Bezirksliga 12
Arbeitssieg zum Abhaken
Von Finn Bruns
(10.04.23) So richtig glücklich war Julian Lüttmann, seinerseits Coach vom TuS Graf Kobbo Tecklenburg, nicht mit der Leistung seiner Schützlinge gegen BW Aasee. "Wir haben uns lange schwer getan gegen einen Gegner, den wir eigentlich dominieren müssen", befand der Übungsleiter. Trotzdem reichts es schlussendlich zu einem 3:1(1:0), auch weil Aasee es trotz einiger sehr guten Möglichkeiten verpasste, nach seinem Anschlusstreffer auszugleichen. Zudem äußerte BWA-Trainer André Kuhlmann seinen Unmut über eine strittige Schiedsrichter-Entscheidung kurz vor der Pause.
Da wurde nämlich ein Ball von der Grundlinie auf Aasees Kevin Schmitz zurückgelegt und dessen Abschluss von einem Kobbo-Spieler aus Sicht von Kuhlmann klar mit der Hand abgewehrt. "Es muss da Elfmeter und eine rote Karte geben", fand Aasees Coach. Stattdessen wurde eine Abseitssituation abgepfiffen, in einer Spielsituation, die für Kuhlmann "gar nicht Abseits sein kann". Allerdings räumte er auch ein: "Trotzdem war das nicht spielentscheidend, weil wir genug Chancen aufs 2:2 hatten."
Gündogan glänzt als Vorlagengeber
Aber fangen wir vorne an: Kobbo war ordentlich ins Spiel gestartet und in Person von Berkant Samanci gleich mehrfach frei vorm Aasee-Kasten, Schnapper Leon Berkemeyer behielt aber jeweils die Überhand und verhinderte einen frühen Rückstand. Etwa zehn Minuten vor der Pause war die Führung für die Hausherren aber fällig: Nach einem Pass von Tugay Gündogan war Ogulcan Sönmez zur Stelle und netzte zum 1:0 ein (36.). Julian Lüttmann sah dennoch nicht, dass die Führung seiner Elf Sicherheit gab: "Wir waren behäbig im Spielaufbau, der letzte Pass kam häufig nicht an." Dann kam es kurz vor dem Seitenwechsel zur besagten Szene im Kobbo-Sehnzehner.
Umso ärgerlicher für BWA: Keine zwei Minuten, nachdem der zweiten Durchgang losgegangen war, erhöhte Tecklenburg. Tugay Gündogan legte eine Flanke von Patrick Neitzert auf Lukas Hottenträger zurück, der bedankte sich in Form eines Treffers (47.). Aber die Münsteraner gaben sich nicht auf, Didi Aholou erzielte nach einer guten Stunde den Anschlusstreffer und sorgte noch einmal für Hoffnung bei den Blau-Weißen (64.). Dem Tor vorausgegangen war ein schöner Steckpass von Christian Hülsmeier.
"Dazu sind wir momentan nicht in der Lage"
Aasee hatte nun drei große Chancen auf den Ausgleich, doch der Reihe nach scheiterten Collin Borremans (im Eins-gegen-Eins übers Tor), Daniel Bartelink (Kopfball überragend von Patrick Kulig gehalten) und Christian Hülsmeier (Ball aus kurzer Distanz nebens leere Tor). Aasee hatte einfach die nicht selten beschriebene Scheiße am Schuh. Außerdem wird die Elf von der Bonhoefferstraße von Beginn der Saison an immer wieder von einer eklatanten Schwäche bei gegnerischen Ecken heimgesucht. So dann auch in Minute 78: Patrick Neitzert war nach einem Eckball von Gündogan am richtigen Ort und machte den Deckel drauf.
Man merkte Julian Lüttmann in seiner Spielbewertung trotzdem an, dass er mit dem Saisonverlauf nicht so wirklich glücklich ist. "Wir machen uns unsere eigenen Probleme, zwischen Anspruchsdenken und Realität klafft oft eine große Lücke. Heute hätten wir den Gegner dominieren müssen, aber dazu sind wir im Moment nicht in der Lage." André Kuhlmann stellte derweil fest: "Gegen Rheine II am kommenden Sonntag ist es das erste Do-or-die-Spiel, wenn wir das verlieren, müssen wir für unten planen."
TGK Tecklenburg - BW Aasee 3:1 (1:0)
Tore: 1:0 Sönmez (36.), 2:0 Hottenträger (47.),
2:1 Aholou (64.), 3:1 Neitzert (78.)