Senden macht vorne die Dinger nicht, und bekommt sie hinten rein
Von Jakob Schulze Pals
(18.02.24) „Unnötig, absolut unnötig“, begann Sendens Trainer Rabah Abed nach der 1:2 (0:1)-Niederlage gegen Tabellennachbar Rot-Weiß Deuten sein Fazit. „Ich weiß nicht, wie man so ein Spiel verlieren kann.“ 93 Minuten lang hatten seinen Mannen sich damit abgemüht, eine Lücke im dichten Bollwerk der Gäste zu finden – durchaus mit Erfolg. Doch wie so häufig in dieser Spielzeit stand sich der VfL mit seiner mangelhaften Chancenverwertung selbst im Weg. Noch viel schlimmer aber: Gleich zweimal wurden die Gäste zum Kontern eingeladen. Mit schweren Konsequenzen.
Es dauerte nach Anpfiff nicht lang, ehe die Rollen dieses Spiels verteilt waren. Deuten formierte sich mit einer Fünferkette hinter der Mittellinie und überließ den Hausherren selbstlos das Spielgerät. „Wir hatten gefühlt 95% Ballbesitz“, so Abed. Das Problem: „Es war unglaublich schwer bei denen durchzukommen. Das Zentrum war komplett dicht und über die Außen ist uns auch wenig eingefallen.“ Die Folge: Torchancen waren passé. Erstmal nicht so wild, hätte man die einzige Deutener Offensivaktion vor der Pause nicht selbst vorbereitet.
Umstellungen fruchten – ohne Ertrag
Sendens Sechser Hendrik Heubrock misslang ein Rückpass zu Innenverteidiger Tom Schloegl. Deutens Toptorjäger Moritz Noetzel spritzte dazwischen, ließ sich von Schloegl nicht aufhalten und traf zu seinem achten Saisontreffer (21.). In der Halbzeit musste Heubrock dann verletzt runter, für ihn kam Eric Rottstegge. Außerdem Ali Shinawi für Jermaine Jeyanthira. Abed stellte auf 4-3-3 um. Und die Umstellungen saßen. Senden kam nun immer wieder durch, hatte gleich nach der Pause zwei dicke Chancen zu verzeichnen. Blöd nur: Deuten hatte bereits auf 0:2 gestellt. Ballverlust des VfL, Konter, Tor – so einfach ging’s.
Trotzdem: Die Hausherren steckten nicht auf. Rottstegge setzte einen Freistoß an die Latte, Hajizadah bolzte die Kugel aus fünf Metern ins Venner Moor. Auch der eingewechselte Shinawi ließ zwei Topchancen aus, besorgte mit seiner dritten 20 Minuten vor Schluss aber noch den Anschlusstreffer. Mit Bruno Geister wechselte Abed dann noch mehr Offensivpower ein. Geister bekam auch prompt eine Möglichkeit vor die Schlappen gelegt, ließ sie aber ebenso aus wie Tim Castelle seine Kopfballchance aus wenigen Metern. So blieb’s beim 1:2 und die Rot-Weißen entführten alle drei Punkte.
VfL Senden – Rot-Weiß Deuten 1:2 (0:1)
0:1 Noetzel (21.), 0:2 Monno (50.),
1:2 Shinawi (70.)