Bezirksliga 12
Recke ist es satt, gelobt zu werden
von Christian Lehmann
(30.09.18) Am liebsten hätte Marc Wiethölter sie alle weg gejagt. Wie schon nach der Heimpleite gegen Altenrheine kamen nach dem 0:1 (0:0) im Spitzenspiel beim SV Burgsteinfurt wieder Spieler und Verantwortliche des Gegners zu ihm, um zu einem starken Auftritt zu gratulieren. Blöd nur, dass sie in Reckes des Lobes so langsam überdrüssig sind.
"Ich kann es echt nicht mehr hören. Das ist zum Kotzen!", sagte Wiethölter nach dem Spiel. "Wir sind aber auch selber Schuld. Wahnsinn, was wir für Torchancen vergeben! Gegen eine Truppe wie Burgsteinfurt musst Du einfach aus wenig mehr machen. Ich möchte, dass wir solche Spiele wie heute auch mal für uns entscheiden."
Eßlage vergibt die Mega-Chance
Die Möglichkeit dazu lag an diesem Sonntag durchaus häufig in den Händen von Tim Eßlage - oder vielmehr vor seinen Füßen. In der 88. Minute hatte Reckes Stürmer bereits einen Lupfer nur haarscharf neben den Burgsteinfurter Kasten gesetzt, in der dritten Minute der Nachspielzeit trudelte der Ball dann bereits auf der Torlinie. Eßlage machte es zu umständlich, sodass Nico Schmerling mit einer heldenhaften Rettungsaktion den Burgsteinfurter Sieg sicherte.
Das goldene Tor dieser Partie hatte Alex Hollermann per Strafstoß erzielt. Nach einem Kann-aber-nicht-muss-Elfmeter. Ricardo Faria da Silva war nach einem Zweikampf mit Max Stermann zu Boden gegangen (1:0/59.). Ansonsten hatte der Tabellenführer, mit Ausnahme eines weiteren guten Abschlusses von "Holli" (75.), nicht viel zu bestellen.
"Fairerweise muss man sagen, dass Recke die bessere Mannschaft war", sagte SVB-Coach Christoph Klein-Reesink. "Sie haben uns alles abverlangt, wir hatten nicht die Galligkeit, die uns in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hat. Dass wir nicht gut gespielt haben, wissen wir." In der druckvollen Recker Schlussphase hatte Klein-Reesink gelitten ohne Ende. "Da stand ich kurz vorm Schlaganfall."
SV Burgsteinfurt - TuS Recke 1:0 (0:0)
1:0 Hollermann (59./FE)