Fleißkärtchen und ein Punkt fürs Schlusslicht

Von Christian Lehmann

(06.11.16) "Wenn man die Dinge, die man bespricht, nur bedingt umsetzt und glaubt, dass es mit fünf, sechs Prozent weniger geht, dann kommt da so etwas bei raus. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass wir jeden Spieltag an unser Leistungslimit gehen müssen, um drei Punkte mitzunehmen." Christof Brüggemann trauerte nach dem 2:2 (1:0)-Remis seines SV Wilmsberg gegen den SC Greven 09 der großen Chance nach, den Vorsprung auf den Zweiten TuS Recke auszubauen.

Das Ligaschlusslicht hingegen belohnte sich dank Bernd Lakenbrinks spätem Ausgleichstor (80.) für eine couragierte Leistung und nahm letztlich mehr mit als nur ein Fleißkärtchen. "Wenn du als Tabellenletzter zum Ersten fährst, dann ist das ein gutes Ergebnis", fand Coach Andreas Sommer, der jedoch nachschob: "So langsam brauchen wir jetzt aber auch mal einen Dreier!" Den hätte bei optimalem Spielverlauf für Nullneun Emre Kücükosman sichern können (85.), doch das wäre dann auch des Guten zuviel gewesen.

Hinkerohe, der Hexer

Die Piggen kamen deutlich besser ins Spiel und profitierten beim 1:0 durch Kroening davon, dass sie eine ähnliche Spielsituation "im Training 100 mal simuliert hatten" (Brüggemann). Nach einem Angriff über die rechte Seite wurde der Ball zu Jan Kroening durchgesteckt, der Grevens Schnapper Patrick Hinkerohe tunnelte - 1:0 (7.). Der "Wahnsinns-Schnapper" (Brüggemann) hielt die Gäste im weiteren Verlauf der ersten Hälfte im Spiel, als bei einer Doppelchance von Alex Wehrmann und Kroening zweimal sensationell reagierte (40.) und anschließend Alex Hesener so weit nach Außen trieb, dass dieser seinen Abschluss nur noch ans Außennetz setzen konnte (45.). 

Die Sommer-Elf kam wacher aus der Kabine und glich nach einem von Bernd Lakenbrink initiierten Angriff durch Laszlo Sooky aus (48.). Danach waren die Schöneflieth-Kicker am Drücker, das nächste Tor schoss aber wieder der SVW. Sebastian Wehrmann, einer der besten Wilmsberger an diesem Tage, stand nach einer Flanke seines Bruders Alex am zweiten Pfosten blank und beschenkte sich mit einem eher seltenen Glücksgefühl. Für seine Torgefährlichkeit ist der Allrounder nämlich nicht gerade bekannt (2:1/66.). 

Und dann? "Ja dann kriegen wir 'ne Kirsche, die wir nie kriegen dürfen", motzte der SVW-Trainer. Eine verunglückte Flanke von Bernd Lakenbrink senkte sich - auch bedingt durch die Sorglosigkeit Selwan Abdul-Rahmans - ins Tor (2:2/80.). Brüggemann war verärgert: "Wir waren nicht viel besser als der Gegner, hatten aber die besseren Torchancen. So glücklich wir letzte Woche waren, so verbittert sind wir heute."

SV Wilmsberg - SC Greven 09     2:2 (1:0)
1:0 Kroening (7.), 1:1 Sooky (48.),
2:1 S. Wehrmann (66.), 2:2 Lakenbrink (80.)