Wies mit Wucht, Konermann mit dem richigen Riecher

Von Nils Tyczewski

(27.09.15) Der SV Wilmsberg hat das Aufsteigerduell in Recke mit 2:1 gewonnen. Die teilweise hitzige Partie verlief über weite Strecken ausgeglichen. Das entscheidende 2:1 fiel erst in der Schlussphase, als die Hausherren durch eine Gelb-Rote Karte dezimiert waren.

Wilmsberg hatte im ersten Durchgang die größeren Spielanteile und hätte schon nach vier Minuten in Führung gehen können - ein Kopfball von Ron Konermann traf aber nur die Latte. Nach einer halben Stunde fiel dann das verdiente 1:0, als Marius Wies nach einem Ballgewinn zunächst einen feinen Doppelpass mit Ron Konermann spielte und dann mit einem fulminanten Distanzschuss den Führungstreffer erzielte (30.).

Nach dem Seitenwechsel verlor der SVW den Faden und Recke kam besser ins Spiel. Schon fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff hatte Maik Klostermann die große Chance zum Ausgleich, zielte aber zu hoch (50.). Ryan Hagan schloss dann einen blitzsauberen Konter mit dem 1:1 ab (71.). Dann erwies Hagan seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er sich zehn Minuten vor dem Abpfiff die Ampelkarte abholte. Hagan hatte zuvor für ein Foul an Johannes Wesselmann schon Gelb gesehen. Jetzt setzte der Torschütze auf Höhe der Mittellinie ein wenig übermotiviert zur Grätsche an, traf seinen Gegenspieler und musste vom Platz (80.). "Das war nicht clever", kommentierte Hagans Trainer Marc Wiethölter die Szene. Besonders ärgerlich: Der Coach wollte Hagan ohnehin gerade auswechseln.

In Überzahl drängte Wilmsberg die Hausherren dann mehr und mehr in die Defensive. Fünf Minuten vor dem Ende der Partie wurde der junge Lars Röber dann zur tragischen Figur. Der 20-Jährige gab sein Bezirksligadebüt und machte auf der ungewohnten Linksverteidigerposition ein bärenstarkes Spiel. Doch dann unterlief ihm ein folgenschwerer Lapsus:Wilmsberg flankte in den 16er, Röber will die Kugel wegschlagen, trifft den Ball aber nicht richtig und muss dann mitansehen, wie Ron Konermann die Kugel unter die Latte jagt (85.).

Kurz darauf rettet SVW-Schnapper Lukas Schröder seiner Mannschaft dann den Sieg. Reckes Martin Kleinberns hatte sich über rechts durchgesetzt und aus sechs Metern abgezogen. Reaktionsschnell bekam Schröder irgendwie noch eine Hand an den Ball und entschärfte das Geschoss (88.), sodass es letztlich beim 2:1 für die Gäste blieb.

"Ich hatte nur elf Spieler aus dem eigenen Kader zur Verfügung. Daher bin ich mit dem, was die Jungs gezeigt haben, absolut zufrieden. Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt, aber wir werden unsere Punkte schon noch holen", fällte Reckes Trainer Marc Wiethölter ein mildes Urteil. Sein Gegenüber fand den eigenen Sieg "ein wenig glücklich. Ein Unentschieden wäre wohl verdient gewesen", sagt Wilmsbergs Spielertrainer Christof Brüggemann.

TuS Recke - SV Wilmsberg     1:2 (0:1)
0:1 Wies (30.), 1:1 Hagan (71.),
1:2 Konermann (85.)