Herford war keine Reise wert
Von Fabian Renger
(16.02.20) 0:2 hinten nach 20 Minuten, später innerhalb von zwei Minuten zwei weitere Gegentore kassiert, unterm Strich 1:4 (0:2) verloren: Man muss kein studierter Fußballexperte mit jahrelanger Profi-Vergangenheit sein, um zu bemerken, dass das nicht der Tag von GW Nottuln gewesen ist. Die Reise zum SC Herford war eigentlich ganz angenehm. Bis 15.15 Uhr zumindest. Im Bus war die Mannschaft von Jens Niehues von einer Jugendmannschaft zwecks Unterstützung begleitet worden. Alles war also eigentlich angerichtet. Wären da nur die 90 Minuten Fußball nicht gewesen. Ach ja: Und dann war da noch die Sache mit Lars Ivanusic und Alexander Wirtz...
Aber dazu zum Schluss des Textes. Bleiben wir bei Nottulns miesem Beginn. "Irgendwie wirkte alles sehr träge und fehlerbehaftet", berichtete Niehues. Zu allem Überfluss fiel Igor Safonovs Führungstreffer für den Gastgeber laut Niehues aus "zwei bis drei Metern Abseits" (9.). Elf Minuten drauf erhöhte Michael Zech auf 2:0. Nottuln verteidigte nicht sonderlich gut nach vorne, die Arbeit gegen den Ball war gar nicht überzeugend und nicht aggressiv genug. Überhaupt wirkte GWN sehr abwartend - müde halt. "Wir haben nicht das gespielt, was wir wollten und können", sagte der GWN-Coach.
Nemtsis nutzt "totalen Blödsinn" aus
In der zweiten Halbzeit klappte das minimal besser, der Gast kam gut raus aus den Katakomben. Chris Warnat bereitete schließlich schön vor und legte den Ball von rechts rein zu Felix Hesker - der Anschluss war wieder hergestellt! (65.) Allerdings schlugen sich die Nottulner wenig später wieder selbst. Sie vertendelten den Ball leichtsinnig und Dimitrios Nemtsis butzte zum 3:1 (72.). "Das war totaler Blödsinn", war Niehues jetzt endgültig bedient. Weil's Nemtsis so viel Spaß machte, besorgte er 120 Sekunden drauf auch noch den 4:1-Endstand.
Ein Kuriosum galt es dann allerdings noch zu klären. Alex Wirtz, Schlussmann von GW Nottuln, soll laut fussball.de in der 69. Minute das Feld verlassen haben. Für ihn hat Niehues Lars Ivanusic eingewechselt. Steht dort jedenfalls. Ist aber Unfug und totaler Quatsch. Ivanusic kam zwar wirklich - aber nicht für Wirtz, sondern für Christian Messing. Aber auch der Fauxpas des Schiri-Gespanns passte einfach zu Nottulns durch und durch gebrauchten Tag. Herford war keine Reise wert.
SC Herford - GW Nottuln 4:1 (2:0)
1:0 Safonov (9.), 2:0 Zech (20.)
2:1 Hesker (65.), 3:1 Nemtsis (72.)
4:1 Nemtsis (74.)