Bezirksliga 12
Wilmsbergs Nerven liegen blank
Von Christian Lehmann
(15.11.15) Am Sonntagabend schaute sich Christof Brüggemann im Kino den neuen James Bond-Streifen an. "Das war mit Abstand das beste am heutigen Tag", meinte er anschließend. Die Geschehnisse zwischen 15 Uhr und 16.45 Uhr würde der Spielertrainer des SV Wilmsberg am liebsten komplett vergessen. Denn bei der 1:2 (0:1)-Niederlage der Piggen in Riesenbeck lief so einiges aus dem Ruder aus Sicht der Gäste.
Zunächst zum Sportlichen: Niklas Plake war aus Riesenbecker Sicht der Mann des Tages. Er erzielte in der 10. Minute die Führung für die Gastgeber und legte in der 70. nach einer Standardsituation das 2:0 hinterher. Thomas Grabowskis Anschlusstor nach einem Freistoß (80.) reichte den Wilmsbergern nicht mehr zu einem Punktgewinn. "Wir haben verdient mit 2:1 gewonnen. Wir wollten hoch verteidigen, das haben die Jungs super umgesetzt", lobte Teutos Trainer Mike Schwering seine Elf und speziell Wirbelwind Plake. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft."
"Gegen zwölften Mann gespielt"
Dem Stolz auf der einen stand Frust auf der anderen Seite gegenüber. Brüggemann ließ kräftig gegen den Unparteiischen vom Leder: "Wir haben heute gegen einen zwölften Mann gespielt, das muss ich tatsächlich ausnahmsweise mal so sagen. Er hat jede Situation gegen uns gepfiffen. Mit einem Schiedsrichter in Normalform hätten wir das Ding gewonnen."
Der Mann in Schwarz hatte in der 73. Minute Sebastian Wehrmann wegen einer üblen Beleidigung richtigerweise des Feldes verwiesen und anschließend auch Brüggemann die Gelb-Rote Karte gezeigt (74.). Dieser soll im ersten Spielabschnitt eine Gelbe Karte gefordert und später mit dem Ellenbogen nachgeschlagen haben. Für den Bestraften eine Fehlentscheidung: "Ich spiele seit 14 Jahren Fußball und bin noch nicht ein einziges Mal vom Feld geflogen. Die Rote Karte gegen Alex ist berechtigt, da müssen wir nicht drüber reden. Aber das verstehe ich nicht."
Verbale Entgleisung
Nicht verstehen konnte er zudem, dass der Referee trotz zweier Platzverweise und einer langen Verletzungsunterbrechung von Mario Heeke die Partie pünktlich abpfiff. Die Piggen hatten auch mit acht Feldspielern auf den Ausgleich gedrückt.
"Die Wilmsberger haben ihren Frust verbal rausgelassen, da waren unnötige Dinge dabei. Das fand ich sehr schade. Vielleicht waren sie frustriert, aber das muss im Rahmen bleiben", sagte Schwering nach der Partie. Was er meinte: Ein Anhänger der Gäste soll den Schiedsrichter unflätig beschimpft haben in einer Weise, die wir hier nicht wiedergeben. "Das ist überhaupt nicht in Ordnung, eine Unverschämtheit. Ich hoffe, dass es keiner meiner verletzten Spieler war. Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins persönlich beim Schiedsrichter", sagte Brüggemann. Der betreffende Zuschauer soll sich mittlerweile für seine verbale Entgleisung entschuldigt haben. Was ihn aber wohl nicht vor Konsequenzen schützt, denn die Geschehnisse wurden im Spielbericht vermerkt. Darüber hinaus soll Anzeige erstattet worden sein.
Teuto Riesenbeck - SV Wilmsberg 2:1 (1:0)
1:0 N. Plake (10.), 2:0 N. Plake (70.),
2:1 Grabowski (80.)
Rote Karte: Wilmsbergs A- Wehrmann (73./Beleidigung)
Gelb-Rote Karte: Wilmsbergs Brüggemann (74./unsp. Verh./Foulspiel)