Bezirksliga 12
FCG-Ästheten holen dreckigen Derbysieg
Von Christian Lehmann
(15.11.15) "Wir hatten es schon geahnt." Stephan Zurfähr und seine Jungs der U23 beim 1. FC Gievenbeck schauten etwas bedröppelt drein, als sie erfuhren, dass sie das Derby bei Wacker Mecklenbeck auf Naturrasen würden bestreiten müssen. Und das, obwohl bei diesem Schmuddelwetter ein paar Meter weiter ein top Kunstrasenplatz zur Verfügung stand. Dass den Fußballästheten vom Gievenbecker Weg auch Gras fressen und Pfosten anbeißen ganz gut steht, bewiesen sie beim am Ende dreckigen 2:1 (2:0)-Auswärtssieg an der Egelshove.
"In der ersten Hälfte war uns Gievenbeck in allen Belangen überlegen. Die hatten mehr Willen, die Bedingungen anzunehmen", befand Wackers Co-Trainer Marius Schulz. Er musste mit ansehen, wie die Gäste früh in Führung gingen, nachdem bereits Holger Heppe die erste Großchance vergeben hatte (4.). Malte Noack schickte Mike Liszka auf die Reise, der einen Wahnsinnssprint hinlegte und Mecklenbecks Schnapper Nils Berding im Eins-gegen-Eins überlistete (12.). Anschließend bewies der Torjäger erneut, dass er "nicht ganz so blind" (Schulz) ist. Bei seiner zweiten Ballaktion drückte er eine Maßflanke von Jannis Harder mit dem Kopf über die Linie (0:2/25.). In der Folge verpassten Liszka (20.) und Steffen Hunnewinkel (43.), das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Wacker hingegen erspielte sich keine echte Torszene.
Briel vergibt Ausgleichschance
Das änderte sich nach der Pause, in der Mario Zohlen umgestellt und Tristan Zellner als zweite Spitze nach vorn beordert hatte. Schon Maxi Kötterheinrich (46.), Jan Hoffmann (48.) und Dominic Briel (54.) hätten für den Anschlusstreffer sorgen müssen, das tat dann Lasse Saerbeck (1:2/70.). Zuvor hatte Julius Löffler nach Liszka-Zuspiel das 0:3 auf dem Fuß gehabt (59.). "Machen wir da das dritte Tor, dann ist die Messe gelesen", wusste Zurfähr. So wurde es noch einmal richtig heiß, als nach einem Solo des starken Heß Briel den Ball aus acht Metern am Tor vorbeischob (80.). Dass Luca Wulfert den Ball auf der anderen Seite aus fünf Metern ebenfalls nicht im Eckigen unterbrachte (88.), fiel letztlich nicht mehr ins Gewicht.
"Wir haben mit zunehmender Spieldauer immer weniger Fußball gespielt", sagte Zurfähr. "Dass der Anschlusstreffer Wacker Aufwind gibt, war klar. Umso erfreulicher, dass wir gut vorbereitet waren und die hohe Intensität mit gegangen sind gegen eine so erfahrene Mannschaft wie Wacker. Jetzt gewinnen wir solche Spiele. Vor einem Jahr hätten wir noch Unentschieden gespielt."
Wacker Mecklenbeck - 1. FC Gievenbeck U23 1:2 (0:2)
0:1 Liszka (12.), 0:2 Liszka (25.),
1:2 Saerbeck (70.)