Bezirksliga 12
GW Gelmer ist auf Abschiedstour
Von Christian Lehmann
(26.04.23) Es sind harte Zeiten für Grün-Weiß Gelmer. Weil sich der SC Greven 09 kulant zeigte und einer kurzfristigen Verlegung der Bezirksliga-Partie auf den Dienstagabend zustimmte, darf die Mannschaft von Trainer Simo Sroub weiterhin am Wettbewerb teilnehmen. Schon vor der unter den personellen Voraussetzungen erwartbaren 0:6 (0:2)-Pleite gegen das zweitbeste Rückrundenteam war der Klassenerhalt kaum noch zu realisieren, nun wurde er in der Hakenesheide auch offiziell abgehakt. 14 Punkte Rückstand bei noch sechs verbleibenden Spielen sind einfach nicht mehr aufzuholen.
"Für uns geht es jetzt darum, die Saison vernünftig zu Ende zu bringen und uns so gut wie möglich zu verkaufen. Mehr wird nicht drin sein", sagte Sroub nach der Niederlage gegen die Nullneuner. Ohne die gesperrten Souly Jassab und Paul Deitermann, dafür aber mit fünf Spielern aus der Reserve und einigen Akteuren, die in den vergangenen Wochen kaum trainiert hatten, wehrte sich der Underdog in der ersten Halbzeit nach Kräften. Luan Rumao hätte die Hausherren nach einem tollen Solo sogar in Führung bringen können (8.).
Torwart Fiedler trifft zum 0:6-Endstand
Doch auch Greven hatte was vor: Marcel Lukas hätte bereits für die Führung der Nullneuner sorgen können, das tat schließlich Rasheed Ayleru nach einem Eckball und Kopfball-Verlängerung von Chris Klaas (10.). Anschließend beendete Patrick Fechtel nach einem Steckpass von Bernd Lakenbrink seine vier Spiele andauernde Torflaute (0:2/14.). "Danach haben wir bis zur Pause aufgehört, Fußball zu spielen. Das nervt mich!", sagte Grevens Coach Yannick Bauer. Sein Team blieb bis zum Gang in die Kabinen ohne echte Torchance, Gelmer sorgte vor allem bei Standards für ein wenig Gefahr.
Im zweiten Durchgang fanden die Gäste aber wieder in die Spur zurück. Gleich dreimal servierte Manoel Schug, Kevin Landas mit seinem Premierentor für Greven (72.) und zweimal Peter Lakenbrink (75./85.) waren die Abnehmer. Den Schlusspunkt setzte einer, der sonst zwischen den Pfosten steht. Lukas Fiedler, zwei Minuten zuvor für Johannes Mennemeyer als Stürmer eingewechselt, erzielte nach Solo und Querpass Fechtels den Treffer zum 0:6-Endstand (88.). "Er hatte eine große Fresse und hat gesagt, er wird abliefern. Seine Einwechslung hatte aber nichts damit zu tun, dass wir den Gegner blamieren oder verhöhnen wollen. Lukas ist einfach ein guter Feldspieler", stellte Bauer klar. Es war nicht der erste Einsatz des Schnappers auf dem Feld - und bereits sein zweites Saisontor.
"Die erste Halbzeit war gar nicht so schlecht, da haben wir ganz gut gestanden. Nach den beiden Gegentoren war es dann Kopfsache", bilanzierte Sroub. "Die Mannschaft ist verunsichert - und Greven war einfach besser. Sie haben auch in der Höhe verdient gewonnen." Bauer war nach der gelösten Pflichtaufgabe zufrieden: "Wir haben es sehr erwachsen runter gespielt. Man darf in so einem Spiel nicht sein Gesicht verlieren. In der zweiten Halbzeit haben die Jungs eine gute Reaktion gezeigt."
GW Gelmer - SC Greven 09 0:6 (0:2)
Tore: 0:1 Schug (14.), 0:2 Fechtel (20.),
0:3 Landas (72.), 0:4 P. Lakenbrink (75.),
0:5 P. Lakenbrink (85.), 0:6 Fiedler (88.)