Bezirksliga 12
Wo die Kellerasseln Discofox tanzen
Von Stefan Bamberg
(30.10.16) Bevor es losgeht, spielen sie in der Schöneflieth noch lustige Party-Mucke. 90's, Schlager, ja sogar die „Hermes House Band“ – alles, was wehtut, aber bei entsprechendem Pegel abgeht. Vermutlich haben die Kellerasseln dazu Discofox getanzt, denn viel mehr Abstiegskampf als Greven 09 gegen Germania Hauenhorst ging nun wirklich nicht mehr. Die Germanen allerdings, sie sind nach dem verdienten 2:0 (1:0)-Auswärtssieg beim Schlusslicht vorerst raus aus dem Schlamassel.
Während die Gäste also den Gewinner-Pogo schwoften, fror Nullneun das Tanzbein ein. Nach dem vielversprechenden Unentschieden letzte Woche in Gievenbeck haben die Gastgeber den Befreiungsschlag verpasst, das Heimdebüt von Coach Andreas Sommer ging in die Binsen. „In der ersten Hälfte sind wir in keinen Zweikampf gekommen, läuferisch waren wir nicht auf der Höhe“, analysierte Sommer treffend. Greven im ersten Durchgang? Gruselig, und zwar ganz ohne Horrorclown.
Die Gäste wussten das zu nutzen: Während die 09-Abwehr auf der Suche nach sich selbst war, feuerte Hauenhorst im Minutentakt auf Patrick Hinkerohes Kasten: Hinkerohe toll gegen Christian Ebbeler (5.), Hinkerohe famos gegen Martin Knitelius (6.), Hinkerohe dann aber machtlos – und das kam so: Dominic Wessels verliert an der Torauslinie das Laufduell, dann ein bisschen Strafraum-Flipper, Extraball für Ebbeler – der mit einem ordentlichen Huf mittenrein, 0:1 (8.). Rumms! „Wir hätten das Ergebnis vor der Pause noch deutlicher gestalten müssen“, fand SV-Übungsleiter Thomas Höing.
In der Tat: Harmlose Grevener waren mit dem 0:1 zur Pause sowas von gut bedient – danach zumindest in Sachen Einstellung auf der Höhe, in der 58. Minute allerdings übermotiviert: Wessels grätschte mit offener Sohle, Referee Jürgen Wenker in Lucky-Luke-Manier: der Mann, der schneller Rot zeigt als sein Schatten! Und zwar völlig zu Recht. Die Gastgeber erlebten zu zehnt ihre beste Phase, freilich jedoch ohne die ganz großen Chancen: Jonas Rüschenschulte versuchte es von der Strafraumkante, stark gehalten von Lukas Flothmann (68.).
Die Höing-Elf richtete sich mit der Führung im Rücken bequem ein, machte dann aber noch mal Dampf: 76. Minute, Ebbeler wieder flott unterwegs und mit der Hereingabe, die Steffen Herting ins eigene Netz bugsierte – Selbsttor, die Entscheidung. Doch Grevens Situation verschärfte sich noch: Der eingewechselte Mouhamed Seye schlug im Luftduell noch einen glasklaren Punktsieg heraus – der davon mäßig beeindruckte Schiri zückte die zweite berechtigte Rote Karte (90.).
SC Greven 09 - SV Germania Hauenhorst 0:2 (0:1)
0:1 Ebbeler (8.), 0:2 Herting (76./ET)
Rot: Wessels (58./Greven 09/rohes Spiel), Seye (90./Greven 09/Unsportlichkeit)
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