Bubi-Riegel hält bis kurz vor Schluss

Von Christian Lehmann

(06.11.16) Als Daniel Apke in der siebten Minute seinen verletzten Abwehrchef Jens Loerakker runter nehmen und Marvin Beckmann in die Partie werfen musste, hatte der SC Altenrheine im Spitzenspiel beim TuS Recke die wohl jüngste Abwehrreihe der Bezirksliga auf dem Acker. Wie sich der Bubi-Riegel mit Beckmann (18), Niklas Bieker (18) und Yannick Langner (18) anschließend gegen eine der besten Offensivreihen der Liga schlug, war à la bonheur. Trotzdem gelang es Rene Heeke kurz vor Schluss doch noch, das Ding zu knacken und für den 1:1 (0:1)-Endstand zu sorgen.

In der Schlussphase, kurz nachdem Alex Noack zweimal brillant gegen Reckes Kapitän Alex Feldmann pariert (70./72.) und auch Henning Wiemeler das Spielgerät nicht im Tor untergebracht hatte (77.), meinte Wiethölter noch: "Wir kriegen gleich das zweite und haben wieder nix in der Hand". Er irrte, weil anschließend Timo Althoff bei einer aussichtsreichen Kontersituation zu spät auf Kai Sandmann abspielte - Abseits. Sekunden später flankte Maik Klostermann auf der Gegenseite zum Hünen Heeke, der per Kopf den 1:1-Ausgleich besorgte (85.). In der Folge haderten die Altenrheiner noch mit zwei umstrittenen Abseitsentscheidungen. Vor allem den Pfiff gegen Simon Rosetti (88.) fand selbst Reckes Coach "grenzwertig". 

"Wie auf einer Eisfläche"

Zu Beginn der Partie hatten die Gastgeber klar die Hosen an, während sich der SCA mit den Platzverhältnissen auf dem Recker Kunstgrün schwer tat. "Das war rutschig wie auf einer Eisfläche", sagte Apke. Nach verletzungsbedingten Wechseln - neben Loerakker, der sich nach eigenem Foulspiel verletzt hatte, musste auch Dustin Wolters mit ausgekugelter Schulter raus (26.) - fingen sich die Gäste erst nach einer guten halben Stunde. Bis dahin hätte Recke durch Tobias Klostermann, der den Ball erst am Tor vorbei (8.) und dann in Noacks Arme jagte (15.), führen können. Auch Martin Kleinberns hatte bei seinem Kopfball auf Flanke von Tim Eßlage nicht das nötige Abschlussglück - oder Können (32.). 

Altenrheine boxte sich nach und nach frei, hatte durch Kai Sandmann, der allerdings im Eins-gegen-Eins mit Thorsten Berlage seinen Meister fand, die erste Großchance (30.). Auch Kevin Althoff brachte den Ball nicht im Tor unter (40.), ehe Langner doch noch traf. Nach einer Ecke machte Lukas Stellmacher den Ball wieder scharf, Langner war per Kopf zur Stelle (45.+2). Wiethölter merkte jedoch brüskiert an, dass dem Ganzen "zwei krasse Fehlentscheidungen" voraus gegangen seien. Zunächst habe Noack den Ball nach einem kontrollierten Rückpass von Jacques Hegemann in die Hand genommen, anschließend habe Kleinberns Kai Sandmann angeschossen, sodass es besagten Eckball nicht hätte geben dürfen.

Weil sie sich für ihr "ständiges Anrennen" belohnten, war Wiethölter mit der gerechten Punkteteilung am Ende dann aber auch nicht mehr ganz so unglücklich. Trotzdem wird er heute Nacht nicht ganz entspannt einschlafen. "Wir müssen im Moment wahnsinnig viel Aufwand betreiben, um Tore zu erzielen", beklagte er. Auch sein Gegenüber Daniel Apke kämpfte mit gemischten Gefühlen: "Es ist ärgerlich, weil wir sehr viel investiert haben, der Aderlass ist groß. Aber ich bin sowas von stolz auf die Jungs. Es war extrem schwer heute für uns. Ich glaube, dass das Ergebnis gerecht ist. Aber von den Torchancen her können wir's auch gewinnen."

TuS Recke - SC Altenrheine     1:1 (0:1)
0:1 Langner (45.+2), 1:1 Heeke (85.)