Bezirksliga 12
Joker Eßlage schießt Recke zum Sieg
Von Mario Witthake
(06.11.15) Maik Klostermann war zwischendurch gar nicht gut zufrieden mit der Schiedsrichterin Vanessa Arlt. In der dritten Minute der Nachspielzeit bekam Reckes Stürmer und Gnötterkopf dann doch noch einen Freistoß. Den letzten der Partie: Von halblinks zwirbelt Klostermann das Ding in die heiße Zone - und erreicht Tim Eßlage. Der Joker hält seinen Körper rein und trifft zum 2:1 (1:1)-Sieg. Arlt pfeift sofort ab und eröffnet die Halloween-Party des TuS Recke. Von allen guten Geistern verlassen ist die Gastmannschaft von Vorwärts Wettringen, die mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte.
"Das ist absolut unverdient. Wir haben die zweite Halbzeit dominiert und vergessen uns belohnen", sagte Wettringens Co-Trainer Meik Schröder. "Hier so zu verlieren, das ist ganz bitter", fuhr er fort. Den Lucky Punch hätten zu gern die Wettringer gesetzt. Doch Hendrik Artmanns Kopfball boxte TuS-Keeper Thorsten Berlage weg, den Nachschuss von David Ratering blockte ein Abwehrspieler der Recker für den geschlagenen Keeper. Die große Doppelchance zum Gäste-Sieg blieb ungenutzt (89.).
Ironie des Schicksals nennt man das wohl, dass sich Recke per Standard mit dem Sieg belohnt. Denn bei ruhenden Bällen hatten ansonsten stets die Wettringer die Hoheit. Glücklich darüber durfte sich Reckes Trainer Marc Wiethölter schätzen, der gegenüber Schröder betonte, wie verdient ein Remis gewesen wäre. "Ab der 25. Minute war Wettringen die bessere Mannschaft", sagte Wiethölter.
"Zu sehr Fußballer"
Bis dahin war es ein Spiel ganz nach dem Geschmack der Hausherren. Maik Klostermann und sein am Freitag glückloser Sturmpartner Henning Wiemeler sorgten für die erste Aufregung, nach Klostermanns von Tom Knöpper parierten Schuss legte der überlegt quer, doch Wiemeler wollte es zu genau machen, seinen Versuch klärte ein Wettringer auf der Linie (9.). "Da ist Henning zu sehr Fußballer. René Heeke jagt Dir das Ding unter die Latte", meinte Wiethölter.
Und jener Heeke war es, der in der elften Minute Knöpper düpierte und den Ball von halblinks zum 1:0 ins rechte Eck beförderte. Heeke hätte nach Kopfball-Vorlage von Patrick Bruns (18.) oder nach genialem Pass von Maik Klostermann erhöhen können respektive müssen, bei der zweiten Aktion überlegte Heeke zu lange und bekam die rettende Grätsche von Ratering serviert (29.).
Unruheherd Charif
Wettringen fand erst danach besser rein, Julian Krause scheiterte mit der ersten Gäste-Chance aber am aufmerksamen Berlage (33.). Der Schnapper war wenig später Ausganspunkt des Ausgleichs, denn sein Abschlag landete direkt im Wettringer Mittelfeld, Nabil Charif nahm über die rechte Seite Fahrt auf und bediente Luca Wiggenhorn zum 1:1 (41.). Der Ausgleich war in dieser Phase verdient, zumal Wettringen kurz zuvor nach einen Foul von Heeke an Charif einen Elfmeter hätte bekommen können (40.).
Der Gegentreffer löste bei den Hausherren Verunsicherung aus, das war bis spät in die zweite Hälfte zu merken. Erst mit der Einwechslung von Eßlage (72.) brandete wieder Gefahr im Strafraum der Gäste auf. Der ebenfalls eingewechselte Hendrik Artmann hatte die abgesegen von der Schlussphase beste Chance zur Wettringer Führung auf dem Fuß. Freistehend vor Berlage traf der Ex-Burgsteinfurter den Ball aber nicht richtig (70.). Anders als Eßlage in der dritten Minute der Nachspielzeit...
TuS Recke - Vorwärts Wettringen 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Heeke (11.), 1:1 Wiggenhorn (41.),
2:1 Eßlage (90.+3)
TuS: Berlage - Bruns (75. Vocks), Feldmann, Hatke, Kleinberns - Wullkotte, A. Klostermann, Lampe, Heeke (83. Overberg) - M. Klostermann, Wiemeler (72. Eßlage)
Vorwärts: Knöpper - Brünen, Ratering, Holtmann, Zurich - Wiggenhorn, Witthake, Krause, Schmitz (68. Artmann) - Charif, Hils (83. Reckels)