Zum Bolzen gezwungen

Von Gerrit Gerwing

(29.03.15) Bereits vor der Partie zwischen dem SSV Rhade und dem 1. FC Gievenbeck fanden auf dem Rhader Ascheplatz zwei Begegnungen statt. Nach 180 Minuten Fußball und Dauerregen war aus dem Platz ein löchriger und überschwemmter Acker geworden. Groß an Fußballspielen war daher nicht mehr zu denken. So stand beim 1:1 (1:0)-Unentschieden zwischen den beiden Teams auch nicht die große Fußballkunst im Vordergrund, sondern der Wille zum Einsatz und Kampf.

"Fußballerisch war da nichts möglich. Da wurden wir zum Bolzen gezwungen", fasst FCG-Trainer Thomas Kaltmeyer das Remis in Rhade zusammen. "In der ersten Halbzeit haben wir uns von der Platzsituation und dem Kampf von Rhade noch beeindrucken lassen, nach der Pause ist es aber besser geworden." Denn die ersten 45 Minuten gingen an Rhade, die zwar auch Probleme mit dem Platz hatten, die Regenschlacht aber schneller annahmen und mit hohen Bällen häufiger in den Strafraum der Gäste vordrangen. Zwar vergab Julia Bolle zunächst noch zweimal mit dem Kopf und einmal mit dem Fuß Chancen auf's 1:0, doch nach etwa einer halben Stunde zirkelte dann Jule Ingrid Terstegen aus dem Halbfeld den Ball über die FCG-Keeperin ins lange Eck zur verdienten Führung (33.). Gievenbeck kam in der ersten Hälfte nur nach Standard gefährlich vor das Tor der Hausherren, aber ein Kopfball von Svenja Klaffei landete nach einer Ecke in einer der zahlreichen Pfützen und schwamm am Tor vorbei (38.).

Nach der Pause kam Gievenbeck dann besser mit den Begebenheiten in Rhade klar und nahm den Kampf auf den Wasser an. Das Kurzpassspiel wurde ad acta gelegt und Kick&Rush auf matschigen Boden wurde zum nahezu einzig taktischen Mittel beider Mannschaften. Klar, dass auch in der zweiten Hälfte die meiste Gefahr aus Standards resultierte. So fiel der Ausgleich auch nach einer Ecke von Simone Westerhoff. Diesmal zielte Klaffei an den Pfützen vorbei und traf zur gerechten Punkteteilung (56.). 

Einige Schüsse aus der Distanz beider Mannschaften verfehlten noch das Ziel oder blieben unterwegs in den Löchern oder Pfützen liegen. "Am Ende ist meine Mannschaft wieder in das alte Muster zurückgefallen, bloß kein weiteres Gegentor zu kriegen und hat alle Bälle nur noch weit rausgeschlagen", blickt SSV-Trainer Christoph Burdenski zurück. Doch auch sein Fazit fällt ähnlich aus, wie das seines Gegenübers Kaltmeyer: "Glücksfußball. Deshalb vollkommen in Ordnung, wenn das Spiel unentschieden ausgeht."

SSV Rhade - 1. FC Gievenbeck      1:1 (1:0)
1:0 Terstege (33.), 1:1 Klaffei (56.)