Wohlrath trifft mitten ins Sendener Fußballherz

Von Jakob Schulze Pals

(09.09.18) 93 Minuten waren gespielt im Bockum-Höveler Adolf-Brühl-Stadion. Die Gäste vom VfL Senden führten durch einen Doppelpack von Offensivmann Denis Hölscher mit 2:1. Schiedsrichter Danny Piel entschied nach einem Zweikampf rund 30 Meter vor dem VfL-Kasten auf Freistoß. Der ruhende Ball wurde auf den zweiten Pfosten gechippt, wo Marc-Andre Wohlfarth völlig blank stand und zum Last-Minute-Ausgleich für Bockum-Hövel einnickte - 2:2 (1:1), der Endstand.

Eine ganz bittere Geschichte für die Sendener, die damit das vierte Remis aus den letzten fünf Ligaspielen hinnehmen mussten. Doch so sehr die Entstehung des Gegentreffers auch schmerzt, das Unentschieden ist nach Betrachtung des Spielverlaufs folgerichtig. 

Es war das erwartet schwere Spiel für den VfL Senden. Die Gastgeber, die nur drei Zähler aus den ersten fünf Partien holten, setzten auf die berühmte deutsche Tugend des Fußball Arbeitens. Und profitierten nebenbei noch von kapitalen Aussetzern des Gegners. Die Verteidigung der Blau-Weißen schaute bei einem Angriff Bockum-Hövels nur zu und ließ sich ausspielen, wie eine Schülermannschaft. Dominik Orlowski bedankte sich und schoss nach 18 Zeigerumdrehungen zur 1:0-Führung für die Bockum-Höveler ein.

Nicht beirren lassen

Die Sendener ließen sich vom Rückstand jedoch nicht beirren und kamen noch vor der Pause zum verdienten Ausgleich. Mittelfeldspieler Jan Reickert dribbelte mit dem Spielgerät durch das Zentrum und spielte einen feinen Ball durch die Gasse in den Lauf von Denis Hölscher. Dieser bewahrte vor dem Kasten von Bockum-Hövels Schlussmann Simon Mühlbrandt die Ruhe und schob überlegt zum 1:1-Pausenstand ein (44.). Und die Gäste wollten mehr.

Joshua Dabrowski setzte sich nach einer guten Stunde auf der rechten Bahn durch und löffelte das Leder auf den Kopf von Hölscher, der nur noch einzunicken brauchte (62.). Spiel gedreht, Doppelpack. Und das schien zu reichen. Es gab für beide Seiten zwar noch ausreichende Tormöglichkeiten, Torerfolge waren aber keinem mehr vergönnt. Bis eben zur berüchtigten 93. Spielminute, die dem VfL noch im letzten Moment zwei Punkte stahl. 

"Leider nicht unverdient"

VfL-Trainer Andre Bertelsbeck ordnete das Ergebnis trotz des bitteren Schlusspunkts realistisch ein: "Der Ausgleich ist leider nicht unverdient. Wir haben heute leider nicht die nötige Leistung auf den Platz bringen können. Die Partie hatte für mich merkwürdigerweise etwas von einem Testspiel. Trotzdem waren die drei Punkte absolut drin. Die Konterchancen in der Schlussphase müssen wir einfach besser ausspielen." Die drei Zähler hätten der Bertelsbeck-Elf mit Sicherheit auch noch mehr Selbstvertrauen für die nun anstehende Aufgabe gegen Westfalia Gemen gegeben. So bleibt mal wieder nur ein Pünktchen.

SG Bockum-Hövel - VfL Senden   2:2 (1:1)
1:0 Dominik Orlowski (18.), 1:1 Denis Hölscher (44.)
1:2 Denis Hölscher (62.), 2:2 Marc-Andre Wohlrath (90+3.)