Gut gelaunte Verlierer

Von Christian Lehmann

(06.11.16) In der Regel sind Fußballtrainer mies gelaunt bis unerträglich, kurz nachdem sie ein Spiel verloren haben. Nicht so Florian Lürwer. Der Coach der Ibbenbürener Spielvereinigung war nach dem 2:3 (1:1) gegen den TuS Altenberge mit sich und seiner Mannschaft im Reinen.

"Heute sind wir gar nicht so traurig. Mit unserer Leistung gerade in der ersten Halbzeit können wir sehr zufrieden sein. Da haben wir sehr gut gestanden und klasse verteidigt. Das war ein super hohes Niveau von beiden Seiten", erklärte Lürwer. Seine Analyse deckte sich mit der von Altenberges Häuptling Florian Reckels: "Richtig ist, dass wir nicht so gut gespielt haben wie am letzten Wochenende. Mit der ersten Halbzeit bin ich nicht so einverstanden. Da haben wir's nicht ordentlich ausgespielt. In der zweiten haben wir's dann besser gemacht, waren stärker in den Zweikämpfen und hatten ein gutes Passspiel."

Kurioses 1:1

Gegen kompromisslos verteidigende Gastgeber kam der TuS in Durchgang eins eigentlich zu keiner echten Torchance. Der Treffer zum 1:1-Ausgleich resultierte aus einer Ecke, in deren Folge ISV-Verteidiger Gerrit Oberhaus seinen Mitspieler Philipp Bosse anköpfte, Christian Hölker stocherte den Ball wohl final über die Linie (21.). Zuvor hatte Kevin Hagemann die ISV in Führung geschossen: Benni Basler hatte den Ball festgemacht, nach außen zu Sebastian Wellmeyer gelegt. Dessen Flanke verwertete Hagemann in der Mitte (13.). Anschließend vergab Lukas Börgel nach einem langen Einwurf die Chance aufs 2:0 (17.).

Den Tor-Blues im zweiten Spielabschnitt eröffnete Felix Kemper mit einer Willensleistung der besonderen Art. Nach einem 30-Meter-Solo stopfte der Mann aus der Altenberger Bauerschaft Hansell den Ball "in echter Hanseller Manier" (Reckels) mit der Pike ins Tor (2:1/60.). Doch die Lürwer-Elf hatte noch einen im Köcher. Hagemann brachte den Ball von links scharf ins Zentrum, Marcel Brameier war noch dran, den Nachschuss setzte Sascha Pakularz aber perfekt - 2:2 (68.). Die Altenberger Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. David Marx passte auf Vargin Der, dieser ließ die Murmel bewusst durchlaufen. Malte Greshake wetzte auf und davon und traf zum Siegtreffer (2:3/72.).

Ibbenbürener SpVgg - TuS Altenberge     2:3 (1:1)
1:0 Hagemann (13.), 1:1 C. Hölker (21.),
1:2 Kemper (60.), 2:2 Pakularz (68.),
2:3 Greshake (72.)