unnötig", kommentierte Onnebrink. "Das macht natürlich niemand absichtlich. Von einem so erfahrenen Spieler wie Luca hätte ich mir aber mehr Cleverness gewünscht." Anschließend ließen die Gäste fahrlässig die Chance zum möglichen Lucky Punch liegen, bei einer Drei-gegen-Eins-Situation wurden sie wegen eines unnötigen Foulspiels zurück gepfiffen (90.).

Rensing mit Schulterverletzung

Eintracht-Coach Claus Heinze wusste mit dem späten Remis nicht ganz so viel anzufangen. "Wir trauern den Punkten ein wenig hinterher. Man muss aber auch festhalten: Flaesheim war spielstark und überraschend gut. Sie haben deutlich mehr nach vorne investiert, als wir es erwartet hatten. Es war ein gutes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten." Bitter für die Coesfelder: Lucca Rensing fiel unglücklich auf die Schulter und musste mit starken Schmerzen ins Krankenhaus. Toll und fair fand Heinze, dass sich die Flaesheimer am Abend noch gemeldet und nach dem Gesundheitszustand des Spielers erkundigt hatten. "Jetzt wollen wir mal hoffen, dass er gesund unterm Weihnachtsbaum sitzen kann..."

Ein wenig ernüchtert wird man in Flaesheim das Jahr beschließen: "Um die Liga zu halten, wird in der Rückrunde vieles passen müssen. Unsere Leistung war auch heute völlig in Ordnung, aber wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht. Das ist dann irgendwann auch kein Pech mehr.  Da blutet mir als ehemaligem Stürmer das Herz, zu sehen, was wir für Dinger nicht machen", meinte Onnebrink. "Es ist nicht überraschend, dass wir da stehen. Der Rückstand ist nicht so groß. Wir sind froh, dass wir jetzt erstmal ein paar Tage durchatmen können. In der Rückrunde greifen wir wieder an, wir müssen eigentlich nur so weiter machen wie in den letzten Spielen - und uns für unseren Aufwand belohnen."

Concordia Flaesheim - Eintracht Coesfeld     1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Mann (85.), 1:1 Borgert (88./FE)