Lange Gesichter am Teekotten, Jubel in Münsters Westen

Von Nils Tyczewski

(15.08.14) Wacker Mecklenbeck hat beim Saisonauftakt am Freitagabend ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Die Truppe aus Münsters Westen dominierte die Partie bei Borussia Emsdetten klar und schlug den Meisterschaftsfavoriten hochverdient mit 3:0.

Die Gäste nahmen vom Anpfiff an das Heft in die Hand und gingen schon nach fünf Minuten in Führung. Dabei sah Emsdettens Schnapper Kevin Brock alles andere als glücklich aus. Brock war kurzfristig ins Team gerutscht, weil sich Stammkeeper Nils Wiedenhöft am Donnerstagabend im Training verletzt hatte. Doch der erste Mecklenbecker Torschuss landete gleich im Netz. Luca Jungfermann hatte aus der Distanz abgezogen. Eigentlich ein haltbarer Ball, doch Brock ließ die Kugel durch die Hände gleiten und die Gäste führten mit 1:0.

Lange Gesichter am Teekotten, Frust auf der Borussen-Bank. Doch der Gegentreffer fungierte nicht als Weckruf. Mecklenbeck blieb spielbestimmend und strahlte die größere Torgefahr aus. Um ein Haar hätte Jungfermann zwei Minuten nach seinem Führungstreffer das 2:0 nachgelegt. Diesmal strich sein Schuss aber am langen Eck vorbei (7.).

Die Gastgeber brauchten eine Viertelstunde, um sich vom Schock des frühen Gegentreffers zu erholen. Erst Mitte der ersten Hälfte wurd's auch vor dem Tor von Wacker-Schlussmann Nils Berding mal gefährlich. Timur Cingöz und Freddy Ruwe kamen per Kopf zum Abschluss, zielten aber entweder zu hoch oder scheiterten an Berding.

Ein dicker Patzer von Freddy Ruwe brachte dann die Vorentscheidung. Der in der Jugend von Borussia Dortmund ausgebildete Mettinger verlor im Mittelfeld den Ball und Wacker machte Dampf. Über Tristan Zellner kam die Asse zu Nils Möllers, der zum 2:0 traf (27.).

In der Pause stellte Borussias Trainerduo in der Abwehr auf eine Dreierkette um und Emsdetten machte nun mehr Druck. Mecklenbeck stand jetzt tiefer und verteidigte den Vorsprung. Elf Minuten nach dem Wiederanpfiff hatten die Hausherren die große Chance zum Anschlusstreffer. Frederic Ruwe war im 16er gefoult worden und es gab Elfmeter. Den Schuss von Niklas Melzer parierte Nils Berding aber glänzend und auch den Nachschuss von Marcus Meinigmann entschärfte der Tausendsass im Wacker-Tor (56.). In der Folge drängte Emsdetten Wacker zusehends in die Defensive und erspielte sich nun auch einige Möglichkeiten. Doch Berding hatte einen Sahne-Tag erwischt und hielt alles, was auf seinen Kasten kam.

In der Schlussphase machte Wacker dann mit einem weiteren Konter endgültig alles klar. Nils Möllers spielte Doppelpass mit Luca Jungfermann und schloss vor dem Tor eiskalt ab (85.).

Für Wackers Trainer Mario Zohlen lag der Schlüssel zum Sieg in einer geschlossenen Mannschaftsleistung und in der klaren Umsetzung der taktischen Marschroute: "Wir wollten vorne pressen und Niklas Melzer aus dem Spiel nehmen. Die Aufgabe hat Alex Leifeld bis zu seiner Auswechslung bravourös gemeistert."

Auch sein Emsdettener Pendant Helge Wolff lobte die Leistung der Gäste: "Das haben sie gut gemacht, der Sieg war hochverdient, keine Frage", lautete sein Fazit nach dem Spiel.

Borussia Emsdetten - Wacker Mecklenbeck    0:3 (0:2)
0:1 Jungfermann (5.), 0:2 Möllers (27.),
0:3 Möllers (85.)