Bezirksliga 12
Vier Platzverweise im "fairen Spiel"
Von Christian Lehmann
(23.04.23) Für den TuS Altenberge zieht sich die Schlinge zu. Nach der 1:4 (0:1)-Heimpleite gegen Teuto Riesenbeck haben die Hügeldörfler bei noch fünf zu bestreitenden Spielen acht Zähler Rückstand aufs rettende Ufer. Das riecht nach Abstieg. Überdies mussten die Gastgeber am Sonntag auch noch zwei Rote Karten schlucken - ebenso wie die Teutonen. Und das, obwohl beide Trainer keine ruppige Partie gesehen hatten.
"Wir waren uns nach dem Spiel einig, dass es ein absolut faires Spiel war", sagte Teuto-Trainer Dennis Esch. Er selbst musste im ersten Durchgang hinters Stankett, weil er sich über eine Elfmeter-Entscheidung gegen sein Team echauffiert und ein paar Meter auf den Platz gelaufen war (32.). Im zweiten Durchgang sah dann Altenberges Simon Gerdes nach einem abwertenden Kommentar in Richtung des Unparteiischen ebenso glatt Rot (80.) wie Riesenbecks Paul Winnemöller nach einem Schubser gegen Patrick Schulze (83.). In der Nachspielzeit wurde es dann ganz übersichtlich auf dem Feld, als Jan Bernd Bröker beim Versuch, in der Box den Ball zu klären, Julin Muthulingam foulte und ebenfalls Rot sah (90.+1).
Wölte pariert Elfmeter
Simon Gerdes hätte die Hausherren früh in Führung bringen können, doch er drückte die Kugel um Haaresbreite daneben (6.). Wenig später reagierten die Gäste bei einem Einwurf blitzschnell, Jan Domagalla legte zurück zu Niklas Plake, der Riesenbeck in Führung brachte (0:1/25.). Auf der Gegenseite parierte Lukas Wölte einen Elfmeter von Kai Leutermann, nachdem Riesenbecks Keeper im Luftduell Marc Wenning-Künne gefoult haben soll (32.). Esch protestierte auch deshalb vehement, weil kurz zuvor in einer ähnlichen Szene Stürmerfoul gegen Plake gepfiffen worden war.
In Durchgang zwei stellte Teuto dann schnell die Weichen: Benedikt Helmig erlief einen tiefen Ball und legte quer zu Julin Muthulingam, der zum 0:2 traf (55.). Nach Hereingabe von Linus Höpfner auf den kurzen Pfosten machte schließlich Helmig mit dem 0:3 alles klar (76.). Jonas Hammer verkürzte zwar noch nach einem Standard und Kopfball-Ablage Jan-Bernd Brökers (1:3/87.), doch der Schlusspunkt war Benedikt Büscher vorbehalten. Nach einem Foulspiel an Muthulingam erzielte er vom Elfmeterpunkt sein erstes Tor überhaupt für Teutos Erste (1:4/90.+1).
"Ein paar Mark für die Mannschaftskasse"
Altenberges Coach Dennis Brunsmann war anschließend merklich geknickt. "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Was uns Riesenbeck heute voraus hatte, war die Effizienz. Unser realistisches Ziel muss jetzt sein, zumindest noch auf den ersten Abstiegsplatz zu kommen. Sollte irgendwo irgendwas passieren, wollen wir uns nicht im Nachhinein ärgern... Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken, aber es wird brutal schwer, die Klasse zu halten." Sein Riesenbecker Gegenüber nahm seine Hinausstellung sportlich: "Das gibt ein paar Mark für die Mannschaftskasse. Die Hauptsache ist, dass wir die drei Punkte haben."
TuS Altenberge - Teuto Riesenbeck 1:4 (0:1)
Tore: 0:1 Plake (25.), 0:2 Muthulingam (55.),
0:3 Helmig (76.), 1:3 Hammer (87.)
1:4 Büscher (90.+1/FE)
Rote Karte: Altenberges Gerdes (80./Unsportlichkeit)
Rote Karte: Riesenbecks Winnemöller (83./Tätlichkeit)
Rote Karte: Altenberges Bröker (90.+1/Notbremse)
Bes. Vork.: Riesenbecks Wölte pariert FE gegen Leutermann (32.)