Das Gegentor nervte
Von Fabian Renger
(19.12.21) "Wir haben die Motivation hochhalten müssen und gewarnt, dass Wiescherhöfen brennen wird. Wir wollten die Überraschung vermeiden." Rabah Abed, zusammen mit Thomas Morzonek Coach des VfL Senden, nahm uns mit in die Spielvorbereitung. Die Auswärtsreise des VfL führte zum TuS Wiescherhöfen, neuerdings von Ex-Profi Salvatore Gambino angeführt und sieglos mit nur einem Zähler am Tabellenende gestrandet. Der Appell an die Ehre klappte. Senden ließ nicht viel anbrennen und gewann mit 5:1 (3:0). Allerdings hatte Abed dann doch etwas zu mäkeln.
"Es ärgert mich maßlos, das eine Tor zu kassieren", hätte er - wie wohl jeder andere Trainer auf diesem Planeten - liebend gerne die Null gehalten. Doch Marius Michler trägt nicht nur einen zauberhaften Namen, sondern besorgte auch den Ehrentreffer für die Hausherren zum zwischenzeitlichen 1:4 (86.). Das nervte und war das Produkt der überschaubaren bis kaum vorhandenen Offensivakzente der Gastgeber. Allerdings schlussendlich wohl zu verschmerzen bei dem Ausgang.
Erwartbare Kräfteverhältnisse
Das Spiel - absolut kein Leckerbissen und nicht schön anzusehen - verlief ansonsten ganz genau so, wie man erwartet hatte. Senden hatte den Ballbesitz, Wiescherhöfen stand kompakt und probierte es häufiger mit langem Holz. Senden machte auch absolut nicht alles richtig, war zu verschwenderisch unterwegs, manchmal auch nicht konzentriert genug. Für drei Tore vor der Pause reichte es dennoch. Joshua Dabrowski (8.), Niklas Castelle (24.) sowie Ali Shinawi trafen (28.). "Das war kein überragendes Spiel", gestand Abed. "Wir haben in der Halbzeit versucht, die Jungs weiter zu fokussieren."
Nun: In der zweiten Halbzeit passierte trotzdem nicht ganz so viel. Die Kräfteverhältnisse blieben die alten. Niklas Castelle erhöhte auf 4:0 (85.) und nach Michlers Ergebniskosmetik verantwortete Bruno Geister den 5:1-Endstand (88.). Die letzten beiden Tore legte Prince Sanyang vor. Jeweils setzte er sich auf Rechtsaußen durch. "Schöne Einzelleistungen", freute sich Abed. Sanyang war erst in der 81. Minute ins Spiel gekommen. Dieser Joker hatte gestochen.
TuS Wiescherhöfen - VfL Senden 1:5 (0:3)
0:1 Dabrowski (8.), 0:2 N. Castelle (24.)
0:3 Shinawi (28.), 0:4 N. Castelle (85.)
1:4 Michler (86.), 1:5 Geister (88.)