Die Mini-Krise beenden

Von Malte Greshake

(23.03.23) Bei diesen Zahlen wird der Kontrast schnell deutlich: In der Hinrunde waren die Jungs von Eintracht Ahaus insgesamt nur zweimal als Verlierer vom Platz gegangen. Unter anderem dadurch landete die Mannschaft von Frank Wegener vor der Winterpause sogar auf dem zweiten Tabellenplatz. Nach sechs absolvierten Partien in der Rückserie kommen die Ahauser nun aber schon bereits auf drei Niederlagen. Und alle drei Pleiten kassierte die Eintracht zuletzt sogar hintereinander. Da ist doch etwas im Busch!

Mit Timo Brillert haben wir den passenden Mann für unsere Fragen gefunden. Seit der Saison 2016/17 kickt der ehemalige Spieler des SuS Stadtlohn in Ahaus. Als Kapitän und Führungsspieler weiß er, woran es gerade hapert. "Im Prinzip sind wir wieder gut reingekommen", lässt der 28-Jährige noch einmal den Rückrundenstart Revue passieren. Nach einem Last-Minute-Sieg gegen den SC Altenrheine und einem Remis beim VfL Senden waren die Ahauser vollkommen im Soll. "Dann kam allerdings die hohe Niederlage im Testspiel. Und seitdem haben wir eine kleine Krise", meint der Innenverteidiger. Am spielfreien Karnevalswoche hatten die Ahauser sich nämlich eine 2:7-Reise gegen Westfalenligist Borussia Emsdetten abgeholt.

"Das waren teilweise luftleere Auftritte"

Im Anschluss folgte erst eine torloses Punkteteilung gegen die SG Borken, bis schließlich ebenjene Negativserie seinen Lauf nahm. "Da fehlte uns einfach komplett die Leidenschaft", erklärt Brillert. "Gegen Dülmen und Gemen sah es zwar wieder besser aus. Allerdings haben wir andere Erwartungen. Das waren teilweise luftleere Auftritte. Da hat komplett die Einstellung gefehlt." Innerhalb der Mannschaft und mit Coach Wegener gab es daraufhin Aussprachen. Vor allem kleinere Nebenschauplätze hätten in den vergangenen Wochen die Konzentration gestört.

"Besonders die Führungsspieler - und da nehme ich mich nicht heraus - stehen jetzt in der Pflicht, die Mannschaft zu pushen", so Brillert weiter. "In den letzten Spielen fehlte uns vorne die Durchschlagskraft und wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht. Aber in dieser Woche haben wir top trainiert. Und wenn sich jeder von uns hinterfragt und wir die Einstellung auf den Platz kriegen, kommen die fußballerischen Momente von alleine wieder zurück." In der erfolgreichen Hinrunde hätten Brillert und seine Mitspieler schließlich gezeigt, was möglich sei. "Leider haben wir unsere gute Ausgangssituation jetzt ein wenig vermasselt", fügt er noch hinzu. "Aber ich bin mir sicher, dass wir das wieder hinbekommen."

Anschwitzen, der 24. Spieltag

Eintracht Ahaus - Concordia Albachten (Freitag, 20 Uhr)
"Albachten hat eine richtig intakte Truppe und arbeitet immer als Team", erinnert sich Brillert an das Hinspiel. Da hatten sich die Ahauser durch einen Treffer von Cihan Bolat ein 1:1-Unentschieden erkämpft. "Auch fußballerisch sind die Albachtener auf einem gutem Niveau. Das wird ein intensive Spiel und wir müssen von der ersten bis zur 90. Minuten Gas geben. Wenn wir dagegenhalten halten und unsere Qualität auf den Platz bringen, werden wir aber erfolgreich sein."
Brillert: 2:0: Lennart Varwick und David Farwick machen die Tore.
Heimspiel-Tipp: 2:3: Albachten darfst du nie abschreiben.

Westfalia Gemen - SG Borken (Sonntag, 15 Uhr)
Das sind bescheidende Aussichten. Keine Sonne in Sicht, 11 Grad, Regen - an der Jugendburg in Gemen wird es ungemütlich.
Brillert: 3:2.
Heimspiel-Tipp: Gemen entscheidet das Derby für sich: 2:1.

VfL Senden - SuS Neuenkirchen (Sonntag, 15 Uhr)
Zwei Unentschieden in Folge fuhr der VfL Senden zuletzt ein. So richtig kommt die Mannschaft von Rabah Abed derzeit nicht in die Pötte. Auch wenn das 1:1 gegen den FC Nordkirchen, den Tabellendritten also, durchaus als Erfolg gewertet werden kann. Der SuS Neuenkirchen musste seinerseits mal wieder eine Niederlage hinnehmen: Beim 0:1 gegen die SpVg Beckum war der Westfalenliga-Absteiger in der Offensive zu harmlos.
Brillert: 1:1
Heimspiel-Tipp: Senden belohnt sich mal wieder: 3:1.

SC Altenrheine - FC Nordkirchen (Sonntag, 15 Uhr)
Drei Siege, ein Unentschieden und eine ganz knappe Last-Minute-Niederlage: Der SC Altenrheine überlässt bisher in der Rückründe wenig dem Zufall. Somit hat sich die Truppe von Marc Wiethölter sogar auf den vierten Tabellenplatz vorgearbeitet UND hat ja auch noch das - wenn auch nicht einfache - Nachholspiel  gegen die TSG Dülmen in petto. Mit dem FC Nordkirchen kommt nun aber ein genauso fetter Oschi auf den SCA zu. Denn das Team von Mario Plechaty ist im neuen Jahr immer noch ungeschlagen (drei Siege, drei Remis) und lechzt nach mehr.
Brillert: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:2: Das riecht nach einer Punkteteilung.

Werner SC - TSG Dülmen (Sonntag, 15 Uhr)
Mit drei Siegen in Folge ist der Werner SC wohl das Team der Stunde im Tabellenkeller. Somit ist für die Mannschaft von Interimscoach Axel Scheunemann im Abstiegskampf wieder alles möglich. Aber: Die TSG Dülmen hingegen ist gerade noch formstärker unterwegs. "Dülmen hat eine erfahrene Mannschaft und vor allem vorne eine brutale Qualität", gibt Brillert eine Einschätzung ab. "Die nutzen jeden Fehler eiskalt aus. Es ist schon beeindruckend, was die bisher spielen."
Brillert: 1:3
Heimspiel-Tipp: Überraschung: 2:1.

BSV Roxel - FC Epe (Sonntag, 15 Uhr)
Drei Spiele in Folge ungeschlagen, dabei sieben Punkte gefressen: Das ist schon eher nach dem Geschmack des BSV Roxel. Damit ist die Mannschaft von Marco Weitz in der Tabelle auf den 13. Platz geklettert. Auch in Sachen Neuzugängen gibt's gute Nachrichten vom BSV: Mit Moubaarak Ouro Bang'na, Jan Luca Gehling und Max Knoche wechselt drei Nachwuchskräfte zur Tilbecker Straße. Mehr Infos über die drei folgen im Laufe des Freitags. Ja, und beim FC Epe ist derzeit immer noch die angespannte Personalsituation das beherrschende Thema. Auch gegen Roxel werden André Hippers und Jens Niehues wieder improvisieren müssen...
Brillert: 2:1
Heimspiel-Tipp: Die Roxeler reiten die Welle weiter: 3:1.

SV Dorsten-Hardt - Viktoria Heiden (Sonntag, 15 Uhr)
Auch in Dorsten wird das Wetter am Sonntag richtig mies. Vergesst bloß nicht den Regenschirm.
Brillert: 2:0
Heimspiel-Tipp: 0:0: Das Spiel passt sich dem Wetter an.

Vorwärts Wettringen - SG Bockum-Hövel (Sonntag, 15 Uhr)
Was war das bitte für eine Show von Florian Kappelhoff-Rickert?! Beim 5:3-Sieg der Wettringer in Herbern erzielte der Torjäger ganze drei Buden. So sorgte Kappelhoff-Rickert dafür, dass Vorwärts endlich den ersten Dreier im neuen Jahr einheimste. Dieses Erfolgserlebnis kam zudem auch zum richtigen Zeitpunkt: Schließlich kündigt sich an diesem Spieltag der Spitzenreiter aus Bockum-Hövel an. Und nach der 0:4-Niederlage im Hinspiel haben die Wettringer auch noch etwas gutzumachen.
Brillert: 1:4
Heimspiel-Tipp: 3:3: Wettringen stibitzt sich einen Zähler.

SpVg Beckum - SV Herbern (Sonntag, 15 Uhr)
Vier Unentschieden und zwei Niederlagen: Das war die Ausbeute für den SV Herbern nach der Winterpause. Aus diesem Grund zog der Verein die Reißleine und trennte sich unter der Woche von Coach Julian Wiedenhöft. "Der aktuelle Trend ist nicht zu leugnen und daher möchten wir für die verbleibenden elf Spiele nochmal einen neuen Input geben, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt bis Ende Mai zu sammeln", hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Und vielleicht hat Oliver Glöden, der jetzt alleine in Herbern verantwortlich ist, die entscheidende Idee, damit endlich der erste Sieg folgt. Seit diesem Freitag gibt es zudem weitere News aus Herbern: Björn Christ wird nach diesem Wochenende Glöden als weiterer Co-Trainer unter die Arme greifen, wie der Verein auf Instagram mitteilte. Das Herberner Urgestein kickte selbst lange im Verein war auch schon als Coach der zweiten Mannschaft tätig.
Brillert: 0:0
Heimspiel-Tipp: 1:2: Es geht doch...