Später Doppelschlag zwingt Senden in die Knie
Von Malte Greshake
(19.11.23) Es war wie verhext für den VfL Senden. Auch im zweiten Durchgang hatte die Mannschaft von Rabah Abed genug Chancen gehabt, um die Partie auswärts bei der TSG Dülmen für sich zu entscheiden. In der 89. Spielminute ließ Jürgen Sinev dann beim Stand von 1:1 einen weiteren Hochkaräter aus. Und quasi direkt im Gegenzug schlugen stattdessen die Dülmener zu. Am Ende hatten die Sendener sogar mit 1:3 (1:1) das Nachsehen
"So verlierst du ein Spiel, von dem die nie gedacht hättest, dass du es verlierst", haderte Abed hinterher. "Dülmen hat natürlich eine robust Mannschaft. Wir waren aber einfach zu grün hinter den Ohren und wurden bestraft. Trotzdem mache ich meinen Jungs keinen Vorwurf. Wir sind mit erhobenen Hauptes vom Platz gegangen."
Kock und Friedag sind zur Stelle
Tim Castelle, Hendrik Heubrock, Lucas Morzonek und ebenjener Sinev hätten im Laufe des zweiten Durchgangs bei ihren Chancen für einen erfreulichen Ausgang sorgen können. Aber auch die Dülmener erarbeiten sich in die flotten Begegnung ihre Möglichkeiten. Gleich zweimal tauchte TSG-Knipser Alexander Kock vor Niklas Beilcke auf. Sendens Schlussmann parierte in beiden Szenen stark. Nur kurz vor Schluss war er dann doch machtlos. Dieses Mal schlug Kocks abgefälschter Schuss hinter ihm ein (89.). In der Nachspielzeit machte Calvin Friedag für die Hausherren den Sack zu (90.+2).
"Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen", freute sich Dülmens Coach Manfred Wölpper. "Wir sind personell arg gebeutelt und hatten außer drei gelernten Abwehrspielern nur Offensivkräfte auf dem Platz. Jeder hat aber defensiv gedacht und auch den Ausgleich vor der Pause haben wir gut weggesteckt."
Ein Chancenwucher, der sich rächen sollte...
Schiedsrichterin Kathrin Heimann hatte die Pfeife nämlich schon im Mund, als Sinev vor dem Gang in die Kabine doch noch einmal durchbrach. Sendens schneller Stürmer umkurvte TSG-Keeper Simon Kraß und erzielte den verdienten 1:1-Pausenstand (45.+3).
Und warum war dieser verdient? Weil die Sendener auch im ersten Durchgang etliche Dinger liegen gelassen hatte. Nur zu Beginn waren die Gäste ins Straucheln gekommen. Nachdem Noah Ivanovic die Hausherren früh in Führung geschossen hatte (10.), ließ Gerald Lubkoll bei einem Strafstoß gar das 2:0 liegen. Beilcke fischte sein Schuss aus elf Metern gerade noch so aus dem Eck. In der Folge ließen dann Castelle, Sinev und Ali Shinawi beste Möglichkeiten aus. Ein Chancenwucher, der sich hinterher rächen sollte...
TSG Dülmen – VfL Senden 3:1 (1:1)
1:0 Ivanovic (10.), 1:1 Sinev (45.+3),
2:1 Kock (89.), 3:1 Friedag (90.+2)