Westfalia braucht eine Watschn'

Von Christian Lehmann

(08.11.15) Dank der Niederlagen von Borussia Emsdetten und des TuS Altenberge geht Westfalia Kinderhaus als strahlender Sieger aus dem 12. Spieltag der Bezirksliga 12 hervor. Die Truppe von Trainer Frank Busch behauptete sich dank eines 3:1 (2:1)-Auswärtserfolges über den SC Altenrheine an der Tabellenspitze, musste jedoch ein dickes Brett bohren, ehe der Dreier im Sack war.

Lukas Stellmacher ist beim SCA aktuell der Mann der Stunde. Der Youngster war in den ersten, bärenstarken 35 Minuten, die Altenrheine auf den Platz brachte, einmal mehr der auffälligste Akteur. Irgendwie logisch, dass er auch für das 1:0 der Gastgeber verantwortlich zeichnete, als er gleich mehrere Schlafmützigkeiten in der Kinderhauser Defensive zu nutzen wusste (4.). Zwar hätten Fidan Zeqiri und Dominic Tomasso prompt ausgleichen können (6.), doch danach kam für lange Zeit fast gar nichts mehr von der hochgelobten Offensive der Gäste. Auf der Gegenseite hätten Chris Naberbäumer (14.) und Timo Althoff (21.) das Ergebnis sogar noch ausbauen können.

Anhang wird ausfällig

"Das haben sie hervorragend gemacht", lobte Busch den Gegner. Allerdings fand er auch kritische Worte für den Altenrheiner Anhang, der nach einem Foul von Jungspund Marco Lolaj an Maik Berning vehement eine Rote Karte forderte und dabei verbal im fäkalen Bereich agierte (20.). "Das fand ich unterste Schublade, sowas gehört sich nicht. So macht Fußball keinen Spaß."

Als Busch Lolaj auswechselte, um ihn vor einem möglichen Platzverweis zu schützen, hatten sich die Gäste bereits gefangen und nach einer Ecke von Christoph Göbel durch einen Kopfballtreffer von Gerrit Göcking ausgeglichen (37.). Vor der Pause gelang Moritz Knemeyer nach einem fetten Bock der SCA-Defensive gar der Führungstreffer (44.). "Es ist schon bezeichnend, dass sie einen Standard und ein Missverständnis unserer Defensive brauchten", sagte SCA-Coach Michael Seiffert.

Helmig mit Anlauf zur Entscheidung

Er sah auch nach dem Pausentee einen couragierten Auftritt seiner Elf und die mögliche Ausgleichschance durch Althoff (86.), allerdings hatten die Kinderhauser die Partie nun besser im Griff und hätten nach gleich drei hochkarätigen Gelegenheiten durch Chris Helmig den Sack zu machen müssen. Dies gelang Helmig erst in der Nachspielzeit (1:3/90.+2). Robert Wojdat setzte sich über außen gut durch, Helmig traf die Murmel eigentlich gar nicht richtig, brachte sie aber trotzdem irgendwie über die Linie. 

"Es war wieder so ein Kampfspiel. Der Sieg heute war ganz wichtig", schloss Busch und bezog sich dabei auch auf die Ausrutscher der Konkurrenz. "Ich will nicht sagen, das passiert uns auch nochmal, aber es kann immer vorkommen." Seiffert hingegen ärgerte sich über eine unnötige Niederlage, war aber mit der Teamleistung seiner Truppe vollends zufrieden.

SC Altenrheine - Westfalia Kinderhaus     1:3 (1:2)
1:0 Stellmacher (4.), 1:1 Göcking (37.),
1:2 Knemeyer (44.), 1:3 Helmig (90.+2)