Bezirksliga 12
Rodines Traumdebüt
Von Christian Lehmann
(15.11.15) Mit einer Willensleistung der Extraklasse hat Germania Horstmar auf die Trennung von Trainer Thomas Fraundörfer reagiert. Beim Einstand von André Rodine als alleinverantwortlicher Chefcoach legten die Horstmarer gegen den TuS Recke eine furiose zweite Halbzeit hin und holten per 7:3 (2:3)-Heimsieg die Punkte acht, neun und zehn.
Bemerkenswert war nicht nur das, sondern auch das Statement Rodines nach der Partie: "Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft mit der gleichen Einstellung in das Spiel gegangen wäre, wenn Thomas Fraundörfer noch Trainer wäre." Trotzdem gab der neue Chef an der Seitenlinie den Irrwisch und Gas ohne Ende und peitschte seine Truppe immer wieder nach vorne. "Ich glaube nicht, dass er das eine ganze Saison lang durchhält", sagte sein Gegenüber Marc Wiethölter etwas belustigt.
"Gebrannt wie Teufel"
Alles andere als lachen konnte der Recke-Coach über den Auftritt der Seinen nach der Pause. "Nach dem 3:3 darf man sich nicht so ergeben, die haben gebrannt wie Teufel und sich in einen Rausch gekämpft. Horstmar hat verdient gewonnen, aber wir hätten deren spürbare Verunsicherung in der ersten Hälfte besser ausnutzen müssen."
Im Vorfeld der Partie hatte Rodine nach eigener Aussage nur "ein, zwei Kleinigkeiten geändert. Die Jungs sollten mutiger spielen." Und das taten sie. "Wir haben ein richtig geiles Spiel abgeliefert, waren von der ersten Minute an da", lobte der Coach.
Geschenke
Steffen Exner, hoch veranlagter Youngster und eigentlich noch A-Jugendlicher, traf schon nach zwei Minuten zur Führung. Mit Hilfe des böigen Windes sowie krassen individuellen Horstmarer Fehlern drehten die Gäste jedoch die Partie. "Zwei von unseren drei Toren waren Horstmarer Geschenke", wusste auch Wiethölter.
In Durchgang zwei glich dann Daniel Klostermann zum 3:3 aus, Sven Sunke hatte aus abseitsverdächtiger Position vorbereitet (64.). Spätestens nach dem 4:3 durch Jan Carvalho, der nach kurz ausgeführter Ecke den Ball ins lange Eck gejagt hatte (73.), platzte der Knoten bei den Gastgebern. Wiethölter moserte nach zwei ausbleibenden Abseitspfiffen, machte aber den Schiedsrichter nicht für die Spielentwicklung verantwortlich: "Für unsere zweite Halbzeit darf das keine Entschuldigung sein."
TuS Germania Horstmar - TuS Recke 7:3 (2:3)
1:0 Exner (2.), 1:1 Kleinberns (18.),
1:2 Klostermann (21.), 2:2 Klostermann (32.),
2:3 Eßlage (43.), 3:3 Klostermann (64.),
4:3 Carvalho (73.), 5:3 Exner (77.),
6:3 Backhaus (84.), 7:3 Overkamp (86.)