Bezirksliga 12
Eine 1:5-Klatsche, die Mut macht
Von Christian Lehmann
(29.10.23) Man mag meinen, Spitzenreiter SV Burgsteinfurt habe Schlusslicht Germania Horstmar aber mal so richtig die Löffel gestutzt. Obwohl die Stemmerter ihre Auswärts-Aufgabe im Derby letztlich souverän meisterten und mit 5:1 (3:1) gewannen, war die Partie längst kein Selbstläufer. Die Horstmarer nahmen trotz der deftigen Pleite neben reichlich Frust auch einige positive Erkenntnisse mit.
"Das Ergebnis ist sehr bitter und spiegelt den Spielverlauf nicht wieder. Ich muss die Jungs echt loben, wir haben dem Spitzenreiter einen heißen Tanz geliefert", bilanzierte TGH-Spielertrainer Niklas Melzer. "Unter dem Strich ist der Sieg verdient, aber es war aber eine schwere Geburt. Wir haben einiges vermissen lassen, vor allem mit Ball", räumte auch SVB-Coach Christoph Klein-Reesink ein.
Burgsteinfurts Blitzstart
Sein Team war perfekt in die Partie gestartet und profitierte schon nach zwei Minuten vom schönsten Angriff des Spiels: Dennis Behn kombinierte sich mit Julius Fliß durch und steckte den Ball zu Noah Afiemo, der zum 0:1 traf. Danach stand Horstmars Schnapper, der Ex-Burgsteinfurter Jan Stegemann im Mittelpunkt. Zunächst parierte er einen Strafstoß von Julius Fliß - Horstmars Spielertrainer Melzer soll zuvor Lars Kormann in der Box regelwidrig zu Boden gebracht haben (19.). Dann ließ er einen eigentlich harmlosen 30-Meter-Schuss von Volkan Haziri durchrutschen (0:2/23.). "Den Ball hält er normalerweise im Schlaf, das weiß er auch selber", so Melzer. Sein Team steckte nicht auf, erspielte sich gute Chancen durch Alex Berkenbrock (Außenpfosten) und Niklas Völker (aus kurzer Distanz geblockt). Das Tor fiel aber auf der anderen Seite - Haziri traf per direktem Freistoß (0:3/34.). Emsige Gastgeber belohnten sich kurz vor der Pause wenigstens mit dem 1:3 durch Niklas Völker, der in der Box energisch nachsetzte (45.+2).
Nach der Pause waren die Horstmarer dann am Drücker: Yannick Ruhoffs Kopfball wurde auf der Torlinie geklärt, Kevin Behn traf nur den Pfosten. "Wenn wir da auf 3:2 gestellt hätten, hätte die Hütte nochmal gebrannt", war sich Melzer sicher. Stattdessen musste sein Team nach einem Fehlpass von Steffen Exner im Aufbau und Notbremse Ruhoffs gegen Afiemo (62.) die Partie zu zehnt zu Ende bringen. "Wir haben trotz Unterzahl weiterhin Dampf gemacht und unsere Szenen gehabt", so Melzer, der Abschlüsse von Levm Schmieder, Simon Stadler und eine aus seiner Sicht elfmeterreife Szene mit Beteiligung von Comebacker Marcel Exner sah. Auf der Gegenseite machten es die Gäste bei Haziris drittem Tor an diesem Tage (1:4/87.) und Ricardo Faria da Silvas Heber auf Zuspiel Joshua Oldens (1:5/90.) deutlich besser und abgezockter.
"Das Spiel war hitzig und eng. Burgsteinfurt hatte bei einigen strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen ein bisschen Glück und hat die Torchancen genutzt - wir nicht. Wenn Du oben stehst, gewinnst Du solche Dinger". sagte Melzer abschließend. Kollege Klein-Reesink putzte den Mund ab: "Wir hatten lange schwer zu kämpfen. Ich hatte schon beim Training gewarnt, mir fehlte die Spannung. Wir nehmen das gerne so mit, wissen aber, dass wir es demnächst besser machen müssen."
Germania Horstmar - SV Burgsteinfurt 1:5 (1:3)
Tore: 0:1 Afiemo (2.), 0:2 Haziri (23.),
0:3 Haziri (34.), 1:3 Völker (45.+2),
1:4 Haziri (87.), 1:5 Faria da Silva (90.)
Rote Karte: Horstmars Ruhoff (62./Notbremse)
Bes. Vork.: Horstmars Stegemann pariert FE gegen Fliß (19.)