Coesfeld tut sich schwer
von Alex Piccin
(20.10.14) Wer vor dem Spiel 1.FC Nordwalde gegen SG Coesfeld von einer deutlichen oder einseitigen Partie zugunsten des Tabellenführers ausgegangen war, sollte sich im ersten Durchgang eines Besseren belehrt fühlen. Die Gastgeber setzten den ungeschlagenen Aufsteiger gut unter Druck, mussten am Ende jedoch der intensiven ersten Halbzeit Tribut zollen, so dass schließlich die spielerische Klasse der Gäste beim 3:1 (0:1)-Erfolg den Ausschlag gab.
In den ersten 20 Minuten erspielte sich der FCN drei hochkarätige Chancen. Zunächst scheiterte Nina Wobbe noch an der Latte (8.), machte es zehn Minuten später aber besser. Von halblinker Position zog sie in den Strafraum und versenkte die Kugel im Tor (18.). Zwei Zeigerumdrehungen darauf legte Lara Kriens auf Claudia Hundeloh ab, die das Spielgerät jedoch knapp am Tor vorbeischob (20.). Der Spitzenreiter war völlig von der Rolle und erarbeitete sich offensiv so gut wie gar nichts. "Machen wir das 2:0, hätte das Endergebnis vielleicht zu unserem Gunsten ausgesehen", vermutete Nordwaldes Trainer Frank Bäumer.
Coesfeld wacht nach der Pause auf
Aufgrund der sehr kräftezehrend geführten ersten 45 Minuten waren die Gastgeber nach Wiederanpfiff nicht mehr in der Lage, das Tempo hochzuhalten. Die sich so ergebenen Räume nutzten die Coesfelderinnen und ließen ihre spielerische Klasse aufblitzen. Inga Vormann passte in die Zentrale auf Nina Uesbeck, die überlegt ins Toreck einschob (53.). Die Führung ging auf das Konto von Jana Gewald, wenngleich eine gute Portion Glück zum Erfolg verhalf. Der als Flanke gedachte Ball rutschte Gewald vom Fuß und senkte sich für die Torfrau unhaltbar ins lange Eck (70.). "Daraufhin war unser Wille gebrochen", gab Bäumer zu. In der Tat konnte Coesfeld nachlegen. Kim Gudde setzte sich über Außen durch und hätte aus aussichtsreicher Position selbst den Abschluss suchen können. Sie legte aber mannschaftsdienlich auf Uesbeck ab, die die Kugel sicher zum 3:1-Endstand ins Tor unterbrachte (77.). Eine Hiobsbotschaft gab es für den Ligaprimus zu verkraften: Svenja Pölling musste mit einer vermutlich schweren Knieverletzung ausgewechselt werden.
Mario Popp, Coach der Nullsechser, meinte zum Spiel: "Die erste Hälfte war katastrophal, wir waren überhaupt nicht präsent. Nordwalde hat unsere Schwächephase gut ausgenutzt. In der Kabine war die Mannschaft mit sich selbst unzufrieden und hat sich nach dem Wiederanpfiff zusammengerissen." Bäumer freute sich über die starke Leistung seiner Elf: "Wir haben alles reingeworfen, was wir hatten. Leider waren die Reserven dann zu früh aufgebraucht. Ich denke, einen Punkt hätten wir verdient gehabt. Wenn wir die nächsten Wochen genauso auftreten, dann wird es wieder mehr zu lachen geben. Aber auch so ist die Stimmung ganz gut."
1.FC Nordwalde - SG Coesfeld 1:3 (1:0)
1:0 Wobbe (18.), 1:1 Uesbeck (53.),
1:2 Gewald (70.), 1:3 Uesbeck (77.)