FCG mit Wut im Bauch zum Punktgewinn

Von Gerrit Gerwing

(28.09.14) In der Partie zwischen dem FC/JS Hillerheide und dem 1. FC Gievenbeck stand nach Ablauf der 90. Minuten ein 2:2 (2:1)-Unentschieden auf dem Papier. man könnte meinen, hier wären die Punkte angemessen geteilt worden. Doch weit gefehlt. Denn das 2:0 für die Hausherren sorgte für ordentlich Aufsehen in der Maybacher Heide. 

Doch was geschehen? Zunächst einmal die Fakten: Gievenbecks Greta Niemann blieb nach einem Zweikampf hinter der Torauslinie. FCG-Torhüterin ging zu ihrer verletzten Mitspielerin und kümmerte sich um sie. Der Unparteiische sah kein Foulspiel und ließ das Spiel dementsprechend weiterlaufen. Der Ball war auf Höhe der Mittellinie bereits weit weg vom Geschehen und im Besitz der Hausherren. Nach einigen Sekunden des Wartens auf eine Reaktion des Schiris, welche jedoch weiterhin ausfiel, schoss Madeleine Giera aus gut 35 Metern auf das verwaiste Gievenbecker Tor - 2:0 (39.). 

Klar, dass dieser Treffer bei beiden Trainer auf sehr verschieden wahrgenommen wurde. "Natürlich war das Tor kurios, doch wir darauf gewartet, dass der Schiri ein Zeichen gibt, das kam nicht und dann haben wir weitergespielt", erinnert sich FC/JS-Trainer Frank Spitzer an das Tor. Auf der Gegenseite erhitzte das 2:0 natürlich die Gemüter. "Fair Play sieht bestimmt anders. Da hätte die Spielerin den Ball einfach ins Aus schlagen müssen", echauffiert sich Kaltmeyer. "Doch mit der Aktion war klar, dass wir hier wenigstens einen Punkt mitnehmen wollen."

Dafür musste Gievenbeck aber nun einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen. Denn Julia Waidick traf nach Vorlage von Fabienne Bürger in der 12. Minute zum 1:0, der oben beschriebene Treffer sorgte für den 0:2-Rückstand. Doch die Gievenbeckerinnen gingen die Aufholjagd nun hochmotiviert an. Noch vor der Pause versagte die Abseitsfalle der Gastgeber und Lena Niesing verkürzte auf 1:2 (43.).

Systemumstellung bringt Gievenbeck noch das Remis

In der Kabine brauchte Kaltmeyer keine Motivationsrede halten, die Mannschaft hätte wohl eher gebremst werden müssen. Die erste Chance auf den Ausgleich hatte Madeleine Rehbinder nach Zuspiel von Svenja Klaffei (60.), doch ebenso wie Felice Menn zehn Minuten drauf (71.), verzog sie knapp. In den letzten 15 Minuten löste Kaltmeyer die Vreierkette auf und ließ mit zwei Zehnern spielen. Eine Flanke von Franziska Voeth nahm Menn direkt ab, scheiterte jedoch an der FC/JS-Keeperin Jana Biebusch, die konnte den Ball jedoch nur zur Seite katschen lassen, wo Janine Mamok goldrichtig stand und eiskalt zur Punkteteilung traf (87.). Für die letzten Minuten beorderte Kaltmeyer seine Elf wieder in die Defensive, der Punkt wurde verteidigt. 

"Insgesamt bin ich mit dem Punkt zufrieden, auch wenn er natürlich einen faden Beigeschmack hat", sagt Kaltmeyer abschließend. Spitzer auf der Gegenseite fand, dass seine Elf gerade in der ersten Hälfte den Dreier hat liegen lassen.

FC/JS Hillerheide - 1. FC Gievenbeck     2:2 (2:1)
1:0 Waidick (12.), 2:0 Giera (31.), 
2:1 Niesing (43.), 2:2 Mamok (87.)