Bezirksliga 12
Lengerich erwacht spät
Von Marlon Esch
(17.02.19) "Das hab ich in fünf Jahren als Trainer noch nie erlebt", zürnte Aasee-Coach Matthias Gerigk mit den letzten 20 Minuten des Spiels seiner Mannschaft in Lengerich. Bis dahin präsentierten sich seine Jungs in bester Spiellaune, führten 2:0. Dann drehte sich aber das Spiel - auch weil Lengerichs Coach an der Taktik feilte. Der SC Preußen Lengerich schlug letztlich Mitkonkurrent Blau-Weiß Aasee mit 3:2 (0:0).
Die ersten 45 Minuten der Partie spielten sich selten vor den Toren der beiden Teams ab. SC-Coach Heemann nannte diese Phase passenderweise "Kennenlernen". In der Kernlernphase gab es ein Chancenplus für die Gäste, die laut Gerigk "klar überlegen" waren. Heemann war froh, dass es mal "zu Null" in die Pause ging.
Nach gut einer gespielten Stunde fiel dann die verdiente Führung für die Blauweißen. Das Knie von Ersan Keser half dem Ball, den Weg ins Tor zu finden. Zuvor küsste die Kugel nur den Pfosten (0:1/62.). Nur vier Minuten später wieder Keser, der dieses Mal mit dem Lengericher Schlussmann Tim Kipp Ping-Pong spielte. Zum Glück für Aasee landete das Leder erneut im Kasten der Hausherren (0:2/66.).
Den Tag nicht vor dem Abend loben
Nur weitere sechs Minuten später fälschte Aasees Malte Weusthof einen Schuss von Maximilian Thamm unglücklich ins eigene Tor ab (1:2/72.). "Sowas kann passieren", kommentierte Gerigk. Nach dem Anschluss stellte Heemann die Formation von einem 4-4-1-1 auf ein 3-4-1-2 um. Vorne wirbelte der schnelle Chris-Cedric Jaeschke zusammen mit Lansana Kaba - diese Umstellung sollte Früchte tragen.
Zwölf Minuten vor dem Ende fand ein Weitschuss von Timo Zimmermann den Weg in die lange Ecke. Traumtor oder verunglückte Flanke - da waren sich beide Trainer nach Abpfiff nicht einig. Nichtsdestotrotz war das Spiel wieder offen. Lengerich gab der Ausgleichstreffer enormes Selbstvertrauen, wovon in den ersten 70 Minuten wenig zu sehen war.
Die Kirsche auf die Torte setzte dann Jaeschke in Minute 86. Der 20-jährige Stürmer sah sich nach einem Flügelwechsel frei vor dem Kasten von Valentin Schulz wieder und verwandelte im rechten Giebel - das Spiel war gedreht. Die Hausherren feiern damit einen enorm wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg. Für Aasee blieb ein Big-Point nach einer guten Leistung letztlich aus.
Preußen Lengerich - BW Aasee 3:2 (0:0)
0:1 Keser (62.), 0:2 Keser (66.),
1:2 Weusthof (72., ET), 2:2 Zimmermann (78.),
3:2 Jaeschke (86.)