SCG spielt sich in einen Rausch

Von Gerrit Gerwing

(28.09.14) Heute hatte der SC Gremmendorf den Westfalenliga-Absteiger SSV Rhade zu Gast am Hohen Ufer. Mit 8:1 (2:0) fertigte die Mannschaft von Michael Wahlmeier den SSV ab. Die Gäste wirkten über weite Teile des Spiels überfordert und hätten sich auch nicht beschweren dürfen, wenn es zweistellig geworden wäre.

"Es hört sich zwar nach einem 8:1 komisch an, doch der einzige Makel heute, war unsere Chancenverwertung", fasst Wahlmeier die Partie kurz zusammen. Denn gegen den Absteiger aus Rhade, der am Hohen Ufer fast ausschließlich mit Spielerinnen aus der letztjährigen zweiten Mannschaft, Kreisliga B (!), antreten, erwischten die Winsen einen richtigen Sahnetag. Neben den acht Toren traf der SCG auch noch mehrmals das Gebälk.

Burdenski: "Das war für uns eher eine Konditionseinheit"

Zwar ließ sich über weite Teile der ersten Hälfte noch kein Kantersieg erkennen, die Überlegenheit des ungeschlagenen Liga-Zweiten war dennoch deutlich. So traf Daniela Karmann nach einer Ecke von Stefanie Heidfeld zuerst die Latte (22.), kurz darauf ging der Torreigen los. Nach Zuspiel von Karmann war Maren Toerne keine fünf Minuten drauf treffsicherer (25.). In der Folgeminute verpasste Karmann doppelt den zweiten Treffer (26.). Kurz vor dem Seitenwechsel erlief sich Lena Kalthoff einen Steilpass von Nicole Enneking, ihr Pfostentreffer wurde von Karmann erfolgreich abgestaubt (40.).

"Natürlich war das Spiel, wie erwartet schwer. Wir konnten die ersten zehn, 15 Minuten gut mithalten, danach waren wir aber konditionell nicht mehr in der Lage, Gremmendorf Paroli zu bieten", blickt SSV-Trainer Christoph Burdenski zurück, "Das war für uns eher eine Konditionseinheit."

Der SCG-Motor nimmt in Hälfte zwei Fahrt auf

Denn nach der Pause schossen sich die Gremmendorferinnen nahezu in einen Rausch. 64., 69., 71., 73., 85., 89. - das sind so die festen Eckdaten, wo der SCG ordentlich an der Tordifferenz arbeitete. Für den ersten Aufreger sorgte jedoch Toerne, die einen Pass von Liane Borgen erneut an den Pfosten schoss (53.). Zehn Minuten später setzte sich Maren Toerne im Eins-gegen-eins gut durch, legte ab auf Heidfeld, die schoss auf's Tor und Nicole Enneking hielt ihren Fuß in den Schuß und erzielte so das 3:0 (64.). Eine Minute später traf Daniela Karmann die Latte, der Nachschuss von Toerne ging drüber (65.). Ein Zuspiel von Heidfeld drückte Karmann dann in der 69. Minute über die Linie. Enneking nutzte nur zwei Minuten drauf eine Vorlage von Karmann zum nächsten Tor (71.). Das halbe Dutzend machte Karmann nach Vorlage von Heidfeld (73.).

Das Rhade aber nicht nur darauf wartete, dass der Schiri alle zum Duschen schickt, zeigte sich in der 83. Minute, als ein langer Ball von Miriam Müssner seinen weg zu Vanessa Emming fand, die aus gut 20 Metern für eine sehenswerte Ergebniskosmetik sorgen konnte. Gremmendorf hatte aber auch noch nicht genug und legte noch zwei weitere Tore nach. Zuerst erhöhte Karmann nach Zuspiel von Toerne per Flachschuss auf 7:1 (85.), eine Minute vor dem Abpfiff durfte auch Toerne noch einmal jubeln, als sie einen Querpass von Alexandra Mallwitz zum 8:1-Endstand über die Linie schoss (89.).

"Ich hatte mich vor dem Spiel für eine offensivere Aufstellung entschieden. Geht das daneben, trifft mich die volle Schuld. Doch die Mannschaft hat sich in einen Rausch gespielt und mich nicht enttäuscht", so Wahlmeier froh, dass sein Experiment geglückt ist.

SC Gremmendorf - SSV Rhade     8:1 (2:0)
1:0 Toerne (25.), 2:0 Karmann (40.),
3:0 Enneking (64.), 4:0 Karmann (69.),
5:0 Enneking (71.), 6:0 Karmann (73.),
6:1 Emming (83.), 7:1 Karmann (85.),
8:1 Toerne (89.)