"Hätten das rocken müssen"

Von Fabian Renger

(10.12.22) "Wir hätten das Ding schon rocken müssen..." Tja, Niklas Hilgemann, habt ihr aber nicht. Der Spielertrainer des VfB Alstätte konnte seiner Mannschaft nach dem Gastspiel bei Westfalia Osterwick eigentlich gar nicht so viel vorwerfen. Abgesehen von der Punkteausbeute und der Chancenverwertung. Offiziell lautete das Resultat 2:2 (2:1). Für Alstätte war's gemessen am Spielverlauf viel, viel zu wenig. "Für uns ist das eher schmeichelhaft bis glücklich", gestand dann auch gleich mal Osterwicks Coach Tobias Paschert.

Spielerisch habe man nicht an die letzten Partien anknüpfen können, bemängelte der Trainer des Aufsteigers. Und das heißt das dann bitteschön was konkret? Alstätte hatte mehr vom Spiel, weil sich Osterwick grundsätzlich viel zu viele Fehlpässe erlaubte. "Wir haben oft im letzten Drittel die falsche Entscheidung getroffen und im Kollektiv zu schlecht verschoben", so Paschert.

Viele Alstätter Ecken

Trotzdem führte die Westfalia früh. Pascherts Trainerkollege Mario Worms verwandelte einen Strafstoß zum 1:0 (8.). An sich war ansonsten vorwiegend der Gast am Drücker. Gefühlt 15 Ecken des VfB zählte Paschert im ersten Abschnitt. Laut Hilgemanns Zählung waren es "nur" sechs. Doch irgendwie waren die Eckbälle meistens nicht ganz so geil ausgespielt. Das 1:1 resultierte aus einer Halbfeld-Flanke und einem folgenden Kuddelmuddel. Hilgemann persönlich war letztlich der Vollstrecker (24.). Viele weitere Möglichkeiten boten sich aufs zweite Alstätter Tor. Aber Hilgemann, Miguel Berthues, Oliver Tenhagen und Co. versiebten. Und stattdessen traf Noah Eggemann nach Vorarbeit von Timo Grabowsky mit dem Halbzeitpfiff plötzlich zur erneuten Osterwicker Führung (45.).

"Da gucken wir uns alle in der Halbzeit an und denken: Was ist hier jetzt los?!", hatte es Hilgemann in der Pause mit ziemlich viel Ratlosigkeit zutun. "Ich muss aber den Hut ziehen, wie wir rausgekommen sind." Doch es blieb es zunächst wie verhext: Alstätte vergab weiter fröhlich Torgelegenheiten, scheiterte auch mal am Aluminium. Das Tor bahnte sich an und fiel dann auch - allerdings hätte es zuvor fast den kompletten Knockout gegeben.

Statt 3:1 steht's 2:2

Der eingewechselte Florian Richters vergab die riesige Gelegenheit aufs 3:1. Die Hausherren waren dabei (zu) weit aufgerückt, standen schlecht in der Kette. Alstätte spielte schnell nach vorne. Hilgemann flankte von links an den zweiten Pfosten, wo Berthues zum 2:2-Endstand einnetzte (71.). Immerhin noch ein Zähler.

"Wir wissen, dass wir die Punkte so holen werden, wenn wir so weiter spielen", schloss Hilgemann, in dem Wissen, dass der Weg zum Klassenerhalt ein "Ritt auf der Rasierklinge" werde. Vielleicht tut ihm ja der TuS Gahlen am Sonntag den Gefallen und er gewinnt nicht gegen den SV Lippramsdorf - dann würde Alstätte immerhin überm Strich überwintern.

Westfalia Osterwick - VfB Alstätte 2:2 (2:1)
1:0 Worms (8./FE), 1:1 Hilgemann (24.)
2:1 N. Eggemann (45.), 2:2 Berthues (71.)