Da ist es passiert!

Von Jakob Schulze Pals

(14.11.21) Die Bäume haben ihr Laubkleid bereits abgelegt, in den Supermärkten sind schon die Schokoladen-Nikoläuse zu kaufen und der erste Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ist auch nicht mehr fern. Bis Mitte November hat es gedauert, ehe Eintracht Ahaus sein erstes Landesliga-Spiel dieser Spielzeit verloren hat. Beim Auswärtsspiel bei Spitzenreiter IG Bönen war es nun so weit. Die Mannschaft von Trainer Frank Wegener unterlag mit 1:3 (1:1). Doch der konnte mit dem Ergebnis nicht nur leben, sondern war sogar stolz.

"Dass unsere famose Serie irgendwann reißen würde, war ja klar. Von daher stört mich das gar nicht so sehr. Schade ist eher, dass wir uns heute für einen guten Auftritt nicht belohnt haben. Bönens Qualität ist in dieser Liga einzigartig und trotzdem waren wir heute nicht die schlechtere Mannschaft", resümierte Wegener nach Spielende – im Gegenteil. 

Die Eintracht, unterstützt von mehreren hundert Gästefans, war von Beginn an auf Betriebstemperatur. Eine Minute war die Partie gerade alt, da hatte Torjäger Cihan Bolat schon die erste Einschussmöglichkeit auf dem Schlappen, doch er traf das Leder nicht richtig. Kurze Zeit später, lag der Ball dann aber im Netz. Bolat wurde freigespielt und legte quer auf Jan Kröger, der zur Führung einschob (5.). Traumstart. Und auch danach blieb Ahaus griffig, verteidigte kompakt und blieb stets gefährlich. 

Bönen abgezockt, Ahaus nicht

"Bönen hatte die komplette erste Halbzeit eigentlich keine Torchance", so Wegener. Nur liegt die Betonung hier auf eigentlich. Denn erstens braucht die IG keine Torchancen und zweitens schossen sie trotzdem den Ausgleich. Nach einer einfachen Halbfeldflanke nach einem ruhenden Ball war es Samet Akyüz, der für die Hausherren pünktlich zum Halbzeitpfiff ausglich. Psychologisch ganz wichtiger Zeitpunkt. 

Beeindruckt waren die Gäste davon aber nicht. Kurz nach Wiederbeginn boten sich Lennart Varwick gleich zwei Topchancen. Doch er scheiterte erst aus spitzem Winkel an Bönens Schnapper Marcel Klemmer, dann bolzte er die Asse über das Tor. Folglich war es der zweite Bönener Torschuss, der der Eintracht noch nicht das Genick, aber zumindest einen Lendenwirbel brach. Ismail Budak hielt aus 20 Metern mal drauf und brachte eigentlich nur einen harmlosen Gewaltroller zustande. Der nur blöderweise abgefälscht wurde und Eintracht-Schlussmann Jonas Averesch keine Chance ließ (56.).

In der Folge gingen die Gäste dann ins Risiko und standen ziemlich hoch. Der eingewechselte Till Dresemann traf noch einmal die Latte, ehe Bönens Joker Arif Et mit seinem Treffer zum 3:1 für die Entscheidung sorgte (88.). In der 92. Minute war es dann nochmal Varwick, der die Chance auf das 3:2 hatte, doch dem Stürmer fehlte heute das Spielglück. Bönens Serhad Gün rundete das Geschehen schlussendlich noch mit einer Tätlichkeit ab. Die Nummer 55 der IG war erst in der 76. Spielminute eingewechselt worden. Da hatte wohl noch jemand einen Anschlusstermin. 

IG Bönen – Eintracht Ahaus      3:1 (1:1)
0:1 Kröger (5.), 1:1 Akyüz (44.),
2:1 Budak (56.), 3:1 Et (88.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Bönens Serhad Gün wegen einer Tätlichkeit (90.+3).