ISV froh über miserable SuS-Abschlüsse
Von Stephan Meyer
(05.11.17) Verspielt eine Mannschaft eine 3:1-Führung in der Schlussphase und holt nur einen Punkt, sollte deren Trainer über das Verspielen der Führung klagen. Holt eine Mannschaft in der Schlussphase einen 1:3-Rückstand auf und holt noch einen Zähler, sollte deren Trainer zufrieden sein. Im Ibbenbürener Sportzentrum Ost war es heute anders. Am Ende trennte sich die ISV von der Reserve des SuS Neuenkirchen 3:3 (0:1).
Florian Lürwer bezeichnete die Partie als kurios: „Wir müssen froh sein, hier einen Punkt geholt zu haben. Das war mit Abstand unsere schwächste Saisonleistung.“ Auf Neuenkirchener Seite stimmte Andre Harmann vom SuS-Trainergespann in dieselbe Richtung: „Wir müssen dieses Spiel eigentlich zwingend gewinnen.“ Seine Elf habe nicht nur die klar höhere Zahl an Torchancen gehabt, sondern sei auch fußballerisch heute klar besser gewesen. „Unsere Chancenauswertung war einfach miserabel“, musste Haarmann leider feststellen.
Lürwer "erschrocken"
Schon zur Pause hätten die Gäste die Partie entscheiden können. Nach 13 Minuten besorgte Henrik Nieweler die frühe Führung für den Tabellenvorletzten, Jan Rauße hatte ihn mustergültig freigespielt. Zweimal Nieweler sowie Felix Wiggers ließen weitere dicke Dinger ungenutzt. Ibbenbüren konnte froh sein, zur Pause nur 0:1 hinten zu liegen. In den ersten Saisonsielen war die Defensive noch die große Stärke der ISV gewesen, wie schon in Emsdetten in der Vorwoche passte das heute jedoch nicht. „Ich war erschrocken, wie verunsichert wir waren. Scheinbar müssen wir wieder bei null anfangen“, hatte Florian Lürwer so recht keine Erklärung.
Nach 30 Minuten bereits stellte der ISV-Coach um. Unter anderem beorderte er Kevin Hagemann von der rechten Außenverteidiger-Position in den Sturm. Und das sollte sich nach dem Seitenwechsel auszahlen. Zunächst waren aber weiter die Gäste am Drücker. Erneute drei Hochkaräter hatte Andre Harmann bis zur 58. Minute gezählt – Wiggers und zweimal Daniel Albers vergaben jedoch. Dann war es einmal mehr Benny Basler, der für die ISV den Ausgleich erzielte, nachdem er eine zu kurz geratene Kopfballrückgabe von Marcel Schröer erlief.
Hagemann dreht auf
Dann drehte Kevin Hagemann so richtig auf: Zunächst machte er das 2:1 für die Hausherren selbst (68.), nur um zehn Minuten später Julian Büchter über außen zu bedienen, der nur noch einnicken musste. „Kevin hat uns heute am Leben gehalten“, lobte Lürwer. Die ISV lag nun also mit 3:1 in Front. „Wir haben danach gesagt, dass wir noch nicht durch sind“, ahnte er aufgrund der bisherigen Darbietung wohl schon nichts Gutes. Und er sollte Recht behalten, denn mit einem Doppelschlag nach 81 und 83 Minuten gelang der SuS-Reserve durch Christian Stegemann und Henrik Nieweler der mehr als verdiente 3:3-Ausgleich.
So richtig freuen konnte sich Andre Harmann darüber dann nicht, denn all das hätte sich seine Elf bei konsequenter Chancenverwertung ersparen können. Florian Lürwer war von der Leistung der Gäste angetan: „Die werden noch ihre Punkte holen.“ Dass punkten dringend nötig ist, weiß auch Andre Harmann: „Eine längere Schwächephase dürfen wir uns nicht mehr erlauben.“
Ibbenbürener SV – SuS Neuenkirchen II 3:3 (0:1)
0:1 Nieweler (13.), 1:1 Basler (59.),
2:1 K. Hagemann (68.), 3:1 J. Büchter (78.),
2:3 Stegemann (81.), 3:3 Nieweler (83.)