Haziris Füßchen rettet den SV Burgsteinfurt

Von Christian Lehmann

(10.04.23) Nein, die Kabine riss Christoph Klein-Reesink in der Halbzeit nicht ein. Der Trainer des SV Burgsteinfurt machte beim Pausenstand von 0:1 aus Sicht der Stemmerter bei Schlusslicht FC Eintracht Rheine II aber schon deutlich, "dass das nicht die Art von Fußball ist, die ich mir vorstelle." Die FCE-Reserve stand nach 90 Minuten trotz viel Engagement beim 2:4 (1:0) wieder mal mit leeren Händen da. Ursächlich dafür war auch und vor allem der feine Fuß von Volkan Haziri.

Burgsteinfurts Defensivmann "erzwang" mit seinem Standard zum zwischenzeitlichen 2:2 ein Eigentor von Dominic Brünen (61.), traf selbst per direktem Freistoß zum 2:3 (85.) und hatte beim Treffer zum 2:4-Endstand durch Noah Afiemo (90.) ebenfalls den Assist geliefert. "Von zehn direkten Freistößen macht er neun rein. Wir waren uns der Burgsteinfurter Stärke bei Standards bewusst, haben aber zu viele blöde Zweikämpfe geführt", haderte FCE-Coach Alex Zerche. Trotzdem machte er seinem Team, in dem die U19-Youngster Jan Fislage und Noah Saalfeld in der Startelf standen, keinen Vorwurf. "Das Ergebnis ist heute eher zweitrangig. Die Leistung hat absolut gestimmt, ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen. Wir haben gegen ein Top-Fünf-Team viel investiert und eine richtig gute Leistung gezeigt."

Streitenberger hat das Toreschießen für sich entdeckt

Vor allem im ersten Durchgang standen aus Sicht der Gastgeber Aufwand und Ertrag noch in einem passenden Verhältnis. Nach einem starken Ballgewinn von Damian Brinkmann fasste sich Roman Streitenberger von der Strafraumkante ein Herz und traf zum 1:0 (32.). Nur eine Minute später scheiterte Streitenberger nach Doppelpass mit Fislage an Hannes Schperklaus. Der SVB-Schnapper erwischte gegen seinen Ex-Verein einen guten Tag, parierte in der 40. Minute auch gegen Fislage, der von Frieder Nieweler freigespielt worden war. Burgsteinfurt kam nur bei zwei Halbchancen von Afiemo für einen Treffer infrage, insgesamt war das aber viel zu wenig von den Gästen.

Klein-Reesink stellte zur Pause vom 4-2-3-1 wieder auf das altbewährte 3-5-2-System um und gab die Order aus, das Spiel bis zur 60. Minute zu drehen. "Ohne den Elfer hätte das auch fast geklappt", meinte der SVB-Coach später. Zunächst bejubelte er nach einer hohen Balleroberung und Zuspiel von Ricardo Faria da Silva auf Lars Kormann das 1:1 durch Noah Afiemo (47.). Die Reaktion der Gastgeber war jedoch stark: Dominic Brünen feuerte den Ball nach einem Freistoß an die Latte, doch die Rheinenser blieben dran und bekamen nach einem Foulspiel an Oskar Ricken einen Elfmeter zugesprochen, den dieser zum 2:1 verwandelte (51.). Doch dann kam Haziri... Nach Brünens Eigentor (61.) hielt Schäperklaus sein Team bei einem Lupfer von Fislage (70.) und einem weiteren Abschluss des eingewechselten Emmanuel Luzolo Lukebakio (75.) im Spiel, ehe Haziri den Karren endgültig aus dem Dreck zog für sein Team. Klein-Reesink hielt fest: "In der ersten Halbzeit haben wir nicht stattgefunden. Die zweite war okay."

FC Eintracht Rheine - SV Burgsteinfurt     2:4 (1:0)
Tore: 1:0 Streitenberger (32.), 1:1 Afiemo (47.),
2:1 O. Ricken (51./FE), 2:2 Brünen (61./ET),
2:3 Haziri (85.), 2:4 Afiemo (90.)